Im Oktober 2007 überraschte Peter Wach (✝ 12. Dezember 2022), der Geschäftsführer der Spvg Schwerin, unsere Lokalsport-Redaktion mit der Ankündigung, dass sein Klub die Hallenstadtmeisterschaft der Fußballer in der 800 Zuschauer fassenden Europahalle auf die Beine stellen wolle.
Die Idee hatte der damalige Vorsitzende Horst-Dieter Reuter (✝ 5. Oktober 2022) gehabt, so Wach: „Er und ich hatten damals die Sporthalle der Willy-Brandt-Gesamtschule besichtigt, weil wir ein Zelt für ein Catering dort aufbauen wollten.“ Die Schweriner wollten als Gastgeber kulinarisch etwas Besonderes bieten, fanden aber an der Bahnhofstraße zuwenig Platz vor. Weshalb Reuter gesagt haben soll: „Dann lass uns doch zur Europahalle gehen.“
Vor Ort hatten die Vorstandsleute ein gutes Gespräch mit Peter Breuer, dem Geschäftsführer der Forum GmbH. Dieser betonte vor Jahren: „Das Turnier passte gut in die veranstaltungsarme Zeit zwischen Weihnachten und Neujahr. Leider hat in den Jahren danach kein Verein mehr angefragt. Ich hätte gerne mit den Fußballern die Stadtmeisterschaft weiterentwickelt und professionalisiert.“
Tatsächlich musste die Spvg Schwerin viel improvisieren und viel Arbeit in das Projekt stecken. Aus der Eissporthalle im Herner Gysenbergpark liehen sich die Blau-Gelben einen gebrauchten Kunstrasenteppich. Wach berichtete einst: „Zum Glück sind wir über Franko Wilken an einen 4-Tonnen-Lastwagen gekommen, um den schweren Teppich transportieren zu können.“ Der musste geschnitten und mit Klebeband verlegt werden.

Holger Bombien und Sascha Beleijew als Hallensprecher
Zudem mussten die Schweriner viele Quadratmeter Tornetze kaufen, die wie ein Zelt über dem Spielfeld hingen. Wach betonte: „Das musste sein, damit die Zuschauer, Lampen und Lautsprecher geschützt waren.“
Der Geschäftsführer erklärte damals: „Ich würde die Stadtmeisterschaft gerne wieder in der Europahalle organisieren. Darin steckte zwar viel Arbeit. Es hat aber auch viel Spaß gemacht – und wir haben alle unsere Kritiker überzeugt.“
Grandios seien die Durchsagen und Interviews gewesen, die die Hallensprecher Holger Bombien und Sascha Beleijew machten. Einen tollen Job hätten die vielen Helfer gemacht, wie etwa jene, die mit Kleberollen anrückten, wenn sich während der Spiele eine Naht des Teppichs löste.
Phasenweise waren gar 1000 Zuschauer gleichzeitig an den drei Turniertagen in der Halle, so Peter Wach. Matchwinner im Endspiel war Sencer Özbek, dem für den SV Wacker Obercastrop (Bezirksliga) ein Hattrick beim 5:3-Sieg gegen den damaligen Landesligisten VfB Habinghorst gelang.

Pokal vom WM-Keeper
Vor 15 Jahren war Dennis Hasecke (jetzt Trainer der Spvg Schwerin) der Wacker-Kapitän, der aus den Händen von Hans Tilkowski den Siegerpokal überreicht bekam. Fußball-Spartenleiter Robert Mathis hatte den WM-Keeper von 1966 eingeladen und in die Halle geführt.
Hasecke sagte vor fünf Jahren: „Es hatten zwar einige auf dem Kunstrasenteppich Verletzungspech. Aber dennoch war das ein tolles Turnier, das die Schweriner auf die Beine gestellt haben. Schade, dass es nicht wiederholt wurde.“

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