Nach dem Westfalenliga-Aufeinandertreffen zwischen Wacker Obercastrop und Westfalia Herne schallte es nach Abpfiff lautstark durch die Erin-Kampfbahn: „Derbysieger, Derbysieger“. Vorausgegangen war den Feierlichkeiten ein umkämpftes Derby mit vielen Wendungen, das seinen in der Endabrechnung verdienten Sieger erst in der zweiten Minute der Nachspielzeit fand.
Beim Stand von 2:2 brachte Kevin Großkreuz eine letzte Ecke in den Westfalia-Strafraum, die Lukas Steinrötter inmitten großer Unordnung irgendwie über die Linie drücken konnte. „Ich weiß um ehrlich zu sein überhaupt nicht, wer ihn am Ende reingemacht hat, es ist mir aber auch vollkommen egal. Endlich haben wir einen Standard mal mit 100 Prozent Willen vollendet“, jubelte auch Wacker-Coach Zouhair Allali nach der Begegnung. „Natürlich sind die drei Punkte am Ende irgendwo glücklich, dennoch haben wir uns den Sieg über die 90 Minuten auch verdient.“
Den besseren Start in die Partie erwischten dennoch die Gäste. In der elften Minute schob zunächst Kapitän Christian Silaj den Ball am leeren Tor vorbei, bevor auch Joel Trejo von der Strafraumkante nur knapp verfehlte (16.). Mitten in die stärkste Phase von Herne hinein gelang den Hausherren dann aber die doch die eigene Führung. „Das Tor hat uns sehr geholfen richtig ins Spiel reinzukommen“, so Allali. Eine Hereingabe von der rechten Seite hatte Elvis Shala nur noch über die Linie drücken müssen - der erste Treffer mit der ersten wirklichen Torchance des SV Wacker.
SV Wacker: Elvis Shala besorgt zweite Führung
Unbeeindruckt davon blieb Herne weiterhin am Drücker und wurde dafür noch vor der Pause belohnt: Nach einer schönen Kombination über die linke Seite konnte Maurice Bank mit seinem 18. Saisontreffer ausgleichen (32.).
Während am Seitenrand bereits seit einiger Zeit die Emotionen hochkochten, spiegelte sich das nach der Pause auch im Spiel wider. Der bereits gelb verwarnte Moritz Brüggemann ließ sich nach einer Stunde zu einem überharten Einsteigen gegen Kevin Großkreuz hinreißen und flog dafür mit der Ampelkarte vom Platz.
Die Überzahl münzte Wacker schnell in Spielvorteile um - und konnte so in der 67. Minute durch Shala auch zum zweiten Mal in Führung gehen, der eine ideale Hereingabe von der rechten Seite nur noch einköpfen musste.

„Dass wir Herne dann in Überzahl noch einmal ins Spiel zurückkommen lassen ist natürlich absolut ärgerlich“, spielte Allali auf den 2:2-Ausgleich an, der den Gästen in der Folge gelang. Zwar rutschte ein Distanzschuss von Bitton Wacker-Torwart Wientzek durch die Handschuhe - nach den Schlussminuten jubelten dann aber dennoch die Obercastroper.
„Selbst wenn wir wegen des Gegentreffers am Ende nicht siegen, kann ich Jaimy keinen Vorwurf machen, so oft wie er uns schon gerettet hat“, so Allali. „Ich bin sehr froh, dass wir endlich mal wieder gewonnen haben.“