Nach tätlicher Attacke auf einen Schiedsrichter Jugend-Trainer mit Teil-Erfolg bei Berufung

Von Sportredaktion
Nach tätlicher Attacke auf einen Schiedsrichter: Jugend-Trainer mit Teil-Erfolg bei Berufung
Lesezeit

Ein ehemaliger Jugendtrainer von Firtinaspor Herne zeigt sich reumütig für sein Fehlverhalten auf dem Fußballplatz. Der Mann hatte im Dezember als Trainer eines D-Junioren-Teams im Spiel gegen den VfB Börnig II nach einer Roten Karte den Schiedsrichter attackiert und zu Boden gerungen. Das Kreissportgericht sperrte ihn daraufhin für zwei Jahre für alle Vereinsfunktionen sowie für den aktiven Spielbetrieb. Der Verein trennte sich inzwischen von ihm.

Gegen das Urteil legte der Ex-Trainer Berufung ein, die nun vom Bezirkssportgericht abgelehnt wurde. Allerdings rügte das Gericht auch das Verhalten des Schiedsrichters. „Ich habe bewusst auf eine erneute Beweisaufnahme und eine mögliche Milderung meiner Strafe verzichtet“, erklärte der Trainer gegenüber der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung (WAZ). „Mein Ziel war es nicht, meine persönliche Sanktion aufzuheben, sondern eine faire und vollständige Darstellung des Sachverhalts zu erreichen – was nun gelungen ist.“

Potenzielle Provokation gegen Firtinaspor

Das Bezirkssportgericht begründete seine Kritik am Unparteiischen mit der Schiedsrichterordnung des Westdeutschen Fußballverbandes (WDFV). Laut Paragraf 1, Punkt 8, müsse sich ein Schiedsrichter stets bewusst sein, dass sein Verhalten den geordneten Ablauf eines Spiels beeinflusse. In diesem Fall habe der Referee wiederholt betont, dass auf dem Platz nur Deutsch oder Englisch gesprochen werden dürfe – allerdings ausschließlich gegenüber Firtinaspor. Dies habe das Sportgericht als potenzielle Provokation gewertet. Konsequenzen für den Schiedsrichter gibt es dennoch nicht.

Wolfgang Koschei, Vorsitzender des Bezirkssportgerichts, betonte gegenüber der WAZ, dass eine Attacke auf einen Unparteiischen durch nichts zu entschuldigen sei. Dennoch sei das Verhalten des Schiedsrichters nicht angemessen gewesen. Der Ex-Trainer erklärte, die Feststellung dieser Umstände sei ihm besonders wichtig gewesen, da sie ein differenzierteres Bild des Vorfalls zeichne.

Die Kreisschiedsrichterschaft Herne hat inzwischen reagiert und ihre Schiedsrichter nochmals darauf hingewiesen, wie in solchen Fällen zu verfahren ist.