Es war ein brisantes Derby in der Kreisliga A zwischen den SF Habinghorst/Dingen und der Eintracht Ickern. Die Ickerner Gastgeber führten überraschend mit 2:0 zur Halbzeit gegen die ambitionierten Sportfreunde. Im Tor von Habinghorst/Dingen im ersten Durchgang stand der ehemalige Profi-Keeper Sebastian Brune. Der beste Freund von Nationalspieler Leon Goretzka ist eigentlich Torwarttrainer beim A-Ligisten.
Ab der zweiten Halbzeit stand dann Feldspieler Emre Atmaca im Tor, Sebastian Brune war nicht mehr dort. Was war los? „Ich bin an dem Tag eingesprungen. Ich hatte leider nicht genug Zeit für das ganze Spiel, wegen meines Restaurants“, erklärt Torwart Sebastian Brune. Der Sportfreunde-Torwart betreibt seit 2024 ein Restaunrant in Ickern.
Emre Atmaca rückt ins Sprtfreunde-Tor
Bereits am Spieltag selber gab es von Spielertrainer Stefan Tiedke (vertritt den aktuell beruflich verhinderten Coach Aykut Hezer) Lob für Brune. „Er hat alles stehen und liegen lassen“, freute sich der Innenverteidiger. Doch in der Halbzeit musste Brune zurück in sein Restaurant. Da Stammkeeper Marvin Raab weiterhin verletzt ist und sein erst kürzlich reaktivierter Ersatz Tanju Yilmaz gegen Ickern verhindert war, blieb den Sportfreunden nichts anderes übrig als mit Feldspieler Atmaca im Tor weiterzuspielen.
Und der Notfall-Plan ging auf. Die Sportfreunde drehten die Partie und gewannen in der Nachspielzeit nach einem direkten Freistoßtor von Alihan Kurgan mit 3:2. „Nüchtern gesehen waren wir die spielbestimmende Mannschaft. Wir haben Chancen kläglich vergeben, aber der gegnerische Keeper hat es auch gut gemacht. Am Ende ist es schon verdient“, ordnet Sebastian Brune aus seinem Eindruck aus der ersten Halbzeit das Ergebnis ein.

In der zweiten Halbzeit hat er sich ohnehin auf dem Laufenden gehalten, was seine Jungs an der Uferstraße machen. „Wir haben immer einen Liveticker. Beim 1:2 wusste ich, dass wir mindestens ach das 2:2 machen werden“, erzählt Brune.
Ein wenig schlechtes Gewissen hatte Sebastian Brune, als er sein Team in der Halbzeit alleine lassen musste. „Ich hätte mir gewünscht, dass es eher 2:0 für uns steht, dann hätte ich ein besseres Gefühl gehabt. Da hat man kein gutes Gewissen, auch wenn es abgesprochen war“, muss Brune zugeben. Für den ehemaligen Profi-Keeper von RB Leipzig II und den Kickers Offenbach war das auch eine völlig neue Erfahrung. „Das hatte ich noch nie“, lacht er.
Vorbereitung auf wärmere Jahreszeit
In seinem „Akrobat Restaurant“ kümmert sich Brune derzeit darum, dass die Terrasse für die Sommersaison wieder im besten Zustand ist. Seine Gastronomie liegt direkt an den Tennisplätzen des TuS Ickern im Norden der Stadt. „Am Wochenende sind immer viele Tennisturniere, also ist dort immer mehr los“, freut sich Sebastian Brune.