Der Castroper Ole Hoffmann spielt Football bei den Herne Black Barons. Als Quarterback ist er der Spielmacher des Teams. © Marcel Witte
American Football
Ole Hoffmann (12) ist bei den Herne Black Barons der wichtigste Footballer auf dem Feld
Mit 40 Kilogramm wirkt Ole Hoffmann (12) nicht wie ein Football-Spieler - dem Sport der schweren Männer. Doch der Castroper steht bei den Herne Black Barons sogar im Mittelpunkt des Spiels.
American Football wird immer beliebter. In Amerika steht der Sport schon längst neben Sportarten wie Basketball, Baseball oder Eishockey ganz oben in der Rangliste der Sportfans. In Deutschland wiederum ist es bislang nur eine Randsportart.
Doch vor allem aufgrund der immer mehr werdenden Übertragungen im Fernsehen und Internet werden auch mehr Deutsche auf American Football aufmerksam.
Der Football-Hype ist in Castrop-Rauxel angekommen
Dieser Hype hat auch den heute zwölfjährigen Ole Hoffmann aus Castrop vor wenigen Jahren gepackt. Mit seinem Vater Marc hat er früher bereits die Spiele der National Football League (NFL) im Fernsehen geschaut. „Ich war schon seit meiner Jugendzeit fasziniert vom Football und als die Übertragungen im Fernsehen immer mehr wurden, wollte Ole auch unbedingt mitgucken“, sagt Marc Hoffmann.
Doch selbst American Football spielen war zunächst für Ole noch in weiter Ferne. Denn es gibt in Castrop-Rauxel keinen Verein, der diese Sportart anbietet.
In den 1980er-Jahren gab es wiederum in der Europastadt einen Verein, die Bengals. Der Klub löste sich jedoch nach wenigen Jahren wieder auf. Doch in Herne, also in der unmittelbaren Nachbarschaft, gibt es seit 2016 die Herne Black Barons.
Und bei denen spielt nun auch Ole Hoffmann in der U13 - per Zufall eigentlich. „Ich war mit meiner Schulklasse auf einem Ausflug im Gysenbergpark und dort stellten die Barons sich als Verein vor. Da ich ja sowieso schon Football-Fan war, nahm ich die Info für ein Probetraining mit“, so der Schüler des Adalbert-Stifter-Gymnasiums.
„Mama, Papa, ich möchte Football spielen“, kam Ole Hoffmann vor knapp anderthalb Jahren zu seinen Eltern Kathrin und Marc nach Hause. Für die Eltern war das kein Problem, obwohl der Sport nicht gerade dafür bekannt ist, ohne Verletzungen auszukommen. Mutter Kathrin sagt: „Klar schaut man zunächst etwas kritisch darauf, dass der eigene Sohn im nächsten Moment umgerannt werden kann. Doch die Spieler sind durch die Pads gut geschützt.“
Ole Hoffmann muss 25 verschiedene Spielzüge auswendig lernen
Eigentlich ist es aber so, dass Ole Hoffmann beschützt wird - von den sogenannten Centern und dem Guard. Denn der Zwölfjährige agiert als Quarterback, dem Spielmacher. Er ist dafür verantwortlich, den Ball in Richtung Mitspieler zu werfen oder abzugeben und die Spielzüge anzusagen.
Um das hinzukriegen muss Ole Hoffmann lernen - auch abseits der Schule. „Man muss Bock darauf haben, um alle Positionen und Spielzüge zu kennen“, sagt Vater Marc. Knapp 25 Spielzüge hat Ole derzeit drauf. Im sogenannten Playbook sind diese alle aufgeschrieben und aufgezeichnet.
Der zwölfjährige Ole Hoffmann spielt seit 2018 American Football. Angst vor einem Tackle hat er nicht: „Man stellt es sich schlimmer vor, als es ist. Man wird kurz durchgeschüttelt und dann geht es weiter.“ © Marcel Witte
Und er macht seine Sache so gut, dass er nun in den Herbstferien zehn Tage lang mit der NRW-Auswahlmannschaft, der GreenMachine, im Trainingslager in Kroatien war - mit 80 weiteren Spielern in seiner Altersklasse.
Zehn Tage lang gab es für Ole fast nur eine Sache am Tag: Football. „Aufstehen, Frühstücken, Teammeeting, zwei Stunden Training, Mittagessen, Teammeeting, zwei Stunden Training, Abendessen, schlafen“, beschreibt Ole Hoffmann seine Tage in Kroatien.
„Abends kam dann schonmal um 21 Uhr die WhatsApp-Nachricht: Ich gehe jetzt schlafen“, sagt Mutter Kathrin mit einem Lächeln. Über ein Tryout, einem Probetraining, fand Ole Hoffmann den Weg zur Auswahlmannschaft.
Ole Hoffmann hat keine Angst davor umgerannt zu werden
Die Football-Saison im Amateursport ist mittlerweile beendet. Im kommenden Jahr muss der Castroper dann als 13-Jähriger in der U16 Fuß fassen - eine Altersklasse höher.
Aber dafür dann mit Schulfreunden an seiner Seite. Ole Hoffmann sagt: „Manche haben schon Interesse. Es gibt aber auch einige, die sagen: Ich habe Angst mich zu verletzen.“
Der Quarterback bei den Herne Black Barons sieht das anders: „Man stellt es sich schlimmer vor, als es ist. Man wird kurz durchgeschüttelt und dann geht es weiter.“
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