Das abgebrochene B-Jugend-Endspiel im Kreispokal sorgt weiter für Diskussionen und beschäftigt Polizei, Kreissportgericht sowie die beteiligten Vereine. Im Mittelpunkt steht die Frage, was genau bei der Auseinandersetzung zwischen Zuschauern und einem Spieler von Westfalia Herne geschehen ist. Wie die Westdeutsche Allgemeine Zeitung (WAZ) berichtet, gab es zunächst den Verdacht, Erwachsene könnten einen Jugendlichen körperlich angegriffen haben. Inzwischen verdichten sich jedoch die Hinweise, dass dies nicht der Fall war.
Stattdessen ermittelt die Polizei wegen Beleidigung. Zwei erwachsene Personen, die beschuldigt werden, den Spieler verbal attackiert zu haben, sind identifiziert. Olaf Liersch, Jugendvorstand des SV Wanne 11, zeigt sich erleichtert, dass keine Hinweise auf körperliche Gewalt vorliegen: „Wir könnten nur ganz schwer damit leben, wenn Erwachsene einen Jugendlichen geschlagen hätten“, sagte er der WAZ.
Wanne 11 hat Augenzeugen befragt
Der SV Wanne 11 hat laut Liersch umfangreiche Aufklärungsarbeit betrieben und mehrere Augenzeugen befragt, darunter auch neutrale Beobachter. „Es geht uns nicht darum, etwas schönzureden. Aber keiner hat gesehen, dass ein Erwachsener den Spieler geschlagen hätte“, betonte Liersch. Ein neutraler Zuschauer habe sich bereit erklärt, dies bei Bedarf zu bezeugen. Zudem sei niemand verletzt worden.
Die weiteren Ermittlungen liegen nun bei der Polizei und dem Kreissportgericht. Während die Polizei den Vorfall unter dem Tatbestand der Beleidigung untersucht, steht für das Sportgericht die sportliche Wertung des abgebrochenen Finales im Fokus. Möglich ist eine Neuansetzung des Spiels, aber auch eine doppelte Niederlage für beide Teams, was bedeuten würde, dass der Fußballkreis Herne keinen Vertreter im Westfalenpokal stellen könnte.