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Spieler Vedat Öz: „Die Neuzugänge aus Frohlinde holen uns auf den Teppich“
FC Castrop-Rauxel
Für den FC Castrop-Rauxel verläuft die Saison bislang nahezu perfekt. Doch es gab auch ein Negativerlebnis: das Abbruchspiel. Wir sprachen mit Spieler Vedat Öz über diese Erfahrung.
Zehn Siege aus zwölf Spielen, acht Punkte Vorsprung an der Tabellenspitze - der FC Castrop-Rauxel ist in der Fußball-Kreisliga A bislang in dieser Saison das Maß aller Dinge.
Doch beim abgebrochenen Auswärtsspiel bei Rot-Weiß Türkspor Herne, als ein Schiedsrichter von den Nachbarstädtern verprügelt wurde, sammelten die Castrop-Rauxeler auch negative Erfahrungen. Wir sprachen mit dem FC-Spieler Vedat Öz, der acht von zwölf Saisonspiele absolvierte, über die bisherige Saison und den Umgang mit dem Abbruchspiel.
Hallo Vedat, Ihr habt nun auch gegen den ärgsten Verfolger DSC Wanne-Eickel II gewinnen können. Wie schätzt Ihr eure Leistung ein?
Wir haben gegen eine Truppe gespielt, die sehr jung ist. Das ist auch vom Kopf her nicht einfach. Der Trainer hat uns vor dem Spiel gewarnt, dass wir sie auf Grund des jungen Alters nicht unterschätzen sollen. Das haben wir auch nicht gemacht. Nach zehn Minuten waren wir dann gut im Spiel. Am Anfang der ersten Hälfte war etwas viel Trubel. Durch den starken Treffer von Michael Dschaak hat sich der Rest dann aber von alleine ergeben.
Ihr habt durch den Sieg nun acht Punkte Vorsprung auf den Zweitplazierten, bei einem Spiel weniger. Seid Ihr nun endgültig Aufstiegsfavorit Nummer Eins?
Natürlich wollen wir mit diesem Vorsprung aufsteigen. Wir wollen uns aber auf den acht Punkten nicht ausruhen. Das Gute ist, dass wir vier Spieler von Frohlinde jetzt in unserer Mannschaft haben. Die (FC Frohlinde Anm. d. Red.) waren in der letzten Saison auch mit ein paar Punkten vorne und sind am Ende nicht Meister geworden. Da ist es gut, dass die Neuzugänge aus Frohlinde uns dann immer wieder auf den Teppich holen können, weil sie die Situation kennen. Wir wollen bis zum Ende der Saison in jedem Spiel alles rausholen, um dann auch am Ende Meister zu werden.
Ihr seid nun als einzige Mannschaft seit zwölf Spielen ungeschlagen. Was macht Ihr momentan besser, als andere Teams in der Liga?
Es kommt, glaube ich, von allem ein bisschen zusammen. Auf der einen Seite ist es auf jeden Fall der Spaß. Ich hatte noch nie eine Mannschaft, in der es so viel Spaß gemacht hat Fußball zu spielen. Es sind immer viele Leute beim Training - in der Mannschaft stimmt es einfach. Es gibt Niemanden, der negativ heraussticht. Darüber hinaus kämpft Jeder wirklich für Jeden und es gibt keinen Ärger, wenn ein Spieler mal nicht von Anfang an spielt. Außerdem ist unser Trainer auch noch sehr jung und versteht, wie wir ticken. Das macht uns als Team momentan so stark.
Inzwischen wurde auch das Spiel gegen RWT Herne für Euch gewertet, nachdem es auf Grund von Gewalt gegen den Schiedsrichter abgebrochen werden musste. Wie seid ihr nach den Ereignissen mit der Situation umgegangen?
Wir haben den Vorfall direkt nach dem Spiel abgehakt. Natürlich ist es schade, wenn ein Spiel wegen sowas in der 73. Minute abgebrochen werden muss. Wir haben uns aber davon nicht aus der Ruhe bringen lassen und bleiben fokussiert. Über das Rückspiel haben wir uns auch noch keine Gedanken gemacht.
Wie stehst du generell zu dem immer präsenteren Thema der Schiedsrichtergewalt?
Ich denke, dass manche Spieler in den unteren Ligen den Sport an sich nicht so ernst nehmen. Sie lassen dann auch leichter Gewalt an anderen Spielern oder Schiedsrichtern aus. Deswegen denke ich, dass die Schiedsrichter noch mehr für den Umgang mit solchen Spielern geschult werden sollten. Es ist leider einfach ein Unterschied, ob du Schiedsrichter in der Oberliga oder in der Kreisliga bist. Trotzdem gibt es natürlich keine Rechtfertigung für Gewalt gegen Schiedsrichter. Es macht ja für alle Beteiligten keinen Spaß. Wir wollen alle einfach nur 90 Minuten Fußball spielen und nicht schon nach 60 Minuten den Platz verlassen müssen.