Es ist wohl eine der abgedroschensten Phrasen im Fußball, doch irgendwie bewahrheitet sie sich immer wieder: „Der Pokal hat seine eigenen Gesetze.“ Im Kreispokal Recklinghausen hat das am vergangenen Sonntag in der ersten Runde mal wieder der TuS Henrichenburg erlebt, denn das Team von Trainer Danny Jordan gewann im Elfmeterschießen mit 5:7 (3:3) gegen die DJK SF Datteln.
Und eigentlich war es ja ein Duell B-Ligist gegen B-Ligist, doch die Vorzeichen standen wirklich nicht gut für die Jungs vom TuS. Die Saisonvorbereitung lief bis dato mäßig. Bis auf das 5:5-Remis beim VfB Hüls II gingen alle Testspiele der Henrichenburger verloren. „Das lief wirklich nicht optimal“, musste auch Stürmer Lukas Balassas zugeben, welcher im Duell mit den Sportfreunden zum Pokalheld wurde.
Last-Minute-Volley zum Hattrick
3:3 stand es nach der regulären Spielzeit des Pokalduells. Alle drei Tore des TuS Henrichenburg kamen von Lukas Balassas. Und Spektakel durfte natürlich auch nicht fehlen. Den Treffer zum 3:3-Ausgleich erzielte der junge Stürmer in allerletzter Sekunde – per Volley. „Wir sind richtig gut in die Partie gestartet und haben dann bereits am Ende der ersten Halbzeit nachgelassen. Im zweiten Durchgang haben wir sie dann zum Toreschießen eingeladen“, resümiert Balassas die gesamte Partie.
Ein Faktor sei auch Schiedsrichter Peter Untenberger gewesen. Diverse Fehlentscheidungen und „ein Auftreten von oben herab“ kritisierte nicht nur Balassas, sondern laut dem Stürmer auch die Gegner aus Datteln. Aber sei es drum, am Ende reichte es für die Nordstädter zum Weiterkommen im Kreispokal.
Bei der Entscheidung half dann ein Elfmeter-Krimi. „Wir haben alle reingemacht und unser Keeper hält zwei“, berichtet Balassas stolz. Auch er selbst trat im Elfmeterschießen an und zeigte allen Fans vor Ort seine Nerven aus Stahl. „Den hab ich dann einfach in die Mitte gechippt“, so Lukas Balassas. Also die „freche“ Variante, welche nach dem ehemaligen Fußballer Antonín Panenka benannt wurde.
Es scheint also, als wäre der TuS Henrichenburg genau dann da, wenn er es sein muss. Die Testspiel-Pleiten scheinen vergessen. „Ich hoffe, dass es so ist. Wenn die Saison losgeht, werden wir wieder richtig viele Fans am Platz haben. Da wird das Mindset ein ganz anderes sein – hoffe ich“, so Balassas.
Für ihn ist es realistisch, dass der TuS in der Kreisliga B2 Recklinghausen durchaus eine Rolle in der oberen Tabellenregion spielen kann. „Das hat sich jeder einzelne so vorgenommen“, sagt er. Dennoch sei es laut Balassas eine starke Kreisliga B. Viel besser als das Pendant aus dem Fußballkreis Herne/Castrop-Rauxel. Diese Liga kennt er noch von seiner Zeit bei der SG Arminia/Victoria.

Und wenn die Saison dann wieder losgeht, gibt es für den TuS wieder den altbekannten Heimvorteil an der Lambertstraße. Frischer Rollrasen sei verlegt, berichtet Lukas Balassas. „Der ist unfassbar. Das kribbelt es richtig in den Füßen, endlich darauf zu spielen“, betont der Stürmer.