Schwerins „Bochumer Junge“ wurde von Werders Diego verzaubert Starker Einstand in der Halle

Schwerins „Bochumer Junge“ wurde von Werders Diego verzaubert: Starker Einstand in der Halle
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Der Kader der Spvg Schwerin bei der Hallenstadtmeisterschaft 2024 in der Halle der Willy Brandt Gesamtschule war ein kleines Fragezeichen. Was Trainer Timo Muth verriet war, dass einige Top-Spieler abgesagt hatten und für den Rest des Kaders freistand, ob sie in der Halle spielen wollen oder nicht. Und es wollte einer, den in Castrop-Rauxel vorher wahrscheinlich nur die aller wenigstens kannten - wenn überhaupt jemand.

Tore Andre Enstipp schoss neun Tore an den beiden Hallen-Tagen für die Schweriner. Ein Neuzugang, wie sich am Samstag schnell herausstellte. Gekommen war er von Ligakonkurrent DJK Wattenscheid, wie im Sommer auch schon Mittelfeldspieler Lucas Brämer.

Wechsel im Sommer platzte

„Lucas ist einer meiner besten Freunde. Wir hatten gemeinsam in Wattenscheid gespielt und ich hatte ihn dann irgendwann verlassen. Geredet haben wir aber immer“, erklärt Tore Enstipp selbst. Über den VfB Günnigfeld und Landesligist SSV Buer ging es im Sommer für Enstipp zurück zu Wattenscheid - doch Kumpel Brämer hatte sich in Richtung Schwerin verabschiedet.

Auch da war der Linksaußen im Sommer schon im Gespräch, doch der Wechsel kam zunächst nicht zu Stande. „Ich hatte immer Kontakt zu den Jungs aus Schwerin. Ich wollte unbedingt hier hin, auch weil Lucas da war“, berichtet Tore Enstipp.

Auch Lucas Brämer wechselte im Sommer von der DJK Wattenscheid zur Spvg Schwerin.
Auch Lucas Brämer wechselte im Sommer von der DJK Wattenscheid zur Spvg Schwerin. © VOLKER ENGEL

Eine Schambeinentzündung bremste den Angreifer in der Hinrunde bei den Wattenscheidern aus. Trotzdem: In gerade mal vier Spielen traf er dreimal. „Ich habe mich versucht, fit zu halten. Als es dann wieder ging, wollten sie mich immer noch haben“, freut sich Tore Enstipp.

Enstipp schaute zu Diego auf

So meldete er sich sofort freiwillig für den Einsatz in der Halle und konnte so die ersten Castrop-Rauxeler Teams kennenlernen. Denn eigentlich war Tore Enstipp bisher nur im Bochumer Fußball zuhause. „Als kleiner Junge war ich mal beim FSV Witten. Aber danach fiel bei Weitmar 45 und dem TuS Hordel“, erklärt er.

Er ist jedoch kein „Bochumer Junge in Blau und Weiß“, sondern Fan von Werder Bremen. „Ich habe Familie im Norden, daher kommt das. Und ich wurde damals auch von Diego verzaubert“, lacht der 23-Jährige.

Starke Konkurrenz im Schweriner Angriff

Dieselbe Position wie sein Idol spielt er jedoch nicht. Während der Brasilianer seine Magie auf der Zehn zeigte, spielt Tore Enstipp meist auf den Flügeln oder im Sturmzentrum, wie er sagt. Die Konkurrenz dort ist mit unter anderem Armin Begovic und Dietrich Liskunov nicht klein. „Die sind halt schon im Verein drin. Ich würde gerne mit beiden gemeinsam spielen, da würde sich der linke Flügel ja anbieten. Ich würde nicht sagen, dass ich an ihnen vorbeikommen möchte, sondern am liebsten mit beiden zusammen auf dem Platz stehen will“, erklärt Enstipp.

Entscheiden wird dies Trainer Timo Muth, der die beste Lösung für den Schweiner Erfolg finden will. Für Tore Enstipp ist ein erfolgreicher Abschluss der Saison, alle Male noch drin. „Gerade mit der Mannschaft glaube ich schon, dass wir oben nochmal anklopfen können. Wir haben das Potenzial, da mitzuspielen“, zeigt sich der Neuzugang optimistisch.