Schiedsrichter fühlt sich unwohl bei C-Jugend-Spiel Eltern sorgen für Spielabbruch

Schiedsrichter fühlt sich unwohl bei C-Jugend-Spiel: Eltern sorgen für Spielabbruch
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Bei den C-Junioren der SG Castrop kam es zum Saisonauftakt der Kreisliga B zum Duell mit dem FC Herne 57. Beim Stand von 1:1 hat der Schiedsrichter die Junioren-Begegnung im Stadion an der Bahnhofstraße jedoch abgebrochen. Ein Castroper Elternteil soll Teile des Spiels und auch den Schiedsrichter gefilmt haben, berichtet Staffelleiter Denis Wessel.

„Das ist im Jugendbereich verboten“, betont Wessel deutlich. Dabei ginge es darum, die Rechte der dort spielenden und auch pfeifenden Jugendlichen zu schützen. Der Schiedsrichter hat sich in seinem persönlichen Recht verletzt gefühlt.

Spielwertung für Herne 57

Da ein Elternteil der SG Castrop den Spielabbruch herbeigeführt hat, musste der Verein eine Strafe zahlen und die Partie wurde mit 2:0 für den FC Herne 57 gewertet. „Ich bin seit vielen Jahren Trainer, aber sowas habe ich noch nie erlebt“, sagte Castrops Trainer Simon Herzog zum Spielabbruch seiner Mannschaft.

Der Coach stand während des Spiels auf der gegenüberliegenden Seite der Eltern und hat die Film-Aktion somit nicht hautnah miterlebt. „Ich kenne die Eltern meiner Spieler nun schon länger und sowas ist eigentlich nicht üblich“, bricht Herzog eine Lanze für die Eltern seines Teams.

Herzog kam mit seinem Team aus Habinghorst

Herzog betreut das Team schon seit einigen Jahren. Vor der Saison wechselte der Coach mit seinen Schützlingen geschlossen vom VfB Habinghorst zur SG Castrop. „Alle haben von sich aus gesagt, dass sie mitkommen“, betont der Trainer.

Zum abgebrochenen Spiel merkt Simon Herzog an, dass die Schiedsrichter-Leistung das Elternteil dazu veranlasste, Videoaufnahmen zu machen. Der Schiedsrichter habe aus Herzogs Wahrnehmung extrem einseitig gepfiffen und soll mit den Spielern und Trainern des FC Herne 57 sehr vertraut gewirkt haben. „Mit mir hat auch bis zum Abbruch keiner gesprochen“, merkt Herzog an.

Eltern löschen die Aufnahmen

Anders sei das auf der anderen Seite gewesen. Mit dem Coach des FC Herne 57, Nils Meisner, soll der Schiedsrichter kommuniziert haben. „Ich habe ihn zu mir gerufen und ihn gebeten zu erklären, welches Problem es mit den Zuschauern gibt. Wir kannten den Schiedsrichter nicht persönlich - nur vom sehen“, erklärt Herne-Trainer Meisner dazu. Dass der Unparteiische einseitig gepfiffen haben soll, sei laut Meisner eher „eine subjektive Wahrnehmung“ von Castrop-Trainer Herzog.

Simon Herzog berichtet, dass der filmende Elternteil die Aufnahmen vom Spiel auf Hinweis des Schiedsrichters in seinem Beisein gelöscht haben soll. „Von daher hätten wir auch weiter spielen können“, findet Herzog. Für ihn sei es ein unnötiger Spielabbruch gewesen.

Dass der Spielabbruch nicht zwingend nötig war, findet auch Herne-Trainer Meisner. „Da er von den Eltern provoziert wurde und die Spieler da nichts für konnten“, erklärt er. Der Schiedsrichter soll das Spiel abgebrochen haben, da er sich aufgrund der hitzigen Stimmung der SG-Eltern unwohl fühlte, sagt Nils Meisner. Von daher habe er aber Verständnis für die Entscheidung des Referees.

Herzog-Bericht bleibt ohne Wirkung

Herzog legte nach eigenen Angaben nach dem Spiel einen ausführlichen Bericht zum Abbruch vor. Dieser zeigte jedoch keine Wirkung und die Partie wurde somit mit 0:2 aus Sicht der SG für Herne 57 gewertet.

„Ich habe natürlich mit den Eltern gesprochen“, sagt Simon Herzog und hofft, dass solche Vorfälle in Zukunft nicht mehr vorkommen. Rein sportlich ist die Spielwertung für den Trainer ärgerlich. „Letztes Jahr wurden wir Vizemeister. Jetzt fehlen uns direkt zu Beginn drei Punkte. Auch dieses Jahr können wir was erreichen“, hat Trainer Simon Herzog mit den Ereignissen am ersten Spieltag abgeschlossen und schaut wieder auf den weiteren Saisonverlauf.