Wacker-Trainer nach Spiel beim Lüner SV sprachlos Entscheidung tief in der Nachspielzeit

Wacker-Trainer nach Spiel beim Lüner SV sprachlos: Entscheidung tief in der Nachspielzeit
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Der SV Wacker Obercastrop hat sich durch einen 4:3 (2:1)-Sieg beim Lüner SV in der Fußball-Westfalenliga nach zwei Niederlagen richtig angemeldet. In einem Spiel, das ein Krimiautor überhaupt nicht besser hätte schreiben könnte. Was da auf dem Kunstrasen am Lüner Schwansbell passierte, hat man noch nicht so oft erlebt.

Selbst Wacker-Trainer Zouhair Allali war lange nach dem Spiel schier sprachlos und hatte jede Menge Lobeshymnen für sein Team parat. Allali sagte: „Ich bin fix und fertig und einfach nur stolz, was die Jungs geleistet haben war einfach sensationell.“ Fast vierzig Minuten lang sah die Partie in Lünen gar nicht so dramatisch aus. Der Obercastroper Coach erzählte: „Da haben wir die richtig im Griff gehabt.“ Drei Tore unterstreichen die Aussage.

Top-Start für Wacker Obercastrop

Brightney Igbinadolor ging in der 7. Minute mit bestem Beispiel und dem 1:0 früh voran und sollte ganz am Schluss noch der große Held werden. Gianluca Zentler hatte von der rechten Seite quer gelegt und Wackers Torjäger den Ball flach an Lünens Torwart Alexander Rothkamm vorbei ins Tor gebracht.

Lünen schien perplex. Serhat Can erkannte eine gute Möglichkeit am zweiten Pfosten nach einem Eckball von Zentler und traf zum 2:0 (27.). Wacker-Jubel ohne Ende. Zumal Florian Tonye nach Vorarbeit von Elvis Shala das 3:0 (34.) nachlegte. Die Obercastroper Anhänger rieben sich verwundert die Augen.

Und doch war plötzlich Schluss mit lustig. Trainer Allali analysierte: „Wir haben zweimal nicht aufgepasst und haben den Gegner wieder ins Spiel gebracht.“ Das war nach dem Auftakt nicht abzusehen. Innerhalb einer Minute kamen die Hausherren auf 2:3 heran. Der Kunstrasen glühte noch mehr, obwohl es bei den Hochsommer-Temperaturen kaum mehr möglich war.

Bekem Saglam machte das 1:3 (37.) und ehe sich die Gäste versahen, traf Ali Gülcan zum 2:3 (38.). Das war ganz ärgerlich. Die Spannung nahm ihren Lauf, es wurde noch nerviger. Wacker hatte sich im zweiten Abschnitt wieder gefangen, aber die guten Tormöglichkeiten zur Klärung der Verhältnisse nicht genutzt.

Allali sagte: „Wir hatten genug Chancen von Florian Tonye, Jonas Pöhlker oder auch Elvis Shala. „Lünen wurde wild, berichtete der Wacker-Coach, sie warfen alles nach vorne und wir verpassten unsere Konter sauber zu Ende zu spielen.“

Dann schien fast alles vorbei. In der Nachspielzeit (90.+1) gelang Olcay Yilmaz das 3:3. Das gibt es doch nicht, klang einhelliger Tenor aus der Wacker-Fanschar. Schiedsrichter Patrick Leppershof (Gevelsberg) ließ wegen der Trinkpausen zehn Minuten nachspielen. Igbinaldolor sorgte mit dem unglaublichen 4:3 (90.+6.) dann für ein glückliches Ende.

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Statistik

Lüner SV - Wacker Obercastrop 3:4 (2:3)

Wacker: Drobe; Grzelka (82. Pogrzeba), Zentler, Pöhlker (62. Onofaro), Shala (86. Laghrissi), Igbinadolor, Nabrotzki, Steinrötter, Ucles Martinez, Tonye (90.+7 Cisse), Malchrowitz, Can.

Tore: 0:1 (7.) Igbinadolor, 0:2 (27.) Can, 0:3 (24.) Tonye, 1:3 (37.), 2:3 (38.), 3:3 (90.+1), 3:4 (90.+6) Igbinadolor.

Zuschauer: 110.