
© Volker Engel
Marc Olschewski wurmt das VfB-Aus bei der Hallenstadtmeisterschaft mächtig
Robert-Mathis-Cup
In den vergangenen 20 Jahren waren die Hallenstadtmeisterschaften für Marc Olschewski wie ein Wohnzimmer und sich hier wohlgefühlt. Jetzt musste er hier nach weniger als 50 Minuten ausziehen.
Als technisch versierter Fußballer macht es Spaß, in der Halle zu kicken. Das betont auch Marc Olschewski, der Spielertrainer des VfB Habinghorst (Kreisliga A). Deshalb hat er sich auch kurzerhand selbst für das Vorrunden-Turnier am Samstag aufgestellt.
Am Freitagabend hatten der 36-Jährige und sein Team bei einem Abschluss-Training quasi noch ein Casting durchgeführt, um zu sehen, wer sich für den Budenzauber in der Sporthalle der Willy-Brandt-Gesamtschule anbietet.

„Für mich war am Freitag schlüssig, dass ich spiele: Gewiss war auch ein egoistischer mit dabei. Aber in der Halle konnte ich eigentlich immer gute Leistungen abrufen.“ - und feierte Erfolge: 2001 gewann er mit der Spvg Schwerin den Hallen-Titel und gewann auch mit der SG Castrop 2016 das Finale. Mit dem VfB Habinghorst erreichte er zwei Endspiele: 2004 gegen Schwerin sowie 2007 in der Europahalle gegen Wacker Obercastrop.
Die 1:3-Niederlage beim aktuellen Turnier war zum Auftakt gegen den favorisierten Kreisliga-A-Klassenkameraden FC Castrop-Rauxel noch einigermaßen zu verschmerzen. Schließlich hätten die Habinghorster auch als Zweiter der Vorrunden-Gruppe B die Zwischenrunde der besten Acht erreichen können. Dazu benötigte der VfB einen SIeg im Duell mit dem SuS Merklinde (Kreisliga A). Und hier standen die Zeichen tatsächlich zunächst auf Sieg. Robin Schrimpf und Sebastian Janas zur 2:0-Führung.

2002 gewann Marc Olschewski (vorne rechts) mit der Spvg Schwerin die Hallenstadtmeisterschaft © Jens Lukas
„Es ist umso ärgerlicher, dass wir ausgeschiedet sind, weil wir es mit der Führung ja in der Hand hatten“, betonte Marc Olschewski am Samstagabend. Die Merklinder glichen zum 2:2 aus. Routinier Janas brachte die Habinghorster mit 3:2 nochmals in Front. Anschließend drehte Merklinde den Spieß allerdings noch zum 4:3 um.
Womöglich habe sich da auch die durchaus lange Spielzeit pro Partie von 16 Minuten ausgewirkt, meint Olschewski: „Zumal Sebastian Janas und ich durchaus nicht fit in das Turnier gegangen sind. Letztlich hat meiner Mannschaft die nötige Galligkeit und Cleverness gefehlt.“

Im Trikot des VfB Habinghorst verlor Marc Olschewski bei der Hallenstadtmeisterschaft 2004 das Finale gegen die Spvg Schwerin. © Jens Lukas
Da zählte der abschließende 4:0-Sieg gegen Schlusslicht SF Habinghorst/Dingen (Kreisliga B), mit einem Olschewski-Tor, auch nicht mehr als versöhnlicher Abschluss. Denn nach nur 3x16 Minuten Spielzeit musste der VfB die Halle räumen.
Tief saß der Stachel durch das Ausscheiden. Marc Olschewski wollte mit seinem Team am Sonntag in der Zwischenrunde dabei sein. Der Spaß am Hallenfußball war ihm für das Wochenende komplett genommen. Olschewski: „Ich schaue mir das auch nicht auf der Tribüne an. Ich erspare mir die Fragen der anderen, warum wir rausgeflogen sind. Ich informiere mich spätestens am Abend über Euch von der Zeitung, wie das Turnier ausgegangen ist.“

Mit dem VfB Habinghorst stand Marc Olschewski (vorn, 4.v.l.) bei der Stadtmeisterschaft 2007 im Endspiel gegen Wacker Obercastrop. © Jens Lukas
Ein klein wenig trauert Olschewski dem Filz- oder Lederball, mit dem einst die Hallenstadtmeisterschaften bestritten wurden. Dem Futsal-Ball kann er allerdings auch einige positive Aspekte zuschreiben: „Den kann man als technisch nicht so versierter Spieler im hohen Tempo mitnehmen. Leider fallen mit dem Futsal nicht mehr so viele von den interessanten Toren aus verschiedenen Lagen.“
Eine Frage der Kilos
Auf die Frage, ob er denn auch bei der kommenden Hallenstadtmeisterschaft aktiv einsteigen werde, hatte Marc Olschewski noch keine Antwort. Er sagte: „Ich bin dann 37 Jahre alt. Lust hätte ich bestimmt. Dann dürften aber nicht noch 6 Kilos obendrauf kommen. Wenn ich von meinem aktuellen Gewicht 4 Kilos abnehmen würde, wäre ich bestimmt dabei.“
Ein Journalist macht sich aus Prinzip keine Sache zu eigen, nicht einmal eine gute (dieses Prinzip ist auch das Motto des Hanns-Joachim-Friedrichs-Preises).
