Verletzungsmisere zwingt Habinghorst/Dingen zum Handeln Kommt der „120-Kilo-Gorilla“ zurück?

Verletzungsmisere zwingt Habinghorst/Dingen zum Handeln: Kommt der „120-Kilo-Gorilla“ zurück?
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Als Tabellensechster mit neun Punkten aus fünf Spielen sind die SF Habinghorst/Dingen solide in die Saison 2024/25 gestartet. Wären die Sportfreunde ein „gewöhnlicher“ Aufsteiger aus der Kreisliga B, der Saisonstart könnte zweifellos als gelungen betitelt werden. Doch im Kader von Chefcoach Aykut Hezer tummeln sich Spieler, die bis hoch in die Westfalenliga gespielt haben. „Hätten wir den kompletten Kader zusammen, würden wir definitiv weiter oben stehen“, ist sich der Trainer deswegen auch sicher.

Viele verletzte Spieler bei den SF Habinghorst/Dingen

Das Problem: Seit der Vorbereitung haben die Sportfreunde mit extremen Verletzungsproblemen zu kämpfen. Während beim Duell gegen Spitzenreiter Wacker Obercastrop II am vergangenen Spieltag (8. September, Endstand: 1:0 für Wacker II) dessen Coach Björn Brinkmann in der 50. Minute acht Ersatzspieler an der Habinghorst-Bank vorbei zum Aufwärmen schickte, waren die Mittel der Sportfreunde kurze Zeit später bereits ausgeschöpft.

Mit Umut Ekrem und Muhammed Kirac hatte Habinghorst/Dingen ohnehin nur zwei Einwechselspieler im Kader gehabt. Ab der 61. Minute standen beide auf dem Feld – eingewechselt für die während der Partie verletzten Emre Atmaca (48.) und Cihan Ada (61.).

Vor dem Derby am Sonntag (15. September) gegen den SuS Merklinde (Anstoß: 15 Uhr) stehen Emre Atmaca, Cihan Ada, Safa Obi, Berkan Baran und Ahmed Tunc höchstwahrscheinlich nicht zur Verfügung. „Die Jungs sind alle absolute Leistungsträger“, betont Aykut Hezer.

Rückkehr von Aykut Hezer auf dem Feld?

Die Verletzungsmisere zwingt Habinghorst/Dingen also zum Handeln. Und plötzlich wird der Chefcoach selbst zur Option. „Ich versuche es zu vermeiden, aber eventuell muss ich nochmal die Schuhe schnüren“, so Hezer.

Für ihn wäre es eine Rückkehr auf den Platz, die so eigentlich schon seit Jahren nicht mehr geplant ist. Aber immer wieder unausweichlich wurde. „Seitdem ich Trainer bin, endet es immer damit, dass ich Spielertrainer sein muss“, sagt der Coach, der mit seinen 34 Jahren eigentlich nur noch an der Seitenlinie stehen möchte.

Ob beim SC Pantringshof, Trabzonspor Herne, RW Türkspor II oder auch in den vergangenen Jahren bei den Sportfreunden: immer wieder musste der gelernte Innenverteidiger auf den Platz zurückkehren. In der vergangenen Saison spielte er teilweise sogar erst für die Zweite und im Anschluss für die Erste.

Aykut Hezer will eigentlich nur coachen. Doch in der Vergangenheit musste der Trainer immer wieder auf dem Platz aushelfen.
Aykut Hezer will eigentlich nur coachen. Doch in der Vergangenheit musste der Trainer immer wieder auf dem Platz aushelfen. © VOLKER ENGEL

Wer Aykut Hezer schonmal in Persona getroffen hat, weiß einzuordnen, warum er lieber an der Seitenlinie steht: mittlerweile ähnelt der Coach durch regelmäßiges Gewichte stemmen von seiner Statur her eher einem Strongman-Athleten, als einem Fußballspieler.

Sehr zur Freude seiner Spieler. „Meine Mannschaftskollegen lieben es, mich über den Flügel zu schicken. Weil die genau wissen, dass der 120-Kilo-Gorilla dann ordentlich laufen muss. Machen die Jungs dann extra einmal mehr als einmal weniger“, sagt Hezer mit einem Lachen.

Kommt es am Wochenende also zur Rückkehr des „120-Kilo-Gorillas“ auf dem Platz? „Wir werden sehen“, so der Coach.