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Wacker Obercastrop gegen BSV Schüren: Durch Weltklasse-Tor war Deckel drauf
Fußball-Westfalenliga
Im Westfalenliga-Duell zwischen Wacker Obercastrop und dem BSV Schüren ging es für beide Teams darum, einen spürbaren Vorsprung auf die Abstiegsplätze aufzubauen. Das gelang nur einem Team - mit einem Weltklasse-Tor.
Bedrohlich nah dran an den fünf Abstiegsplätzen waren die Westfalenliga-Fußballer von Wacker Obercastrop und des BSV Schüren vor ihrem Duell am Donnerstagabend in der Erin-Kampfbahn. Für beide Mannschaften ging es darum, mit einem Sieg beruhigter in die Osterfeiertage zu gehen. Die Wackeraner hatten ein acht Zähler dickes Polster, Schüren eines von sieben Zählern.
Schüren verliert Goalgetter schon früh
Von der ersten Minute entwickelte sich ein rassiges Spiel. Gastgeber Wacker Obercastrop zeigte sofort, wer Herr im Hause ist. Die Schürener begannen mit langen Diagonalbällen, die aber nur anfangs für Unruhe auf und neben dem Platz sorgten. So hatte zum Beispiel Wacker-Co-Trainer David Menke den schnellen Durchblick. Nach dem dritten Diagonalversuch der Gäste rief er seinem Abwehrspieler Lukas Kubiak zu: „Lukas, wenn der da hinten ausholt, kannst du schon laufen.“ Es ging rauf und runter, immer mit Wacker im Vorteil.

Schürens Trainer Kamil Bednarski (3.v.r.) war konsterniert ob des Auftritts seines Teams in Obercastrop - mit keiner echten Torchance. © Jens Lukas
Die Schürener hatten das Pech, dass sie schon früh im Spiel ihren besten Saisontorschützen, Jonas Schneck (14 Treffer), verloren. Er musste verletzt das Feld räumen. Für ihn kam Abwehrspieler Jonas Acquistapace auf den Castrop-Rauxeler Kunstrasen. Schneck war es auch, der bei der einzigen Torchance der Gäste beteiligt war.
Im Endeffekt wurde der Torjäger gestellt und blieb ohne gefoult worden zu sein am Boden liegen. Der Griff an den hinteren linken Oberschenkel ließ schon die Schwere der Verletzung erahnen. Schneck versuchte es nach einer kurzen Behandlung nochmal und musste dann trotzdem passen.
Am Ende hatte Wacker Obercastrop mit 3:0 (1:0) die Nase vorn. David Queder hatte in der vierten Minute zum 1:0 getroffen. Mit einer Energieleistung und einem Doppelpass markierte Julian Ucles Martinez das 2:0 (27.).
Mit dem 3:0 (61.) war der Deckel drauf auf der Partie. Dieser Treffer war ein Weltklasse-Tor. Denn Robin Franke hatte nach Balleroberung und feiner Vorarbeit von Bakir Basic aus 18 Metern den Ball millimetergenau in den vom Schützen ausgesehen rechten oberen Winkel gesetzt. Da machte BSV-Keeper Sascha Samulewicz große Augen - und zuckte mit den Schultern.

Trumpften mit Toren auf: Julian Ucles Martinez (l) und Robin Franke (r). © Jens Lukas
Weitere Großchancen ließen die Gastgeber noch liegen. Der für Martinez eingewechselte Martin Kapitza setzte sich kraftvoll durch und traf mit seinem strammen Schuss nur Keeper Samulewicz. Auch Talha Temur (kam für Franke) verpasste eine noch höhere Führung. Den Gipfel an Torchancen gab es in der 85. Minute: Gefühlt viermal wurde der Ball wie am Flipperautomat auf der Torlinie hin- und hergejagt. Für Schürens Glück war es letztlich Samulewicz, der die Kugel aus der Gefahrenzone bugsierte.
Die Schürener versuchten mit viel Struktur und schnellem Spiel zum Erfolg zu kommen. Sie verbuchten über die vollen 90 Minuten allerdings keine Großchance. Maximal eine Halbchance durch Jannik Marth. Sein Querpass rauschte knapp am langen Pfosten vorbei.
BSV-Coach Kamil Bednarski sagte nach Abpfiff: „Ich hatte von der ersten Minute an nicht das Gefühl, dass wir hier gewinnen können. Wacker hatte auf jede Situation eine Antwort. Das Ergebnis hätte sogar noch deutlicher ausfallen können.“
Wacker-Coach Aytac Uzunoglu: „Unser Matchplan ist aufgegangen. Ich muss meiner Mannschaft ein Kompliment machen. Gegen eine athletisch starke Schürener Mannschaft haben wir gut dagegengehalten.“
Und nach seinem Statement konnte er sich von seinen verletzten Spielern feiern lassen. Da waren auch die beiden Stürmer Elvis Shala und Marc Schröter dabei, die ihren Coach zum Erfolg gratulierten. Spieler, die eigentlich für die Tore sorgen sollen.
Aber eine starke Wacker-Formation in der selbst in Christof Luka (kam in der 69. Minute für Basic) ein Altherrenspieler am Erfolg beteiligt war, hat das Fehlen vieler anderer Stammspieler kompensiert. Für die Leistung gab es dann noch ein Extra vom Trainer: „Wir spielen am Montag in Hordel, da bekommen die Jungs bis dahin trainingsfrei.“
Geboren und wohnhaft in Castrop-Rauxel, bin ich über den Billardsport (Karambolage) als freier Mitarbeiter in der Castrop-Rauxeler Lokalredaktion angefangen. Da ich neben dem französischen Billard noch Fußball, Handball, Tischtennis und Tennis in Vereinen aktiv ausführte bot es sich förmlich an, darüber ebenfalls zu berichten.
Ein Journalist macht sich aus Prinzip keine Sache zu eigen, nicht einmal eine gute (dieses Prinzip ist auch das Motto des Hanns-Joachim-Friedrichs-Preises).
