Unterschiedliche Stimmungslagen beim SV Wacker Obercastrop und dem FC Frohlinde

© Volker Engel

Unterschiedliche Stimmungslagen beim SV Wacker Obercastrop und dem FC Frohlinde

rnFußball-Landesliga

Das Ergebnis war bei den Castrop-Rauxeler Fußball-Landesligisten am Sonntag gleich. Doch während ein Team einen 4:1-Erfolg feierte, verlor das andere mit gleichen Ergebnis.

Obercastrop, Frohlinde

, 18.08.2019, 19:03 Uhr / Lesedauer: 3 min

Der FC Frohlinde fuhr mit ordentlich Selbstvertrauen nach dem Auftaktsieg gegen Bövinghausen zum Kirchhörder SC. Der SV Wacker Obercastrop wollte nach der Auftaktniederlage in Horsthausen wiederum den ersten Erfolg einfahren. Nach dem zweiten Spieltag waren die Stimmunglagen bei den beiden Castrop-Rauxeler Fußball-Landesligisten genau andersherum als in der Vorwoche.

SV Wacker Obercastrop - SSV Buer 4:1 (1:1)

Zwei Fliegen mit einer Klappe: Das alte Geläuf in der Erin-Kampfbahn, das ab Montag, 19. August, ausgetauscht wird, bleibt in guter Erinnerung, dazu hat der SV Wacker Obercastrop souverän die Auftaktniederlage in Horsthausen (0:1) ausgebügelt. Alle Fans, die die Heimischen unterstützen, gingen glücklich nach Hause. Mit dem Endstand von 4:1 hatten sie gegen energische und schnelle Gäste ein tolles Fußballmatch miterlebt.

Das begann auch schnell wie aus dem Kicker-Bilderbuch. Neuzugang Marc Schröter hätte sich seinen ersten Einsatz vor der neuen heimischen Kulisse wohl nicht besser ausmalen können. Vier Minuten waren erst gespielt, da wurde der neue Stürmer von Serhat Can in Szene gesetzt. Ein kurzer Sprint, ein knallharter Schuss quasi durch den Torwart hindurch brachte das 1:0.

Die personelle Qualität des SV Wacker Obercastrop

Da klatschten auch die Wechselspieler auf der Bank Beifall, die man sich – wie zum Beispiel Elvis Shala oder Robin Franke – auch in der Anfangself vorstellen konnte. Hier zeigt sich die Obercastroper Kader-Qualität, die dafür sorgt, dass Trainer Aytac Uzunoglu personell stark nachlegen kann.

Dennoch verloren die Hausherren kurzzeitig den Faden. Trainer Aytac Uzunoglu sagte nach der Partie: „Nach 20 Minuten haben wir zu schnell die Bälle im Mittelfeld hergegeben.“ Der Ausgleich kam deshalb nicht überraschend. Schon vorher hatten die jungen Buerer, die mit sieben Spielern antraten, die erst im Jahr 2000 geboren wurden, ihre Klasse gezeigt. Beim 1:1 (30.) lief Finn Wortmann der hochstehenden Abwehrkette um Dirk Jasmund einfach davon.

Marc Schröter (r.) erzielte das 1:0 für den SV Wacker Obercastrop und war zudem am 2:1 beteiligt, denn er wurde vor dem Tor elfmeterreif gefoult.

Marc Schröter (r.) erzielte das 1:0 für den SV Wacker Obercastrop und war zudem am 2:1 beteiligt, denn er wurde vor dem Tor elfmeterreif gefoult. © Volker Engel

Die Wacker-Spieler formierten sich nach der Pause schon auf dem Platz, während es sich die Gelsenkirchener wohl noch gemütlich in der Kabine machten. Mit der Gemütlichkeit war es dann schnell vorbei. Marc Schröter wurde alleine vor dem Tor gefoult, der fällige Elfmeterpfiff wurde erst gar nicht in Frage gestellt. Martin Kapitza haute die Kugel völlig humorlos zum 2:1 (47.) in die Mitte des Tores. Wacker wollte mehr und bekam es auch. Kevin Pflanz und Kapitza bereiteten vor, Sven Ricke vollendete die Vorlage zum vermeintlich sicheren 3:1 (59.).

Kevin Pflanz trifft per Kopfball nach einem Hechtsprung

Doch sicher war noch nichts, Buer gab in keiner Phase auf. Einmal hatte Torwart David Scholka Glück als ein Schuss (75.) von der rechten Seite nur am Pfosten landete. Erst als Pflanz nach einer Ecke des für Schröter eingewechselten Elvis Shala mit einem Hechtsprung per Kopf das 4:1 (82.) erzielte, konnte Wackers Anhang durchatmen.

Was auffiel: Alle vier Obercastroper Tore wurden von Spielern erzielt, die im Sommer neu dazukamen.


Kirchhörder SC - FC Frohlinde 4:1 (1:1)

Auf die Jubelarien in der Vorwoche folgte nun der Frust: Der FC Frohlinde verlor am zweiten Spieltag der Fußball-Landesliga mit 1:4 (1:1) beim Kirchhörder SC.

Die vielen Ausfälle aufseiten der Frohlinder machten sich dann doch zu sehr bemerkbar. „Wir hatten den einen oder anderen Ausfall, der weh tut“, sagte FCF-Coach Michael Wurst.

Wie beispielsweise die Offensivkräfte Dietrich Liskunov und Safa Obi sowie Mittelfeldmann Andreas Kluy. Zwar ersetzte Dominik Behrend den Neuzugang vom FC Brünninghausen gut, doch ihm fehlte die Kraft, um 90 Minuten volles Tempo gehen zu können. „Das hätte natürlich einiges geändert“, so Wurst.

Vor allem im zweiten Durchgang. Denn in der ersten Halbzeit verkauften sich die Frohlinder gut und ließen kaum eine Chance der Kirchhörder zu. Im zentralen Mittelfeld stellten Behrend, Stefan Hoffmann und Marc Kruska die Passwege immer wieder stark zu.

Lukas Kothe eiskalt vor dem Tor des Kirchhörder SC

Kruska war es dann auch, der Lukas Kothe in der 31. Minute auf den Weg schickte. Der Angreifer nutzte alleine vor Kirchhördes Keeper Florian Ernst die Möglichkeit und traf zum 1:0. Nach dem Tor legte er beim Jubel ein kleines Tänzchen ein, doch die Führung seines Teams hielt nicht lange. Bei einer Ecke waren die Frohlinder nicht richtig sortiert. Andrei Joan Mura war der Nutznießer, der am langen Eck unbedrängt einschießen konnte zum 1:1 (35.).

Was dann passierte, verwunderte nicht nur die Frohlinder Spieler auf dem Feld. „Wir spielen so eine starke erste Halbzeit und dann zwei Tore aus dem Nichts“, sagte der verletzte Safa Obi am Spielfeldrand. Denn Frohlinde spielte in den ersten fünf Minuten nach dem Seitenwechsel wie völlig von der Rolle.

Lukas Kothe bot den Zuschauern nach seinem Treffer zum 1:0 ein kleines Tänzchen.

Lukas Kothe bot den Zuschauern nach seinem Treffer zum 1:0 ein kleines Tänzchen. © Marcel Witte

Erst dribbelte sich Marcel Stiepermann durch die halbe Frohlinder Defensive und erzielte das 2:1 für Kirchhörde (47.). Dann bekam Stiepermann drei Minuten später den Ball nach einer Flanke von rechts. Obwohl er mit dem Rücken zum Tor stand, schaffte er es per Direktschuss das Leder in den Kasten zum 3:1 zu bugsieren. „Da passte die Ordnung bei uns überhaupt nicht. Ab diesem Zeitpunkt laufen wir der Musik nur noch hinterher“, sagte FCF-Trainer Michael Wurst.

Zwar hatten die Frohlinder noch einmal zwei gute Chancen durch Kruska per Freistoß (54.) und André Muth, der nach einer Hereingabe den Ball nicht trifft (68.). Doch ein Tor sprang für die Gäste nicht mehr heraus. Stattdessen blieb Kirchhörde eiskalt vor dem Kasten der Frohlinder. Leon Franke umkurvte letztlich sogar FCF-Keeper Daniel Schultz und netzte zum 4:1-Endstand ein.