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Nach Kopftritt gegen Habinghorster Spieler - Zonguldakspor darf nicht ausgeschlossen werden
Meinung
In der abschließenden Oktober-Woche musste das Sportgericht der heimischen Fußballer ein hartes Urteil fällen. Unser Autor hat eine Meinung zu dem Fall, begibt sich aber auch auf die Suche nach einer Lösung.
Der Torwart von Zonguldakspor Bickern ist vom Sportgericht für drei Jahre gesperrt worden. Sein Verein muss 300 Euro berappen, weil das Team vom Platz gegangen ist und somit einen Spielabbruch vor dem wahrscheinlichen Elfmeter-Treffer zum 2:3 herbeigeführt hat.
Die Szenen, die sich am 18. Oktober in der Kampfbahn Habichthorst beim Kreisliga-A-Spiel des VfB Habinghorst gegen Bickern abspielten, sind zu verurteilen und haben im Sport nichts zu suchen. Da darf es keine zwei Meinungen geben. Denn kein sportlicher Wettkampf der Welt rechtfertigt eine Körperverletzung. Trotz Frust muss sich jeder im Zaum halten können.
Nach unserem Bericht zu dem Sportgerichts-Urteil wurden im Internet sofort Stimmen laut, die den Ausschluss des Wanne-Eickeler Clubs aus dem Fußballkreis forderten. Diese Forderung packt das Übel allerdings keineswegs bei der Wurzel. Denn die wenigen Schwarzen Schafe im Verein Zonguldakspor werden die Ersten sein, die entweder einen neuen Club gründen oder sich in einem anderen Verein einnisten – im heimischen Kreis oder in einem anderen Verband. Beispiele für so etwas hat es in der Vergangenheit gegeben.
Zonguldakspor Bickern soll es weiterhin geben. Die rechtschaffenden Leute in diesem Club hatten sich einst den Vereins-Namen gegeben, um die Bergbau-Tradition in ihrer türkischen Heimat hochzuhalten.
Um das Problem tatsächlich bei der Wurzel zu packen, müssen die Herner die Chance nutzen und in ihrem eigenen Lager aufräumen. Dann sind sie auch wieder gern gesehene Gäste auf Castrop-Rauxeler Plätzen – wie bei der Premiere im Jahr 2015 im Stadion an der Bahnhofstraße – als friedliche Gäste der SG Castrop.
Ein Journalist macht sich aus Prinzip keine Sache zu eigen, nicht einmal eine gute (dieses Prinzip ist auch das Motto des Hanns-Joachim-Friedrichs-Preises).
