
© Jörg Laumann
So feiern die Castrop-Rauxeler Erfolgs-Teams 2020 ihre Aufstiege
Fußball
Mai 2020: Die Kontakt-Beschränkungen während der Corona-Krise verhindern derzeit die Aufstiegsfeiern der heimischen Fußballer. Diese haben bereits Pläne für den Tag, an dem sie losgelassen werden.
Sechs Castrop-Rauxeler Fußball-Mannschaften sind aus der Corona-Abbruch-Saison 2019/20 als Aufsteiger hervorgegangen: der SV Wacker Obercastrop (in die Westfalenliga), der FC Castrop-Rauxel (Bezirksliga), die Eintracht Ickern (Kreisliga A) sowie Victoria Habinghorst III, der VfB Habinghorst II und der VfR Rauxel (alle in die Kreisliga B). Die Freude ist allerorten groß. Nur: Wegen der Corona-Beschränkungen können die Kicker ihre Erfolge nicht auf dem Platz oder im Clubheim feiern.
Wacker Obercastrop könnte Treckerfahrt kurzfristig planen
Aber: „Aufgeschoben ist nicht aufgehoben!“ Das ist das Motto, das alle sechs Mannschaften vereint. So sieht es auch Martin Janicki, der Vorsitzende des Westfalenliga-Aufsteigers Wacker Obercastrop. Der Erfolg ist nach dem Landesliga-Aufstieg 2018 der sportliche Höhepunkt des im Jahr 1997 gegründeten Fusionsvereins. Janicki berichtet: „Ich habe mir bislang nur wenige konkrete Gedanken über eine Aufstiegsfeier gemacht. Sobald es sich mit weiteren Lockerungen der Corona-Beschränkungen anbahnt, nehme ich mit unserem Funktionärs-Stab Kontakt auf.“
Von Vorteil sei, dass der ehemalige Vorsitzende Elmar Bök als Gastronom als Event-Manager involviert sein wird. Das Wacker-Team hatte kurz nach dem Bekanntwerden des Aufstiegs am 6. Mai mit einem Eintrag bei Facebook gefeiert - mit einem Jubel-Bild aus dem Dezember. Janicki meint: „Wenn wir auch eine Treckerfahrt machen wollen, dann können wir das auch kurzfristig auf die Beine stellen. Zu einer Feier am Platz möchten wir auch Offizielle anderer Vereine und der sportlichen Institutionen einladen.“

Im Mai 2017 feierten die Kicker des FC Castrop-Rauxel mit Meister-T-Shirts, Medaillen, einem Pokal und einer Meisterschale am Fuchsweg nach einem Duell mit dem VfR Rauxel ihren Aufstieg in die Kreisliga B. © Jens Lukas
Mit Medaillen und einer Meisterschale
Der FC Castrop-Rauxel hat sogar noch mehr Routine beim Thema „Aufstiegsfeier“ als der SV Wacker. Der Ende 2014 gegründete Club stieg in den vergangenen vier Jahren dreimal auf. Von der Kreisliga C bis hinauf jetzt in die Bezirksliga. Der FC-Vorsitzende Uwe Blase hatte mit seinem Teams am Sportplatz am Fuchsweg gefeiert.
Kulinarisch wurde zum Beispiel Pizza aufgefahren - und es gab Schmackhaftes vom Vereins-Grill. Ausgestattet wurden die Spieler mit Meister-T-Shirts, Medaillen, einer Meisterschale sowie einem Pokal. Bierduschen waren obligatorisch. Blase meint: „Ich würde gerne wieder am Platz feiern und ein Bierzelt aufstellen. Ein Freund von Treckerfahrten bin ich nicht. Wenn diese aber viele im Team möchten, beuge ich mich natürlich der Mehrheit.“
Eintracht-Trainer hat konkrete Pläne
Erkan Gül, Trainer des Kreisliga-B-Meisters Eintracht Ickern, hat klare Vorstellungen - sobald es die Beschränkungen zulassen. Er möchte eine Planwagenfahrt durch Castrop-Rauxel auf die Beine stellen - vorbei an einigen Sportplätzen. Gül: „Und danach wollen wir bis in die Nacht im Vereinsheim feiern.“
Victorianer haben andere Prioritäten
Victoria Habinghorst III schaffte mit Trainer Huso Ahmetovic direkt in der ersten Saison nach Gründung des Teams den Aufstieg - als Kreisliga C-Meister in die B-Liga. Der Victoria-Vorsitzende Dirk Konisch sagt: „Aufgrund der Kontaktsperre ist bislang keine Feier geplant. Bei uns im Verein steht derzeit Gesundheitsschutz beim Training im Vordergrund.“
Aufstieg als Geschenk zum 100. Geburtstag
Tommy Kantzke, Trainer des VfB Habinghorst II, konnte aufgrund des zweiten Platzes in der Hinrunden-Tabelle ein Aufstiegs-Ticket für die Kreisliga B ergattern. Er sagt: „Es ist wie mit einem Geburtstag unter der Woche. Den feiert man oft auch am Wochenende nach.“ Er kann sich vorstellen, dass er und seine Schützlinge in der Vorbereitungsphase auf die Saison 2020/21 ein Fass Bier anzapfen und Bratwürste auf den Grill kommen.
Eine Planwagen-Fahrt sei team-intern auch ein Thema gewesen. Hier müssen man sich über die Möglichkeiten informieren. Womöglich mit Vereinsunterstützung. Zumal der VfB II dem Club im Jahr des 100. Geburtstags ja ein tolles Geschenk bereitet habe.
Rauxeler feiern zunächst in Videokonferenz
Beim VfR Rauxel, der von Stephan Gil trainiert wird, ist Mannschaftssprecher Markus Walter in die Planungen involviert. Er erklärt: „Wir haben am Tag der positiven Nachricht vom Verband ein wenig virtuell miteinander gefeiert. Mit einem Bier per Videokonferenz mit vielen unserer Spieler.“ Im Auge haben die Rauxeler eine kleine Feier im Waldstadion an der Vördestraße. Walter: „Mit dem gesamten Team, den Familien und allen Unterstützern.“ Eine Planwagenfahrt oder Bollerwagen-Tour ist zudem ins Auge gefasst worden. Auch Markus Walter meint: „Aufgeschoben ist nicht aufgehoben!“
Ein Journalist macht sich aus Prinzip keine Sache zu eigen, nicht einmal eine gute (dieses Prinzip ist auch das Motto des Hanns-Joachim-Friedrichs-Preises).
