Pyrotechnik beim Habinghorst-Derby Geldstrafe für einen Klub, Vereine beziehen Stellung

Geldstrafe wegen Einsatz Pyrotechnik bei Habinghorst-Derby
Lesezeit

Kurz nach dem 1:0-Siegtreffer für den VfB Habinghorst durch Bastian Osterholt im Derby der Fußball-Kreisliga A Herne gegen die Sportfreunde Habinghorst/Dingen (16. Februar) wurde es laut an der Glückauf-Kampfbahn: feiernde VfB-Anhänger zündeten Böller und ließen künstliche Nebelschwaden aufsteigen. Dieses Vorgehen hat nun auch das Sportgericht beschäftigt.

„Hier wurde niemand provoziert“

Der zuständige Kreisfußballausschuss Herne belegte die Habinghorster mit einem Ordnungsgeld in Höhe von 50 Euro. VfB-Trainer Patrick Stich, der dem Thema grundsätzlich „neutral gegenübersteht“, bezog dazu wie folgt Stellung: „Wenn im Stadion bei den Profis jemand einen Böller in die Fanzone wirft, geht das natürlich gar nicht. In unserem Fall muss ich schon sagen, habe ich es als nicht so dramatisch wahrgenommen“, sagt Stich.

VfB-Trainer Patrick Stich steht an der Seitenlinie.
VfB-Trainer Patrick Stich ist sich sicher, dass niemand damit provoziert wurde. © VOLKER ENGEL

So seien keine Kinder in der Nähe gewesen und die feiernden VfB-Anhänger hätten ihre Pyro-Show auch nicht in Richtung der Fans von Habinghorst/Dingen abgefeuert. „Hier wurde niemand provoziert“, betont Stich.

Eine Darstellung, die auch Sportfreunde-Vorsitzender Klaus Holzner teilt – und sogar noch einen Schritt weiter geht: Holzner kritisiert die Geldstrafe für den Konkurrenten. „So lange niemand gefährdet wird, wie es in diesem Fall war, habe ich für die Fans Verständnis. Anstatt eine Geldstrafe zu verhängen, sollte lieber genauer darauf geachtet werden, was auf den Plätzen passiert. Vor allem im Jugendbereich passieren viel mehr Dinge, die hinterher gar nicht vom Sportgericht thematisiert werden“, betont Holzner.

Diskussionen um Verbot von Pyrotechnik

Das Thema Pyrotechnik wird im deutschen Fußball immer wieder diskutiert. Bei einer Sicherheitskonferenz im Oktober 2024 waren sich Sport- und Innenminister sowie Vertreter vom Deutschen Fußballbund (DFB) und der Deutschen Fußballliga (DFL) zuletzt einig, dass Pyrotechnik verboten bleiben soll.

Eine Interessenvereinigung aus Profi-Klubs und Ultra-Vereinigungen forderten im Januar 2025 wiederum die Abschaffung von Pyro-Strafen.