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Testspiel-Derby der Spvg Schwerin gegen Habinghorst sprengt die Grenze
Fußball
Das erste Testspiel-Derby unter Corona-Auflagen ist am zweiten Juli-Sonntag am Schweriner Grafweg angepfiffen worden. Das Duell bot einige Überraschungen – auf und neben dem Platz.
Das hat es auf einem Amateurfußball-Platz in Westfalen so wohl noch nicht gegeben: Fans, die ein Testspiel anschauen wollten, wurde die Tür vor der Nase verschlossen. Wegen einer Corona-Regel. Denn das Testspiel-Derby der Schweriner Bezirksliga-Kicker gegen den VfB Habinghorst (Kreisliga A) lockte gegen alle Erwartungen mehr als 100 Fußball-Fans an.
15 Fans abgewiesen
Derzeit aber sind wegen der Corona-Pandemie nur 100 Zuschauer zugelassen. Die Folge: Mehr als 15 Fans wurden regelkonform abgewiesen. Ordner schlossen das Eingangstor ab.
Das Problem wird sich so schnell aber nicht wiederholen. Denn ausgerechnet am Sonntag hat die NRW-Landesregierung die Verordnung modifiziert. Künftig, so hieß es in Düsseldorf, werde die „zulässige Zuschauerzahl von 100 auf 300“ erhöht.
Zu den Ausgeschlossenen gehörte auch der Staffelleiter der Bezirksliga, Klaus Overwien. Der FLVW-Funktionär aus Waltrop, war sozusagen auch zum Zaungast degradiert. Er selbst sagte das in einem Telefonat hinterher ganz gelassen: „Der Verein hat alles richtig gemacht; ich habe hinter dem Zaun sogar noch einen Besucher verbal daran gehindert, über die Absperrung zu klettern.“
Krankenwagen kommt zum Grafweg
Overwien hat auch die Szene gesehen, in der sich der Schweriner Neuzugang André Muth verletzte. Der aus Frohlinde gekommene Akteur prallte beim Stande von 3:0 kurz vor der Pause mit VfB-Keeper Julian Jarkulisch wenige Meter vor dem Strafraum zusammen. Und stand nicht mehr auf.

Schwerins Neuzugang André Muth (gelbes Hemd) verletzte sich bei einem Zusammenprall mit VfB-Keeper Julian Jarkulisch. Der Stürmer wurde ins Krankenhaus abtransportiert – mit Verdacht auf Schien- oder Wadenbeinbruch. © Volker Engel
Die Crew eines herbeigerufenen Rettungswagens behandelte fast eine halbe Stunde den Stürmer auf dem Platz, ehe er mit einer Trage davongefahren wurde. Der erste Verdacht machte die Runde: Schien- oder Wadenbeinbruch.
Fair sprang Schwerins Dennis Hasecke mit der Aktion um. Der sagte: „Andre hat sich im Fallen etwas verdreht.“ Gerade André Muth. Der hatte schon in der 17. Minute für Gesprächsstoff bei seinem 1:0 gesorgt.
Reaktivierter Stadionsprecher
Der reaktivierte Stadionsprecher Dirk Neuenfels hatte nämlich erst Nico Bothe als Schützen durch das Mikrophon bekanntgegeben. Die Fehlinformation wurde schnell korrigiert. Die Platzherren waren in diesem Test die klar bessere Mannschaft. Das hat auch der neue Vorsitzende der Habinghorster, Gordon Schwarze, so gesehen: „Uns fehlen noch ein paar Leute.“
Während er das dem Reporter zuraunte, machte Ali Caliskan das 2:0 (20.). Mit dem 3:0 (35.) durch Nico Chrobok ging es in die Pause, während der Rettungsdienst seine Arbeit aufnahm. Die Pause verlängerte sich um gut 15 Minuten. Als Muth mit aufmunterndem Beifall vom Platz gefahren wurde, war das Spiel ins Stocken zu geraten. Die Situation schien einige Zeit in den Köpfen der Spieler sein.
Dann wurde doch wieder Fußball gespielt. Vor allem von den Schwerinern. Zwei weitere Tore von Chrobok, zwei von Nico Bothe und ein Treffer von Timo Ballmann sorgten für einen 8:0-Sieg. Die Habinghorster mit Trainer Marc OIschewski waren hoffnungslos unterlegen. Ihnen konnte selbst Routinier Sebastian Janas nicht helfen, der in der zweiten Hälfte kam. Schwerin verpasste einen höheren Sieg.
Geboren und wohnhaft in Castrop-Rauxel, bin ich über den Billardsport (Karambolage) als freier Mitarbeiter in der Castrop-Rauxeler Lokalredaktion angefangen. Da ich neben dem französischen Billard noch Fußball, Handball, Tischtennis und Tennis in Vereinen aktiv ausführte bot es sich förmlich an, darüber ebenfalls zu berichten.
Ein Journalist macht sich aus Prinzip keine Sache zu eigen, nicht einmal eine gute (dieses Prinzip ist auch das Motto des Hanns-Joachim-Friedrichs-Preises).
