VfR-Vorsitzender Esser im Interview

"VfR Rauxel soll wieder Spaß am Fußball haben"

Der VfR Rauxel stand im Sommer im inoffiziellen Finale um den Titel des schlechtesten Teams Deutschlands. Jetzt ist der Verein mit seinen Mannschaften nicht mehr die Schießbude der Fußball-Kreisliga C. Wie es zu dem Wandel gekommen ist, berichtet Uwe Esser vom VfR-Vorstand im Interview.

CASTROP-RAUXEL

, 04.10.2017 / Lesedauer: 3 min

Die Fußballer des VfR Rauxel II (blaue Trikots), hier im Testspiel vor der Saison beim SC Arminia Ickern II, belegen aktuell den fünften Platz in der Kreisliga C-Staffel 2. Der Verein von der Vördestraße erlebt derzeit einen Aufschwung.

Aktuell belegen die erste und zweite Mannschaft des VfR im Kreisliga-Unterhaus Mittelfeldplätze. Wie sich der Verein von der Vördestraße in der Zwischenzeit entwickelt hat, berichtet Uwe Esser, der 2. Vorsitzende.

Herr Esser, vor fünf Jahren haben Sie beim SV Wacker Obercastrop Ihre Laufbahn als Trainer beendet und wollten sich ins Privatleben zurückziehen. Wie kommt es, dass Sie sich bei Ihrem Stammverein VfR Rauxel nunmehr im Vorstand engagieren? Ich wollte tatsächlich im Fußball nicht mehr tätig sein. Allerdings hat mein Schwiegervater Günther Schulz, der Vorsitzender des VfR ist, mich immer wieder angesprochen, ob ich in Rauxel tätig werden wollte. Da nicht viel los war im Verein, habe ich abgelehnt. Dann allerdings hat mir mein Sohn Michael (Profi-Torwart bei Hannover 96) gut zugeredet. Einige seiner ehemaligen Kameraden wollten beim VfR eine Mannschaft gründen und den Verein wieder aufleben lassen. Bei dem Projekt will ich dann gerne mithelfen.

Für diese neue Zweite Mannschaft haben Sie den Ickerner Stefan Gil als Trainer gewonnen. Wie kam es dazu? Ich hatte mir tatsächlich selbst zur Aufgabe gemacht, einen Trainer zu finden. Das war zu diesem Zeitpunkt allerdings nicht einfach, da der VfR nicht mehr den klangvollen Namen vergangener Jahre hatte. Letztlich hatte neben meiner Überzeugungsarbeit auch die von Markus Walter als Schwager von Stefan Gil gewirkt. Ich muss sagen: Wir haben einen guten Trainer gewonnen, und diese Mannschaft hat bislang auch gut gespielt.

Hier haben wir einige Ehemalige auch von Victoria Habinghorst, Arminia und Eintracht Ickern sowie vom TuS Henrichenburg. Derzeit steht Rauxel II als Fünfter in der Tabelle der Kreisliga C2 besser da als Rauxel I als Siebter der Staffel 1.

Sehen sich diese beiden Teams als Konkurrenten an? Nein, durchaus nicht. Das will auch keiner im Verein. Derzeit gilt in erster Linie für alle, über den Erfolg den Spaß am Fußball wiederzubekommen.

Für wann ist der Aufstieg in die Kreisliga B geplant? Es ist bestimmt so, dass wir beim VfR Rauxel nicht jahrzehntelang in der Kreisliga C spielen wollen. Allerdings sind beide Mannschaften, wie sie sich derzeit aufstellen, vor allem für solide Mittelfeldplätze gut. Ob wir nun in zwei Jahren oder später aufsteigen, wird sich zeigen. Wir brechen nichts übers Knie.

Wie zu hören war, ist auch das Vereinsleben wiederbelebt worden? Ja, darüber freue ich mich sehr. Die Spieler haben die Tribüne samt Dach im Waldstadion repariert und ein VfR-Wappen angebracht. Auch haben sie vor dem Klubheim eine Lounge vor dem Imbiss eingerichtet und kümmern sich um den Verkauf.

Im Winter muss der VfR wegen des fehlenden Flutlichts zum Training stets auf Wanderschaft gehen… Ja, das wurmt mich. Neben einer Trainingszeit in Merklinde haben wir zudem eine in Pöppinghausen bekommen. Wenn ich aus dem Urlaub zurück bin, will ich beim SV Wacker Obercastrop auf dem kleinen Dienstweg nachfragen, ob wir dort unterkommen können.