
Der FC Castrop-Rauxel II (helle Trikots) bestritt vor der Saison ein Testspiel beim Kreisliga-B-Aufsteiger SV Wacker Obercastrop III. © VOLKER ENGEL
Staffelleiter greift nach Abpfiff ein: Castrop-Rauxeler Team bekommt für 7:1-Sieg keine Punkte
Fußball
Am zweiten Kreisliga-Spieltag hat eine Castrop-Rauxeler Mannschaft ihren Premierensieg geschafft. Ein paar Minuten nach dem Schlusspfiff steht im Internet-Portal fussball.de allerdings plötzlich anstatt 7:1 ein 0:2. Warum?
Eine heimische Mannschaft konnte sich am zweiten Spieltag der Kreisliga-C-Staffel 1 nach Abpfiff nur wenige Minuten über den ersten Punktspiel-Sieg seit Gründung des Teams freuen. Ihre Begegnung wurde für sie umgehend als verloren gewertet.
Aykan Sahin schießt fünf Tore - vergebens
Wie gewonnen, so zerronnen. Der Bezirksligist FC Castrop-Rauxel hat in dieser Saison erstmals seit der Gründung im Jahr 2014 überhaupt eine zweite Mannschaft an den Start gebracht. Und dieses Team feierte im zweiten Saisonspiel sogleich den ersten Sieg.
Mit 7:1 wurde im Heimspiel auf dem Sportplatz Fuchsweg der Gast BW Börnig deutlich besiegt - mit fünf Toren von Aykan Sahin. Doch nur Minuten nach dem Schlusspfiff tauchte im Internet-Portal fussball.de anstatt des 7:1-Sieges eine 0:2-Wertung auf. Was ist passiert? Wo liegt der Fehler?
Staffelleiter Hans Murawa (Herne) klärt auf: „Der FC Castrop-Rauxel hat einen Jugendlichen eingesetzt, der nicht spielberechtigt war.“ Mit dem FC-Präsidenten Uwe Blase habe er auch bereits darüber gesprochen, um ihm zu erklären, warum Aydin Bünyamin nicht spielen durfte, so Murawa weiter.
Der Kreis-Funktionär hatte Blase zudem erklärt, warum sein Verein diesen Nachwuchskicker nicht in der Zweiten Mannschaft zum Senior erklären lassen kann. Murawa erzählt: „Es gibt eine Regel, nach der ein Jugendlicher von einem Verein nur in den Seniorenbereich der Ersten Mannschaft hochgezogen werden kann. Zudem muss er dort schon in der A-Jugend gespielt haben.“ Der FC Castrop-Rauxel hat und hatte bislang kein Nachwuchs-Team.
Somit steht der FC Castrop-Rauxel II nach der 2:4-Niederlage zum Auftakt gegen den Platznachbarn SuS Merklinde II nach dem Saison-Spiel Nummer zwei mit der 0:2-Wertung gegen BW Börnig weiterhin ohne Punkte in der Tabelle da. Kleiner Fehler - große Wirkung.
Besonders ärgerlich ist die 0:2-Niederlage per Wertung für FC-Kicker Aykan Sahin, der den Ball überragende fünfmal ins Tor von Börnig eingenetzt hatte. Er traf bis zum 5:1 in den Minuten 16, 26, 47, 53, 70 in Serie. Diese wurde lediglich unterbrochen durch das Börniger 1:1 von Justin Scholand (23.). Sahin behält in der Torjägerliste der Kreisliga C1 jedoch den Eintrag von seinen fünf Treffern.
Die weiteren Tore des Gastgebers besorgten Ahmed Sahin zum 6:1 per Elfmeter und Tanju Dalkilic zum 7:1 (85.). Durch die Wertung des Spiels sind alle Tore nicht Schall und Rauch - gehen laut Murawa in die offizielle Torjägerliste ein. Die Rote Karte in den Schlussminuten für einen Börniger landet vor dem Sportgericht. Dieser Spieler hat verbal in die Beleidigungs-Kiste gegriffen. Staffelleiter Murawa hat alles bereits ans Sportgericht weitergeleitet.
Übrigens: Im Internet-Spielerprofil des fünffachen Torschützen Aykan Sahin steht als Position nicht Stürmer, sondern zentrales offensives Mittelfeld. Als Lieblingsspieler nennt der junge Fußballer: Fernando Torres. Dieser 110-fache spanischen Nationalspieler hat in seiner Karriere alles gewonnen an Pokalen, die es im Fußball überhaupt zu gewinnen gibt. Bei diesem Vorbild darf man gespannt sein, wohin der Fußball-Weg von Aykan Sahin noch führt.
Über 30 Jahre als Sportredakteur aktiv, bin ich nun im "Unruhestand" seit der Saison 2018/2019 als Freier Mitarbeiter für den Castroper Sport am Ball - eine neue, spannende Erfahrung. Meine journalistischen Fachgebiete sind alle Ballsportarten, die Leichtathletik und Golf. Mit den deutschen Spitzen-Fechtern war ich in den frühen 2000er-Jahren bei Welt- und Europameisterschaften in der "halben Welt" unterwegs.
Ein Journalist macht sich aus Prinzip keine Sache zu eigen, nicht einmal eine gute (dieses Prinzip ist auch das Motto des Hanns-Joachim-Friedrichs-Preises).
