Mt der Verpflichtung von Johannes Engel hat der TuS Henrichenburg die Kirsche auf die Wintertransfer-Sahnetorte gesetzt. Nach den beiden Top-Neuzugängen Niklas Werner und Nicolas Mühlegg kommend vom Bezirksligisten FC Castrop-Rauxel konnte sich der TuS mit Johannes Engel die Dienste eines Westfalenliga-Spielers sichern. Der 28-Jährige kam vom SV Vestia Disteln.
Die naheliegendste Erklärung für den Wechsel von der sechsthöchsten Liga in die Kreisliga B3 Recklinghausen wäre, dass Johannes Engel mit seinem Bruder Philipp Engel gemeinsam auf dem Platz stehen wollte, der bereits seit vielen Jahren das Henrichenburger Trikot trägt. „So war es auch“, kommentiert Johannes Engel selbst schmunzelnd auf die Nachfrage.
Lungen-Probleme bremsten Angreifer
Seit Sommer bereits waren die Fußballschuhe vom jüngeren der Engel-Brüder unberührt. „Ich habe im Winter dem Verein dann mitgeteilt, dass ich es nicht mehr schaffe auf diesem Niveau Fußball zu spielen. Drei oder vier Mal in der Woche sind in Summe zu viel nach den ganzen Verletzungen, die ich hatte“, erklärt Engel.
Vor allem beschäftigt hatte Johannes Engel ein Problem mit seiner Lunge. Genau genommen ein „Pneumothorax“ – eine Lungen- und Atemwegserkrankung, bei der vereinfacht erklärt eine Luftansammlung im Brustkorb entsteht, wo keine entstehen sollte. „Dadurch ist der Fußball bei mir in den Hintergrund gerückt. Das ist sehr bitter. Es passiert meist bei jungen schlanken Männern, Verkehrsunfällen oder starken Rauchern“, erklärt Engel.

Obwohl Johannes Engel, wie auch sein Bruder Philipp, aus Castrop-Rauxel kommt, hat er nie bei einem Verein in der Europastadt gespielt. Allgemein hat der Angreifer noch nie auf Kreisebene Fußball gespielt. Ausgebildet in den Jugenden von Schalke 04, VfL Bochum und VfB Waltrop ging es über Sinsen zum DSC Wanne-Eickel und schließlich zum SV Vestia Disteln.
„Mein Bruder hatte mir dann gesagt, dass er noch ein halbes Jahr spielen und dann im Sommer aufhören möchte. Da habe ich gesagt, dass ich versuche noch eine verletzungsfreie Rückrunde mit ihm zu spielen“, erklärt Engel den Wechsel zum TuS Henrichenburg.
In der Kreisliga wäre es für den heutigen Recklinghäuser auch von Vorteil, nicht immer verpflichtend zum Training kommen zu müssen. „So ist es entspannter für mich. Vor allem habe ich es aber für meinen Bruder gemacht, dass wir noch ein halbes Jahr zusammen pöhlen können“, sagt Johannes Engel.
Zukunft über den Sommer hinaus offen
Ist für den ehemaligen Westfalenliga-Angreifer dann also im Sommer schon wieder Schluss beim Traditionsverein aus dem Norden? „Da habe ich keine Absprache und mir auch keine Gedanken zu gemacht. Erstmal will ich die Rückrunde verletzungsfrei überstehen und Spaß am Fußball haben“, lässt der 28-Jährige seine Zukunft über den Sommer hinaus offen.
Was er den Kickern beim TuS jedoch zugestehen muss: „Da sind einige Jungs dabei, mit denen man gut zocken kann, ganz unabhängig von der Liga. Ich bereue den Wechsel nicht“, so Engel. Und dass er mit den Spielern gut harmonieren kann, zeigte die Vorbereitung: Im Testspiel gegen die SG Castrop konnte der Henrichenburger seinen ersten Treffer für seien neuen Klub markieren.