Die dritte Mannschaft des TuS Henrichenburg ist kein gewöhnliches Team. Der C-Ligist besteht aus Spielern, die vom Alter her auch eine Alt-Herren-Mannschaft außerhalb des normalen Spielbetriebs sein könnten. Doch die Henrichenburger stellen sich Woche für Woche den Gegnern in der Kreisliga C3 Recklinghausen und stehen dort auf dem zweiten Platz in der Tabelle, mit einem Punkt Rückstand auf Tabellenführer TSV Westerholt.
Bemerkenswert ist das vor allem, weil der TuS III von der Organisation eher einem Freizeitteam ähnelt. Einen klassischen Coach gibt es nicht und auch regelmäßiges Training nur bedingt. Als Spielertrainer verantwortlich für das Team fühlen sich Javier Alonso und Marijo Busic.
Unentschieden im Top-Spiel
„Einmal in der Woche treffen wir uns zum Training. Da kommen aber auch nur 50 Prozent der Jungs. Viele kommen auch Sonntag nur zum spielen“, erklärt Alonso. Aber das scheint zu reichen. Im Top-Spiel Erster gegen Zweiter gegen den TSV Westerholt trennten sich die beiden Klubs mit 2:2.
„Es war ein grundsätzlich schweres Spiel. Sie sind eine junge und dynamische Truppe. Sie sind ein neues Team mit dem Ziel, aufzusteigen“, weiß Javier Alonso. Generell spiele seine Mannschaft immer gegen Teams, die jünger sind als seins. „Der jüngste bei uns ist 35 Jahre alt. Die ältesten über 50“, erklärt Alonso.
Aufstieg bisher kein Thema beim TuS
Trotzdem scheint ein Aufstieg in die Kreisliga B realistisch. Zur Erinnerung: Dort spielt auch die erste Mannschaft des TuS Henrichenburg. Wollen die Oldies der dritten Mannschaft denn überhaupt eine Liga höher spielen? „Das ist ein Thema, was nur in der Ferne präsent ist. Wir reden da gar nicht drüber. Wir sind schonmal knapp am Aufstieg gescheitert. Erstmal müssen wir bei den Spielern fragen, ob sie denn Lust hätten, nicht mehr jedes Spiel zu gewinnen. In der Kreisliga B ist es ein anderes Niveau“, sagt Javier Alonso. In der vergangenen Saison landete der TuS Henrichenburg III auf dem fünften Platz.
Doch Alonso weiß auch: „Jetzt kommt die kalte Phase, wo wir nicht so viele Leute haben“, und betont: „Es gibt keine Verpflichtungen.“ Seine Mannschaft sieht er zudem auch als Vorbild für Kinder und Jugendliche im Verein. „Damit sie sehen, dass das auch im Alter noch geht. Obwohl wir ja gar nicht so alt sind“, sagt der 40-Jährige mit einem Augenzwinkern.