In der Vergangenheit spielte der VfR Rauxel mehr als einmal die Rolle des Kreispokal-Davids gegen einen Fußball-Goliath recht gut: wie etwa beim 1:3 gegen den Westfalenligisten SV Sodingen oder auch beim 0:6 gegen den dessen Liga-Rivalen DSC Wanne. Höher fiel am Dienstagabend (15. November) die Niederlage gegen den Oberliga-Absteiger Westfalia Herne aus: Mit 0:7 (0:3) verlor das Team von VfR-Trainer Stephan Gil im Stadion an der Bahnhofstraße.
Der Rauxeler Coach räumte nach Abpfiff ein: „Meine Jungs haben alles gegeben. Am Ende merkt man dann eben doch die vier Ligen Unterschied.“ In der ersten Hälfte hielt der VfR noch mit Mann und Maus dagegen, später ging dem B-Ligisten gegen den Westfalenligisten dann die Luft aus. So sah es auch Trainer Gil.
David gegen Goliath
Die Spielidee des VfR Rauxel war früh da. Man versuchte tief zu stehen und nach Balleroberung überfallartig zu kontern. Dennoch fiel das 0:1 (6.) recht schnell, früher als es sich die VfR-Kicker erhofft hatten. Die Gäste spielten aus rund 30 Metern einen hohen Ball hinter die letzte Kette der Rauxeler. Nils Ölcek war schneller als jeder VfR-Verteidiger und schlug Torwart Pascal Wagner eiskalt im Eins Gegen Eins.
In einem Zweikampf, der von draußen recht unspektakulär aussah, verletzte sich Hernes Fabian Kulpmann am rechten Fuß (15.). Er sei wohl beim Zweikampf im Boden hängengeblieben und habe sich den Fuß verdreht, zitiert Stephan Gil seinen Kapitän Christopher Lammers nach dem Spiel. Der Gästespieler musste darauf hin ausgewechselt werden und wurde mit einem Krankenwagen aus dem Stadion an der Bahnhofstraße abtransportiert.
Der VfR-Rauxel glich zunächst sogar per verlängertem Freistoß und sauberem Abschluss aus rund 13 Metern zum vermeintlichen 1:1 (31.) aus, ehe der Unparteiische den Treffer von Danny Reinholz wegen einer Abseitsstellung der Rauxeler zurücknahm. Coach Gil: „Und das Schlimme war, das es kein Abseits war.“

Kurz darauf eroberten die Westfalia-Kicker einen Ball nach einem Einwurf tief in der Rauxeler-Hälfte. Dann ging alles ein bisschen zu schnell für die Defensive des VfR. Schnell durch die Mitte kombiniert steckt Vittorio Di Mari auf Emre Ucar durch, der im Strafraum nur noch den Rauxeler-Keeper vor sich hat. 2:0 (34.) für den Westfalenligisten. Gil: „Das war wiederum ein Abseitstor.“
Nur drei Minuten später (37.) erhöht der Favorit zum 3:0-Pausenstand. Danny Tottmann fasst sich aus gut 25 Metern ein Herz und trifft platziert in die untere linke Ecke und direkt ins Rauxeler-Herz. Pascal Wagner ist bei dem Distanzschuss chancenlos. „Sonntagsschuss am Dienstag“, kommentiert VfR-Coach Gil das Tor nach Abpfiff.
In der zweiten Hälfte waren die Herner dann klar überlegen. Der Westfalenligist erhöhte auf 4:0 (48.) durch Sven Christian Gatzenmeier, 5:0 (62.) und 6:0 (63.) durch Olcay Yilmaz und schlussendlich traf Umit Özkan zum 7:0-Endstand (82.).
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