Als Tabellenführer der Bezirksliga 10 trennt sich die Spvg Schwerin im Oktober 2024 vom damaligen Cheftrainer Dennis Hasecke. Für ihn übernimmt Co-Trainer Timo Muth (31) – ein Wechsel, der für reichlich Zündstoff sorgte. Knapp vier Monate später ist klar: Muth soll auch in der kommenden Saison 2025/26 an der Seitenlinie stehen.
Vertragsverlängerungen stehen an
Nun steht aber erstmal die Rückrunde der aktuellen Spielzeit an. Unsere Redaktion hat mit dem 31-Jährigen nach seiner Vertragsverlängerung gesprochen. Für das Interview haben wir uns auf das ‚Du‘ verständigt.
Erstmals betreust Du eine Senioren-Mannschaft als Cheftrainer. Im Jugendbereich oder als Co-Trainer blickst Du aber auf eine jahrelange Erfahrung zurück. Wie hast Du Dich in Deiner neuen Rolle zurechtgefunden?
Co-Trainer ist häufig derjenige aus dem Trainerteam, dem Spieler vielleicht auch mal mehr anvertrauen. Der bei einem Mannschaftsabend mal länger bleiben kann. Als Cheftrainer, der härtere Entscheidungen trifft, muss auch eine gewisse Distanz gewahrt werden. Da habe ich schon die Erfahrung gemacht, auch mal eine andere Seite von mir zeigen zu müssen. Im Endeffekt muss ich für meine Entscheidungen jetzt mehr die Konsequenzen tragen als vorher. Druck mache ich mir da aber nicht und ich habe viel Zuspruch erhalten.
Dabei war Dein Amtsantritt durchaus von Störgeräuschen begleitet. Wie hast Du das Ganze erlebt?
Beim Trainerwechsel im Oktober haben sich viele Leute eine Meinung darüber gebildet, wie das Ganze abgelaufen sein soll. Es gab mit Sicherheit in Castrop-Rauxel auch die Gerüchte, ‚der bleibt doch eh nur bis zum Sommer da‘. Da bin ich ehrlich, habe ich immer drüber geschmunzelt.
Was war ausschlaggebend für Deine Verlängerung?
Wir haben eine super Vorbereitung gespielt, die Stimmung ist top. Das wird sich auch widerspiegeln in einem Paket von Spieler-Verlängerungen, welches unser Sportlicher Leiter Thomas Faust bald bekannt geben möchte. Das Paket ist groß und spiegelt wider, dass alles passt. Für meine Entscheidung war es vor allem wichtig, dass viele Spieler bleiben.

Wie beurteilst Du die sportliche Entwicklung, seit Du das Traineramt übernommen hast?
Natürlich ist es so, dass wir kein Top-Spiel in der Hinrunde gewonnen haben. Gegen Weitmar bleibe ich aber dabei, das war direkt mein erstes Spiel als verantwortlicher Cheftrainer. Da haben wir unser bestes Saisonspiel gemacht. Das Ding müssen wir deutlich gewinnen. Huckarde war definitiv ein Totalausfall. Da kam aber erschwerend hinzu, dass wir drei wichtige Leistungsträger in der ersten Halbzeit verletzungsbedingt verloren haben. Keine Ausrede, aber es war dadurch umso schwerer.
Wir haben uns vor der Saison das Ziel gesteckt, in die Top fünf zu kommen. Daran halten wir auch fest. Man darf einfach nicht vergessen, wir haben in meinen Augen eine gute Hinrunde gespielt. Aber zur Wahrheit gehört eben auch - und jetzt klammern wir den FC Castrop-Rauxel, der erst gegen Ende der Hinrunde nach oben gestoßen ist, einmal aus - dass wir gegen kein Team aus der Top fünf gewonnen haben. Deswegen sind wir berechtigterweise nicht ganz oben. Wenn wir da anklopfen wollen, müssen wir auch Top-Spiele gewinnen.
Der Spielplan sieht vor, dass ihr gegen die Top-Teams erst zum Ende der Rückserie spielt...
In der Hinrunde haben wir uns in einen Flow gespielt. Gegen Hattingen zum Beispiel gab es ein Torfestival auf beiden Seiten. Wir liegen in der 86. Spielminute plötzlich mit 4:5 hinten und gewinnen noch mit 6:5. Das zeigt erstmal grundsätzlich, dass die Mannschaft an sich glaubt. Wir schauen von Spiel zu Spiel. Dann schauen wir, wo die Reise hingeht.
Zum Rückrundenauftakt am Sonntag (16. Februar) trefft ihr auf den Aufsteiger SV Westrich. Wie ordnest Du die Dortmunder ein?
Der SV Westrich ist ein unangenehmer Gegner. In meinen Augen eine Top-Mannschaft, die über den Teamgeist und die mannschaftliche Geschlossenheit kommt. Da haben wir uns im Hinspiel schon schwergetan. Westrich hat nicht umsonst 21 Punkte geholt. Wir wollen gewinnen und schauen, was nach oben eventuell noch möglich ist.