Am 3. November sorgte ein Spielabbruch im Castrop-Rauxeler Amateurfußball für gehörigen Wirbel. Die Kreisliga-A-Partie zwischen dem DSC Wanne-Eickel II und der Eintracht Ickern wurde abgebrochen. Grund dafür waren Handgreiflichkeiten und Beleidigungen auf dem Feld.
Im Fokus stand vor allem der bekannte Eintrachtler Cihangir „Django“ Sahinli, dem gerade von Seiten der Wanne-Eickeler schwere Vorwürfe entgegengebracht wurden. So war die Rede von einem Griff an den Hals und einem Sprungtritt. „Django“ wies diese Vorwürfe von sich.
Zwölf Spiele Sperre für Cihangir Sahinli
Nun kam es zur mündlichen Verhandlung des Spielabbruchs vor dem Kreissportgericht Herne. Diese lief nicht gut aus Sicht von Eintracht Ickern.
„Django“ wurde vom Kreissportgericht für zwölf Spiele gesperrt. Sein Gegenspieler Hisar Öge, der den Castrop-Rauxeler im Vorfeld beleidigt haben soll, hat eine Sperre von sechs Spielen erhalten.
„Für uns ist dieses Urteil eine Farce. Das ist ganz schlecht für den Amateurfußball“, sagt Eintracht Ickerns Sportlicher Leiter Sascha Schöner unmissverständlich. Laut Schöner sei die Eintracht als Agressor und Schuldiger für diesen Spielabbruch dargestellt worden.
„Unsere Zeugenaussagen wurden in keinster Weise berücksichtigt. Warum das so war, kann ich nicht sagen“, so das Gefühl von Ickerns Sportlichem Leiter.

Als Zeugen vor Ort waren Trainer Enes Caliskan und Sascha Schöner selbst. Auch Marc Böttger, Geschäftsführer der Eintracht Ickern, war bei der Verhandlung. „Es wurde bewertet, dass „Django“ der Auslöser der Situation gewesen sei“, meint Schöner.
Seiner Meinung nach wäre es zu den Szenen in Wanne-Eickel aber erst gar nicht gekommen, wenn Ickerns Spieler im Vorfeld nicht beleidigt worden sei.
„Dann könnte man ja in jedem Spiel den Gegner einfach so lange provozieren, bis der ausrastet“, sagt Sascha Schöner. Zudem habe man laut Schöner „Django“ in der Verhandlung nicht nachweisen können, mit einem „Kung-Fu-Tritt“ seinen Gegenspieler angegangen zu sein.
„Auch der Schiedsrichter hat noch einmal gesagt, dass er in der Rudelbildung nichts genau erkennen konnte“, berichtet Schöner.
Eintracht Ickern hat Berufung eingelegt
„Uns geht es hier ganz klar um die Härte der Strafe. Zwölf Spiele sind einfach zu viel. Er hat sich selbst geschützt und seinen Gegner vielleicht kräftig gepackt. Ob er noch jemanden beleidigt hat, kann ich nicht sagen. Aber das Sportgericht hat aufgrund einer Tätlichkeit entschieden“, betont der Sportliche Leiter.
Gegen das Urteil des Kreissportgerichts habe die Eintracht Ickern bereits Berufung eingelegt, gab Sascha Schöner zudem bekannt.
Kreissportgericht Herne äußert sich nicht
Joachim Soba, Vorsitzender des Kreissportgerichts Herne, äußerte sich gegenüber unserer Redaktion nicht zu dem Urteil. Weil die Eintracht angekündigt hatte, in Berufung zu gehen, sei das Kreissportgericht nicht mehr zuständig, sondern das Bezirkssportgericht als nächsthöhere Instanz. Das entsprechende Berufungsschreiben sei bereits eingegangen.