VfB Börnig vor „Castrop-Rauxeler Wochen“ Ungeschlagener A-Liga-Spitzenreiter im großen Check

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Wenn seit Jahren im Vorfeld einer neuen Saison in der Kreisliga A die Frage nach den Favoriten gestellt wurde, fällt immer wieder ein Name: VfB Börnig. Kontinuierliche Aufbauarbeit wird im Verein von der „Schadeburg“ geleistet.

Trotzdem hatte man stets das Nachsehen - andere wurden Meister und stiegen in die Bezirksliga auf.

Vor Sechs-Spiele-Meister-Rallye

Zuletzt wurde der VfB Börnig zweimal Dritter. In der Saison 2022/23 in einem Vierkampf mit Vorteil BV Herne-Süd. In der Saison 2023/24 im noch engeren Dreikampf mit einem Meister FC Marokko Herne.

Und nun? In der Endphase nach Ostern 2025 ist es ein Zweikampf mit dem FC Frohlinde. Mit Vorteil VfB Börnig. Sechs Spiele sind es noch. Sechs Punkte Vorsprung hat der VfB Börnig. Trotzdem bleibt: Schaffen die Herner es diesmal? Verdient hätten sie es - zweifellos.

Im Hinspiel in der Börniger Schadeburg traf Daniel Diaz (M) in der 55. Minute gegen den SV Wacker Obercastrop II. Am Ende gewann der VfB mit 4:1.
Im Hinspiel in der Börniger Schadeburg traf Daniel Diaz (M) in der 55. Minute gegen den SV Wacker Obercastrop II. Am Ende gewann der VfB mit 4:1. © VOLKER ENGEL

„Der Mai ist entscheidend für uns“, bleibt Börnigs Vorsitzender Thomas Bents vorsichtig in seiner Prognose. Vom Meistertitel will der Vereinschef (noch) nicht reden. Nur soviel: „Wir hoffen natürlich, dass es diesmal klappt.“ Motto: Was lange währt auf hohem Niveau, sei endlich auch titelreif. Eben Sekt statt Selters.

Abgeschrieben hat Börnigs Klubchef Thomas Bents den FC Frohlinde jedenfalls nicht: „In unseren sechs Spielen, sind noch drei schwere gegen Castrop-Rauxeler Klubs zu bestreiten.“ Beim VfB Habinghorst (4. Mai). Dann das Topspiel beim FC Frohlinde (18. Mai). Und am letzten Mai-Sonntag noch daheim gegen SF Habinghorst-Dingen.

Gestartet wird die Sechs-Spiele-Meister-Rallye vom VfB Börnig am Sonntag, 27. April, in der „Schadeburg“ gegen den ASC Leone. Der Vorsitzende warnt: „Keiner hätte damit gerechnet, dass Frohlinde bei Leone Punkte liegen lassen würde.“

Eintracht Ickern (11. Mai) und zum Abschluss (1. Juni) beim dann wohl bereits abgestiegenen SuS Merklinde dürften keine Stolpersteine für einen VfB Börnig werden, der in jetzt 22 Spielen weiter ungeschlagen ist.

VfB Habinghorst als Stolperstein?

Diesen 22er-Run ohne Niederlage sieht Klubchef Bents mit Freude, aber auch mit Skepsis: „Die Wahrscheinlichkeitsrechnung ist groß, dass wir irgendwann doch noch verlieren werden.“ Der Rasen-Klassiker beim VfB Habinghorst könnte ein solches Spiel werden, befürchtet Bents.

„Sollten wir in Habinghorst verlieren, würde unser Vorsprung auf drei Punkte dahinschmelzen vor dem direkten Duell beim FC Frohlinde.“ Psychologisch gesehen wäre der Verfolger dann sogar im Vorteil. Und dann?

SF Habinghorst/Dingen sei ein weiterer harter Brocken, denkt Thomas Bents. „Dort bricht die Mannschaft zwar auseinander, doch sie unterstreicht momentan trotzdem, wie gut sie eigentlich ist.“ Indes ist Bents trotz aller Wenn und Aber überzeugt davon, dass sein VfB Börnig den Titel holen wird.

Ein Torjäger wechselt in Landesliga

Personell würde der VfB Börnig in der Bezirksliga auf den Aufstiegskader setzen. „Einige dieser Jungs spielen seit zehn Jahren bei uns. Sie sind alle gut genug auch für die Bezirksliga“, denkt Bents wie Kulttrainer Otto Rehhagel, der einst verkündete: „Es gibt keine jungen und alten Spieler, sondern nur gute und schlechte.“

Torjäger Marvin Pollesch (22 Treffer bisher) hat verlängert. Mit Onur Koymali verabschiedet sich ein 15-Tore-Mann in Richtung SV Wanne 11. „In der Landesliga zu spielen, war für Onur zu verlockend“, so Bents. Ein Ersatz für Koymali sei nicht in der Pipeline. Sicher ist indes: Trainer Christopher Muszynski hat verlängert.

Keine Gespräche mit externen Neuzugängen

Überhaupt hat der VfB Börnig laut Klubchef überhaupt noch keine Fühler nach externen Neuzugängen ausgestreckt. Ein Grund dafür sei auch die aktuelle Schwebesituation, in der man stecke. „Wir können jetzt doch noch keinem Spieler versprechen, dass er demnächst in der Bezirksliga spielt.“

Von den Dächern pfeifen inzwischen aber die Spatzen, dass acht Spieler aus einer einst komplett abgewanderten C-Junioren-Mannschaft wieder heimkehren wollen zum VfB Börnig. Diese Jungs sind nun 20 und 21 Jahre alt. Eine Option für die Zukunft?

„Ob diese Spieler gut genug für die Bezirksliga sind, muss unsere Trainer entscheiden“, sagt Bents. Ein Name lässt indes aufhorchen: Nils Veuhoff. Mit Wackers U19 ist dieser Fußballer unter anderem mit den jetzigen Westfalenliga-Kickern Jaimy Wientzek und Jonas Pöhlker in die Bezirksliga aufgestiegen.

„Bevor Nils Veuhoff eine berufliche Pause eingelegt hat im Fußball, hatte er bei Wacker Obercastrop auch schon in den Westfalenliga-Kader reingeschnuppert. Er könnte daher bei uns wohl eine Bezirksliga-Option sein“, denkt Thomas Bents.