Zu Beginn des Testspiels zwischen Wacker Obercastrop und dem TuS Haltern merkte man den jungen Seestädtern und auch ihren Eltern hinter der Bande an, dass sie sich kaum vorstellen konnten, dass ihnen gegen die von Weltmeister Kevin Großkreutz organisierte Wacker-Abwehr überhaupt ein Tor gelingen könnte.
TuS Haltern trifft dreifach binnen zwölf Minuten
Aber im Gegenteil: Am Ende stand ein 3:1 (3:0)-Sieg durch Treffer von Niklas Fabisiak, Antonio Abazi und Vangjel Frasheri zwischen der 33. und 45. Minute. Auf der Gegenseite traf der agile Wacker-Neuzugang Brightney Igbinadolor, der als Neuner zur Pause eingewechselt wurde, im Nachsetzen zum 1:3 (49.).
Halterns neuer Coach Alexander Zerche strahlte nach Abpfiff über das gesamte Gesicht – und erklärte sein Erfolgsrezept. Eines, das er in der vergangenen Trainingswoche auch schon im Fokus hatte. Zerche: „Wir hatten das schnelle Umschaltspiel trainiert. Zudem haben wir heute zu einer guten Kompaktheit gegen die guten Einzelspieler der Obercastroper gefunden.“
Es mache sich bezahlt, dass sein Team weitestgehend über Jahre eingespielt und zudem homogen sei. „Und mit solch einem Erfolg wie heute können wir für den Abstiegskampf Selbstbewusstsein schöpfen.“

Obercastroper halten sich nicht an die Vorgaben
Co-Trainer Steffen Golob, der mit dem neuen Wacker-Coach Björn Brinkmann den zweiten Testspiel-Einsatz des Jahres fuhr, bracht es auf den Punkt: „Die Niederlage ist auf unser Auftreten in der ersten Halbzeit zurückzuführen. Da hat sich die Mannschaft – anders als in der zweiten Halbzeit – nicht an die vor dem Spiel ausgegebenen Vorgaben gehalten.“
Brinkmann und Golob hatten ihren Mannen eingeimpft, kompakt zu stehen und nicht zu früh den Gegner anzulaufen. Die Obercastroper agierten in den ersten 45 Minuten tatsächlich vogelwild – und wurden bei allen Gegentoren ausgekontert.
Die Halterner brachen zweimal über die rechte sowie einmal über die linke Seite durch und spielten scharfe Flachpässe durch den Wacker-Strafraum. Wenn nicht der erste Abnehmer an den Ball kam, war der nächste TuS-Kicker zur Stelle und netzte ein.
Viel im Abseits
In der zweiten Halbzeit griffen die Obercastroper erst kurz vor der Mittellinie an und kamen dadurch zu einer fast durchgehenden Feldüberlegenheit. Kaum zu halten war der eingewechselte Linksaußen Niklas Malchrowitz, der das 1:3 glänzend vorbereitete und für viel Gefahr sorgte. Der TuS setzte zu Kontern an, die aber zumeist in Abseitsstellungen endeten.