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SF Habinghorst/Dingen sind auf der Suche nach dem Glück
Fußball-Kreisliga B
Vor der Saison peilten die SF Habinghorst/Dingen noch einen Top-Drei-Platz an. 16 Spieltage später ist von diesen Erwartungen nicht viel übrig geblieben. Warum läuft es nicht bei den SF?
Nach nun drei Niederlagen in Serie sind die Fußballer der SF Habinghorst/Dingen endgültig im Abstiegskampf der Kreisliga B1 Herne/Castrop-Rauxel angelangt. Die Elf von Spielertrainer Ilker Bahcecioglu steht mit nur 13 Punkten aus 16 Partien auf dem drittletzten Platz und kann sich keinesfalls darauf ausruhen. Denn der VfB Börnig II sitzt als Vorletzter den Castrop-Rauxelern mit nur drei Punkten Vorsprung im Nacken.
Zweitschwächste Offensive
Dass die momentan prekäre Lage nicht spurlos an den Spielern vorbeigeht, gab auch Bahcecioglu im Interview nach der 1:3-Niederlage beim FC Herne 57 (9.) zu bedenken. „Man hat gemerkt, dass wir unten drin stehen. Wir waren sehr nervös“, so der Coach. Zudem ergänzt er, dass mit der aus der Tabellensituation resultierenden Belastung auch das sprichwörtliche „Quäntchen Glück“ verloren gehe: „Wenn Du nicht den Druck hast, im Abstiegskampf zu stecken, dann hast Du manchmal auch das Glück auf deiner Seite. Dann geht auch mal ein Ball rein, der so bei uns momentan nicht reingeht.“
Neben den psychischen Belastungen spielen jedoch auch sportliche Gründe eine Rolle. Gegen den Tabellenvierten Victoria Habinghorst setzten sich die Sportfreunde Ende August noch mit 3:2 durch und holten gegen den unangefochtenen Liga-Primus Eintracht Ickern Ende Oktober ein respektables 3:3. Sie mussten aber auch gegen Tabellenschlusslicht Arminia Sodingen (2:4) Mitte November und den Vorletzten VfB Börnig II (2:3) Ende September empfindliche Niederlagen im Abstiegskampf hinnehmen.
Einen weiteren Grund für die sportliche Talfahrt lässt sich ebenso aus dem Torverhältnis ableiten: „Wenn man in die Tabelle schaut, zeigt unser Torverhältnis, das wir eine sehr schlechte Ausbeute haben. Wir machen vorne die Tore nicht und kriegen hinten zuviele rein“, hadert Bahcecioglu mit der Leistung seiner Spieler. Tatsächlich stellen die SF Habinghorst/Dingen mit nur 31 erzielten Treffern die zweitschwächste Offensive der Liga. Gleichzeitig hat das Team bereits 55 Tore kassiert - das sind durchschnittlich mehr als drei Treffer pro Spiel.
Neue Impulse im Winter
Trotz aller Widrigkeiten geben sich die Castrop-Rauxeler dennoch nicht auf. Denn laut Bahcecioglu stimme die Moral in der Mannschaft. „Wir sind eine kleine Familie. Die Jungs sind gut drauf, und wir zeigen uns gegenseitig Respekt. Natürlich ist die Situation momentan sehr durchwachsen, aber wir bauen uns von Woche zu Woche immer wieder neu auf“, beurteilt er die Stimmung im Mannschaftskern.
In der Zukunft setzen die SF Habinghorst/Dingen auf neue Impulse. Ilker Bahcecioglu stellt sein Trainer Amt zur Verfügung und möchte Spieler sowie Sportlicher Leiter sein. Neuer Coach wird mi Beginn der Winterpause Marco Surmann (wir berichteten). Bahcecioglu hofft, dass das Team die Winterpause zur Regeneration nutzen kann, um dann im neuen Jahr wieder voll anzugreifen.