Holthausen-Boss mit heiklen Vorwürfen gegen Rupieper Wacker-Neuzugang widerspricht vehement

RSV Holthausen hat fast alle Spieler verloren: Klub-Chef ist sauer auf Wackers Rupieper
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Der RSV Holthausen sorgte in der Saison 2023/24 mit Marokko Herne, VfB Habinghorst und VfB Börnig in einem Kopf-an-Kopf-Rennen bis zum letzten Spieltag für Höchstspannung im Meisterrennen. Holthausens Fußballer wurden Vizemeister - nur ein Punkt hinter Marokko Herne.

Doch schon im letzten Drittel der Saison wurden die Stimmen immer lauter, dass sich beim RSV nach Saisonschluss alles zerlegen würde, weil sämtliche Spieler den Klub verlassen. Was damals nur als Gerücht kursierte, bestätigte sich nach Saisonschluss am 26. Mai schnell. Auch Trainer Calogero Cavaleri hörte auf.

Vom 30 Spieler umfassenden Stammpersonal für beide Mannschaften (Kreisliga A und B) blieben nur fünf Jungs - der Rest veränderte sich in alle Himmelsrichtungen. Und auch der Vorsitzende Michael Liebich trat zurück. Mit Ralf Otto gibt es inzwischen einen neuen Klubchef: „Seit dem 2. Juli bin ich drei Wochen im Amt.“

Neuer Vorsitzender stand quasi vor dem Nichts

Stand Ralf Otto bei der Übernahme zum Vorsitzenden quasi vor dem Nichts, hat sich die Situation inzwischen verbessert: „Es gibt zwar weiter viel Arbeit. Ich bin aber längst viel optimistischer als bei meinem Amtsantritt.“ Was mit daran liegt, dass ein neuer Trainer mit Salih Sabo installiert wurde.

Dieser Trainer ist ein Rückkehrer. „Vor einigen Jahren war Salih Sabo schon einmal Trainer bei uns und kennt sich hier also aus“, erzählt der Vorsitzende. Fünf neue Spieler haben auch schon beim RSV Holthausen angedockt. „Unser neuer Trainer ist bestens vernetzt. Menschlich wie fußballerisch ist er top.“

Daher ist Ralf Otto recht zuversichtlich, dass „in den nächsten Tagen weitere neue Spieler zu uns stoßen werden“. Zumal die wirtschaftliche Lage des Vereins nicht ganz so schlecht sei, sodass gute Möglichkeiten vorhanden seien, mit Spielern zu verhandeln, versichert Holthausens Vorsitzender Ralf Otto.

Ralf Otto ist sauer auf Christopher Rupieper (l.).
Ralf Otto ist sauer auf Christopher Rupieper (l.). © Klingsieck

Ziemlich sicher ist indes aber wohl schon, dass der RSV Holthausen nur eine Senioren-Mannschaft für den Spielbetrieb 2024/25 meldet - in der Kreisliga A. Laut Klubchef Otto ist das Augenmerk „bei unseren sportlichen Ambitionen allein auf den Nichtabstieg gerichtet“. Ob letztlich mehr möglich sei, müsse man sehen.

Sauer ist Ralf Otto indes auf den zu Wacker Obercastrop II abgewanderten Torjäger und Sportlichen Leiter Christopher Rupieper. „Bis zum letzten Saisonspiel hat Rupieper immer gesagt, dass er bleibt. Später haben wir gehört, dass er da schon längst mit Obercastrop verhandelt haben soll. Als Sportlicher Leiter hat er längere Zeit auch nichts mehr dafür getan, dass bei uns personell nicht alles den Bach runtergeht.“

Christopher Rupieper sieht die Sache indes völlig anders: „Ich hatte zwei Wochen vor dem Saisonende den ersten Kontakt mit Wacker Obercastrop. Und habe dabei Trainer Björn Brinkmann noch gebeten, mir anderthalb Wochen Zeit zu geben. Ich wollte noch abklopfen, wie viele Spieler in Holthausen tatsächlich gehen.“

Als dann klar gewesen sei, dass fast alle Jungs abhauen würden, habe er bei Wacker zugesagt, erklärt Rupieper - der hinzufügt: „Offizieller Sportlicher Leiter war ich nie beim RSV Holthausen. Ich hatte dem alten Vorstand lediglich angeboten, mitzuhelfen bei der Suche nach neuen Spielern.“

Desaster begann bereits im Februar 2024

Das personelle Desaster beim RSV Holthausen hatte eigentlich schon im Februar 2024 seinen Ursprung. Damals wechselte Trainer Christopher Muszynski Knall auf Fall zum Meisterschafts-Mitkonkurrenten VfB Börnig.

Die Börniger hatten sich von Trainer Andre Fuchs sofort getrennt, nachdem der seinen Wechsel zu Bezirksligist BV Herne-Süd zur Saison 2024/25 angekündigt hatte. Inzwischen ist das aber alles Schnee von gestern. Im Hier und Jetzt arbeitet der RSV Holthausen am Neuaufbau zumindest einer konkurrenzfähigen Mannschaft.