Zwischen Hoffen und Bangen: Victoria-Trainer Danny Jordan. Sein Team könnte profitieren, wenn der Kreisvorstand einen Nachrücker zulässt.

© Jens Lukas

Öffnet sich für Victoria Habinghorst noch die Tür zur Kreisliga A?

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Die Fußballer von Victoria Habinghorst stehen auf dem dritten Rang der Kreisliga B. Der könnte in dieser Abbruch-Saison noch zum Kreisliga-A-Aufstieg reichen. Wenn ein bestimmter Fall eintritt.

Habinghorst

, 01.09.2020, 18:00 Uhr / Lesedauer: 3 min

Nach dem Abbruch der Saison 2019/20 dürfen sich mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit sechs Mannschaften über Aufstiege freuen: der SV Wacker Obercastrop in die Westfalenliga, der FC Castrop-Rauxel in die Bezirksliga, Eintracht Ickern in die Kreisliga A sowie Victoria Habinghorst III, VfB Habinghorst II und VfR Rauxel in die Kreisliga B. Mit ein wenig Glück geht aber auch noch ein siebtes Team aus Castrop-Rauxel eine Etage höher: Victoria Habinghorst könnte von der Kreisliga B in die Kreisliga A aufsteigen.

Entscheidungsspiel fällt aus, aber Vize-Meister steigen auf

In der Kreisliga B 1, in der die Habinghorster spielen, hat Eintracht Ickern als uneinholbarer Meister den Aufstieg geschafft. Tabellenzweiter der Abbruch-Tabelle mit dem Stand von Mitte März ist der SV Fortuna Herne II. Auch dieser steigt auf.

Denn da es keine Absteiger aus der Bezirksliga in den Fußballkreis Herne gibt, dürften die Tabellenzweiten der Staffel 1 und 2 (Fortuna II und Zonguldakspor Bickern) normalerweise ein Entscheidungsspiel bestreiten. Das entfällt nach dem Saisonabbruch allerdings - und beide Vize-Meister steigen auf. Das haben die Kreis-Funktionäre so entschieden.

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Mit den nunmehr vier Aufsteigern, also Eintracht Ickern, ETuS Wanne (beide Meister), Fortuna Herne II und Zonguldakspor (beide Vize-Meister), wächst die Kreisliga A von derzeit 14 auf 18 Teams an. Da sich Aufsteiger FC Castrop-Rauxel in die Bezirksliga absetzt, sind es noch 17 Mannschaften. „Das ist kein Problem“, sagte Andreas Pelzing (FC Frohlinde), Staffelleiter des Kreisliga-Oberhauses. Die sich daraus ergebenden vier zusätzlichen Spieltage könnten unter anderem durch Ansetzungen am Gründonnerstag und Ostermontag aufgefangen werden.

Fortuna-Spieler sind 40 Jahre alt

Vor zwei Wochen schon brachten die Spieler von Fortuna Herne II in ihrem Verein zur Sprache, dass sie nicht in der Kreisliga A spielen möchten. Das Team mit Spielertrainer Hakan Cimsit hat einige Akteure im Kader, die knapp unter oder über 40 Jahre alt sind. Sie fühlen sich in der B-Liga gut aufgehoben.

Die Spieler des SV Fortuna Herne II (blaue Hemden), hier im Spiel im November 2019 bei Eintracht Ickern, haben größtenteils bereits Altherren-Alter.

Die Spieler des SV Fortuna Herne II (blaue Hemden), hier im Spiel im November 2019 bei Eintracht Ickern, haben größtenteils bereits Altherren-Alter. © Marcel Witte

Manfred Judel, der Vorsitzende des SV Fortuna, bestätigte im Gespräch mit unserer Redaktion, dass es diesen Tenor in der Aufstiegsmannschaft gibt. Er sagte aber auch: „Ich bin weiterhin in der Kommunikation mit dem Trainer der Mannschaft. Beschlossen ist noch nichts.“

Zudem stehe er seit Januar in Verhandlungen mit einem Trainer, der sich womöglich mit 16 Spielern dem Club von der Horsthauser Straße anschließen wird. Judel: „Dann hätten wir wohl eine neue Mannschaft für die Kreisliga A.“

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„Wenn Fortuna verzichtet, könnte doch Victoria Habinghorst nachrücken und aufsteigen.“ Das sagte Cemal Cicibas, der Trainer des Tabellenvierten Eintracht Ickern II: „Ich würde mich für die Habinghorster freuen. Sie hätten es verdient.“ Die Victorianer waren Tabellenzweite der Halbzeit-Tabelle vor Ickern II (3.) und Herne II (4.).

In anderen Ligen wurden zum Teil zwei Direkt-Aufsteiger gesucht. Anders als dort wird in der Kreisliga B, wo nur ein Direktaufsteiger vor der Saison ausgeschrieben war, bei der Saisonwertung eigentlich nicht auf Rang 2 nach der Hinrunde geschaut, um die Aufsteiger der Corona-Saison zu ermitteln. Als Tabellendritte wären die Victorianer theoretisch der erste Anwärter für eine Nachrücker-Rolle.

Victoria-Coach könnte Versprechen halten

Von der Herner Rückzugs-Idee bekam Habinghorsts Trainer Danny Jordan Wind. Er sagte: „Das wäre natürlich sensationell, wenn wir noch aufsteigen würden. Dann würde ich mein Versprechen, dass wir binnen drei Jahren meiner Amtszeit als Chef-Trainer aufsteigen, einhalten können.“

Reinhold Spohn (BW Börnig), der Vorsitzende des Fußballkreises Herne/Castrop-Rauxel, hält sich in dieser Frage bedeckt. Er sagt: „Ich habe keine offizielle Meldung davon, dass Fortuna Herne auf den Aufstieg verzichten wird. Daher werde ich nichts dazu sagen.“

Fortunen sind arg gebeutelt

Der Fortuna-Vorsitzende Manfred Judel bekräftigte jedoch: „Für den Fall, dass wir tatsächlich auf die Kreisliga A verzichten, würde ich beim Fußballkreis rechtzeitig zum Termin der Mannschaftsmeldungen im Sommer Bescheid sagen.“

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Der SV Fortuna Herne war in den vergangenen Jahren arg gebeutelt: Vier Spieltage vor dem Ende der Saison 2017/18 wurden die Herner in der Bezirksliga disqualifiziert. Für die Saison 2019/20 konnte Judel keine 1. Mannschaft in der Kreisliga A stellen. Sie stand somit bereits vor Anpfiff der Spielzeit als nomineller Absteiger fest. Manfred Judel meint: „Für uns sind die Aufstiege unserer Frauen in die Landesliga sowie der 2. Mannschaft echte Lichtblicke.“

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