Zwei Spielabbrüche gab es jüngst in der Kreisliga B. In einem Fall aus Angst noch mehr Gegentore zu kassieren. Diese kann sich auf die Liga auswirken.
Das 18:0 für Eintracht Ickern ist gerade gefallen, da verlässt die Mannschaft des RSV Holthausen nach 70 Minuten einfach Feld auf der Anlage an der Uferstraße. „Die gesamte Mannschaft des RSV Holthausen hat das Spielfeld verlassen, ohne mich darüber zu informieren“, heißt es anschließend im Bericht des Schiedsrichters Kevin Biletzke. Ein Spielabbruch aufgrund von verletzungsbedingtem Spielermangels sei auszuschließen, fügte der Referee hinzu.
Mit Vorsatz vom Platz gegangen?
Dieser Fall landet vor der Kreisspruchkammer. Schließlich hat der RSV den Spielabbruch bewusst und ohne gewichtigen Grund selbst eingeläutet. Im zweiten Fall vom Sonntag wollte die DJK Falkenhorst Herne II beim Stand von 0:8 bei den SF Habinghorst/Dingen nach 45 Minuten nicht mehr weiterspielen. Die Herner waren ohnehin nur mit neun Spielerin angetreten, dann hätten sich noch zwei Akteure verletzt. Falkenhorst gab wegen zu hoher Unterlegenheit die Partie auf. Eine Strafe zieht das nicht nach sich. „Die Partie wird mit 8:0 gewertet, mehr passiert erst einmal nicht“, sagt der Kreisfußballobmann Andreas Pelzing, der zugleich auch Geschäftsführer des FC Frohlinde ist. Erst wenn dieser Fall öfter vorkomme, würde der Fußballkreis auch über eine Strafe nachdenken. „Aber das sind meistens dann schon die letzten Rettungsversuche eines Teams. Kurz später meldet der Verein die Mannschaft ab“, so Pelzing.
Spielertrainer ist verärgert
Die gegnerischen Trainer wiederum sind verärgert. Ilker Bahcecioglu von den SF Habinghorst/Dingen sagte: „Das kann eigentlich nicht sein. Ich hoffe, dass die Staffelleiter mal etwas dagegen unternehmen.“
Aber immerhin sind beide Teams noch zu den Spielen angetreten. Aber ein Armutszeugnis für diese Liga ist das allemal. Denn die Kreisliga B besteht ohnehin nur noch aus 15 Teams, nachdem sich der Aufsteiger SC Arminia Ickern II aus Spielermangel nach nur zwei Partien vom Spielgeschehen zurückzog. Marc Olschewski, Spielertrainer des VfB Habinghorst, ärgert sich darüber immer noch: „Ich finde das einfach respektlos dem Team gegenüber, das als Tabellenzweiter nicht aufgestiegen ist.“
Belanglose Saison droht
Es droht der Kreisliga B eine Saison, die für etwa zehn Teams ziemlich belanglos werden könnte. Sollten nämlich der RSV Holthausen oder die DJK Falkenhorst II demnächst ebenfalls ihr Team abmelden, stünden beide Absteiger in die Kreisliga C fest. Verantwortliche aus beiden Klubs, Ralph von Borzestowski (Trainer des RSV Holthausen) und Marcel Djurein (2. Vorsitzender und Spieler der DJK Falkenhorst), bekräftigten aber im Gespräch mit der Redaktion, dass ihre Teams die Saison zu Ende bringen und sich sogar im Winter verstärken wollen.
Es bleibt abzuwarten, ob die beiden Herner Vereine ihre Teams weiter im Spielbetrieb halten können. Für Ilker Bahcecioglu von den SF Habinghorst/Dingen gäbe es nach einer Abmeldung nur eine Lösung: „Diese Vereine dürften meiner Meinung nach viele Jahre kein Team mehr anmelden dürfen.“
Von Freunden "rasender Reporter" genannt. Immer auf der Suche nach neuen Themen - Sport und Lokal. Im "Juwel im Revier" (Castrop-Rauxel) zuhause.
