Schwerin-Coach wird nach 1:7-Packung deutlich „Keiner hat sich mehr an den Plan gehalten“

Schwerin-Coach wird nach 1:7-Packung deutlich: „Keiner hat sich mehr an den Plan gehalten“
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Auf dem Papier war die Bezirksliga-Partie am 3. November zwischen der Spvg. Schwerin (1.) und Westfalia Huckarde (4.) ein Spitzenspiel. Was dabei herauskam, verwundert umso mehr. Schwerins Fußballer kassierten daheim eine 1:7-Packung. In den zwölf Spielen zuvor hatten die Blau-Gelben nur 19 Tore kassiert - und nun sieben auf einen Streich.

Am Tag nach diesem denkwürdigen 1:7 sagt Trainer Timo Muth klipp und klar: „Wir müssen jetzt nicht groß über einige Fehlentscheidungen der Schiedsrichterin reden - nur wir allein sind schuld an dieser hohen Niederlage.“ Wobei einige Begleitumstände mit frühen Auswechselungen wichtiger Leistungsträger eine große Rolle gespielt habe.

Drei Leistungsträger mussten früh ausgewechselt werden

Das erste Malheur erwischte Schwerin nach einer Viertelstunde: Lukas Wohlfahrt (Trainer Muth: „Er hat bisher eine Riesensaison gespielt“) verletzte sich - und musste ausgewechselt werden. Dann ereilte Torwart Cedric Niemeyer dasselbe Schicksal (38.). Schlussendlich wurde Lukas Muth ausgewechselt (46.), da ihm eine Rote Karte drohte.

„Drei Leistungsträger so früh ersetzen zu müssen, hat uns natürlich zurückgeworfen“, erzählt Timo Muth. Bei Torwart Niemeyer könnte es sogar eine schwerwiegende Ellenbogenverletzung mit längerer Pause werden, die er sich bei einer Rettungsaktion gegen Christian Wazian zugezogen hat.

„Cedric war am Montagmorgen beim Arzt und hat einen Gipsverband angelegt bekommen. Wie schwer seine Verletzung tatsächlich ist, wird sich erst bei einem MRT-Termin zeigen“, erklärt Schwerins Trainer. Der 19-jährige Leif Wellbrock rückte ins Tor. Und kassierte unglücklicherweise sofort das 1:2 (43.) und 1:3 (48.).

BG Schwerin nach dem 1:4 offen wie ein Scheunentor

„Nach dem 1:3 hat sich dann keiner mehr an den Plan gehalten, den wir in der Halbzeitpause besprochen hatten“, so Trainer Muth. Und nach dem 1:4 habe die Einstellung gar nicht mehr gepasst. „Bei uns war die Abwehr ab dann offen wie ein Scheunentor“, bemängelt Muth. Was zu weiteren drei Gegentoren führte in den letzten neun Minuten.

„Trotz dieser hohen Niederlage spielen wir aber nach wie vor eine gute Saison“, unterstreicht Timo Muth, der in seiner dritten Schweriner Saison nie so hoch verloren hat. Innerhalb von wenigen Tagen 15 Tore zu schießen gegen den SC Weitmar (8:3) und nun auf Schwerin (7:1), mache indes deutlich, dass Westfalia Huckarde oben dran bleiben werde in der Tabelle, ist Schwerins Trainer überzeugt.

Auch Innenverteidiger Lukas Muth (l.) musste ausgewechselt werden, da ein Platzverweis drohte.
Auch Innenverteidiger Lukas Muth (l.) musste ausgewechselt werden, da ein Platzverweis drohte. © VOLKER ENGEL

Was ist nun zu tun, um dieses 1:7 schnell aus den Köpfen zu kriegen? Trainer Muth: „Wir werden noch einmal über die gemachten Fehler sprechen - damit ist es dann gut“, so Timo Muth. Danach liege der Fokus allein noch aufs Heimspiel gegen Tabellenführer FC Altenbochum am 10. November. Altenbochum hatte am Sonntag mit 7:0 bei der DJK Wattenscheid gewonnen.

Bangemachen gilt trotzdem nicht bei der Spvg Schwerin vor diesem zweiten Topspiel innerhalb von einer Woche. „Unsere Jungs haben sich sofort nach dem Huckarde-Spiel in der Kabine eingeschworen, gegen Altenbochum alles besser zu machen“, so Timo Muth.

Und natürlich habe sogleich auch der altbewährte Spruch, dass es besser sei einmal 1:7 zu verlieren als siebenmal 0:1 die Runde gemacht. Die Schweriner Richtung lautet: „Wir besiegen Altenbochum - schon sind wir wieder Tabellenführer.“