Die Sportfreunde Habinghorst/Dingen sind als Aufsteiger euphorisch in diese Saison gegangen. Sportlich haben sie ihre Klasse auch durchaus unterstrichen. Nicht vorhersehbare Nebenkriegsschauplätze haben diesen Verein indes über die Maßen stark gebeutelt.
Sportfreunde Habinghorst/Dingen trainieren doch noch
Zuerst sprang der Hauptsponsor ab. Ein neuer wurde bisher nicht gefunden. Dann verlegte die Stadt die Sportfreunde-Trainingsstätte von der Glückauf-Kampfbahn zum Uferstraßen-Sportplatz von Eintracht Ickern. Der Einspruch dagegen wurde von der Stadt Castrop-Rauxel und letztlich vom Verwaltungsgericht Gelsenkirchen abgeschmettert.
Und vor nicht allzulanger Zeit hatte auch noch ein Vorstandsmitglied mit der Verbreitung eines rassistischen Videos für viel Wirbel gesorgt. „Ich habe diesen Mann sofort aus dem Verein geschmissen - wir haben auch nie wieder etwas von ihm gehört“, sagt der Vorsitzende Klaus Holzner.
Und ob das alles nicht genug wäre, ließ zuletzt dieser Satz von Spieler Cihan Ada aufhorchen: „Wir trainieren gar nicht mehr.“ Was ist da dran? Klaus Holzner dementiert das Trainingsaus und klärt auf: „In der vorigen Woche wurde tatsächlich nicht trainiert. Das ist aber kein Dauerzustand. In dieser Woche wird wieder trainiert, wie Stefan Tiedke mir gesagt hat.“

Der Spieler Stefan Tiedke war in der Winterpause für den beruflich stark eingespannte Aykut Hezer als Trainer eingesprungen. War die Lesart bisher, dass Hezer zurückkehren würde, wenn es seine Zeit erlaubt, hat sich das erledigt, wie Holzner bestätigt: „Aykut hat sich kürzlich von der Mannschaft über deren elektronische Gruppe verabschiedet.“
Umso erstaunlicher ist es, dass trotz all dieser Dinge die Sportfreunde-Spieler geblieben sind, um diese Saison vernünftig und wie es ausschaut, erfolgreich zu Ende zu bringen. Was aber passiert danach? „Es werden einige Spieler gehen. Mit Neuzugängen sind wir im Gespräch. Mehr lässt sich dazu im Moment nicht sagen“, erklärt Holzner.
Klaus Holzner: „Wir kämpfen weiter“
Recht vage bleibt der Vorsitzende hingegen bei der Aussage: „Eventuell ändert sich sogar ganz viel bei uns.“ Im Grunde sei der Verein SF Habinghorst/Dingen kaputtgemacht worden durch die Verlegung des Trainingsbetriebs. „Wir geben nicht auf - und kämpfen weiter“, verkündet der Vorsitzende aber mit Nachdruck.
Dass es aktuell nicht gut um die Sportfreunde bestellt ist, lässt zudem die leere Ersatzbank der zweiten Mannschaft bei der 2:4-Niederlage beim SC Pantringshof vermuten. Holzner sagt zuversichtlich dazu: „Krankheit, Verletzungen und eine Rote Karte haben für diesen personellen Engpass gesorgt. Das wird wieder besser.“