
© Hermann Klingsieck
Vertragsverlängerung: Vorsitzender gibt Trainer einen Vertrauensvorschuss
Fußball
Ein Castrop-Rauxeler Fußballklub hat Ende Februar Nägel mit Köpfen gemacht in der Personalplanung für die Saison 2022/23: Mit zwei Trainern wurden die Verträge um ein weiteres Jahr verlängert.
Wenn Vereine eine neue Fußball-Saison planen, lautet eine der ersten Fragen: Wie sieht es bei den Trainern aus - sollen die bleiben, oder brauchen wir andere? Beim TuS Henrichenburg wurde diese Frage final gelöst gleich für zwei Mannschaften. Alexander Schmottlach bleibt in der Saison 2022/23 Trainer der ersten Mannschaft (Kreisliga B) - Marius Biebler wird weiter das Team zwei in der Kreisliga C betreuen.
Vorsitzender Stackelbeck: „Die Spieler wollen, dass die Trainer bleiben“
„Beide Trainer leisten gute Arbeit. Daher war es kein großer Akt, mit ihnen in eine weitere Saison zu gehen“, erklärt der Vorsitzende Christian Stackelbeck zur nun festgezurrten Vertragsverlängerung der Trainer Schmottlach und Biebler. „Auch unsere Spieler wollen, dass diese Trainer bleiben.“ Naturgemäß ist der Fokus bei allen Klubs auf die erste Mannschaft gerichtet. Soll heißen beim TuS Henrichenburg auf Trainer Alexander Schmottlach - der ab 1. Juli in seine dritte Saison geht beim B-Kreisligisten.

Alexander Schmottlach (Mitte) bleibt Trainer des TuS Henrichenburg. © Hermann Klingsieck
Da es in dieser Saison beim Henrichenburger Team eins sportlich nicht so top läuft wie erwartet mit 14 Punkten aus 13 Spielen und Tabellenplatz 10 in der Recklinghäuser Kreisliga B4, ist diese Schmottlach-Vertragsverlängerung wohl auch so etwas wie ein Vertrauensvorschuss in dessen Fähigkeiten, den Schalter wieder umwerfen zu können in eine bessere Richtung.
„Wir schätzen das Training von Alex - sonst wären wir nicht auf ihn zugegangen mit dem Angebot einer Vertragsverlängerung. Die Gründe, warum es in dieser Saison nicht wie erwartet läuft, kennen wir“, so der Vorsitzende Stackelbeck. Spieler und Trainer hätten nun die Chance, in der nächsten Spielzeit wieder alles in die richtige Spur zu lenken. Einige ältere Spieler, die ins Altherren-Team wechseln wollten, blieben jetzt weiter dabei.

Marius Biebler bleibt Trainer von Henrichenburg II. © Volker Engel
Die Vorgabe für die Saison 2022/23 ist laut des Vorsitzenden allerdings klar abgesteckt: „Wir wollen oben mitspielen.“ Vorzugsweise dürfe es der Aufstieg in die Kreisliga A werden. „Ein Aufstieg ist als absolutes Ziel nicht zu planen - der hängt letztlich mit von vielen glücklichen Faktoren ab“, bleibt Stackelbeck lieber bei der Variante „Oben mitspielen“.
Um personell gut aufgestellt in die Spielzeit 2022/23 zu gehen, schauen sich die TuS-Verantwortlichen weiter nach Verstärkungen um. Ein Mittelstürmer steht ganz oben auf der Liste. Das Problem: „Ein Spieler, der weiß, wo das Tor steht, hält sofort die Hand auf - bei uns wird aber kein Geld an Spieler gezahlt“, erklärt Stackelbeck. Der TuS Henrichenburg setzt daher massiv auf Nachwuchs aus der eigenen A-Jugend.
Ein Spieler gehört nicht mehr zum TuS-Kader: Joel Krawietz, der in der Winterpause zum Bezirksligisten Teutonia SuS Waltrop wechseln wollte. Dann entwickelte sich die Sache aber dubios. „Joel hat sich bei uns nie abgemeldet. In einem Gespräch mit Waltroper Verantwortlichen habe ich erfahren, dass er sich dort nie hat sehen lassen“, so Stackelbeck.
Irgendwie passt diese Posse zu einer Krawietz-Geschichte vor dieser Saison. Damals war der talentierte Fußballer zu Bezirksligist Spvg Schwerin gewechselt, um sich dort nach wenigen Trainingseinheiten schnell wieder zu verabschieden und zum TuS Henrichenburg heimzukehren. Mit drei Toren bis zur Winterpause hat der Offensivmann dort in der Kreisliga B aber keine Bäume ausgerissen.
Über 30 Jahre als Sportredakteur aktiv, bin ich nun im "Unruhestand" seit der Saison 2018/2019 als Freier Mitarbeiter für den Castroper Sport am Ball - eine neue, spannende Erfahrung. Meine journalistischen Fachgebiete sind alle Ballsportarten, die Leichtathletik und Golf. Mit den deutschen Spitzen-Fechtern war ich in den frühen 2000er-Jahren bei Welt- und Europameisterschaften in der "halben Welt" unterwegs.