Die Mannschaft um Weltmeister Kevin Großkreutz legte vielleicht nicht den Galatag hin. Sie hatte aber den Schürenern einige andere Dinge voraus.
Die Effizienz zum Beispiel: Während die Schürener auf dem Weg zum Abschluss oder beim Schuss oder Kopfball nicht zu 100 Prozent so wirkten, als wollten sie das Tor unbedingt, zeichnete Elvis Shala oder Brightney Igbinadolor eben diese Entschlossenheit aus. „Wir machen die Tore nicht, Wacker benötigt eben nur wenige Chancen“, bestätigte BSV-Trainer Sascha Rammel diesen Eindruck. „Unterm Strich ist das enttäuschend, weil wir hinten mit insgesamt 37 Gegentoren wieder unseren Gegner zu Treffern eingeladen haben.“
Allali lobt Abwehrreihe
Dass seine Mannschaft die Einladungen auch annahm, würdigte Gegenüber Zouhair Allali durchaus: „Ja, wir waren effizient, aber heute möchte ich lieber unsere Abwehrreihe hervorheben, die gegen gute Schürener Offensivspieler hervorragend verteidigt hat.“
Es war auch die sichere Abwehr, die sich den Dreier verdient hatte. Aber um es auch noch einmal klarzustellen: Von außen sah das Spiel gar nicht so eindeutig aus. Denn spielerisch verzettelten sich beide Teams immer wieder in Umständlichkeit oder in Unkonzentriertheiten.

An solchen Tagen hilft Mut. Den hat Elvis Shala, der in der fünften Minute den Ball aus der Distanz an die Latte hämmerte. Den hatte Schürens Cem-Ali Dogan, der seine Mannschaft mit einem ähnlich beherzten Schuss zum 1:2 noch einmal ins Spiel gebracht hatte (75.).
Nur war das eben zu wenig, zumal Zviko Radojcic völlig freistehend aus fünf Metern nur noch draufhalten musste, den Ball aber neben das Tor schoss (80.). Letztendlich stand dieser Versuch sinnbildlich dafür, dass das fehlte, was Wacker hatte. Elvis Shala zeigte, wie es geht, und wuchtete den Ball zum 3:1 der Gäste ins lange Eck (83.).
Abstimmungsprobleme offengelegt
Damit war die kurze Hoffnung der Schürener dahin. Dafür war eben hinten auch zuvor schon zu viel passiert. Igbinadolor hatte Wacker nämlich in der 42. Minute und der 48. Minute bereits in Führung geschossen, indem er Schürener Abstimmungsprobleme offenlegte.
Der BSV, das kam dazu, war wieder nur mit einer Bank, mit vier Feldspielern angetreten. Es wirkt seit Jahren so, als läge auch da das Problem. Für den besonders enttäuschenden Arif Et hatte Rammel nur noch Außenspieler Alessio Thiele im Aufgebot. Dem Jungen ist kein Vorwurf zu machen, er bemühte sich redlich. Aber auch der Kader ist ein Grund dafür, warum Schüren nicht von der Stelle kommt. Wacker hingegen hatte viele Möglichkeiten, mit Wechseln auf den Spielverlauf zu reagieren. Auch das hatten die Gäste dem BSV voraus.