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Nach Bövinghausen-Spiel: Obercastrop sieht sich als Sieger mit Nachhaltigkeit
Fußball-Westfalenliga
Wacker Obercastrop hat das Westfalenliga-Derby gegen den TuS Bövinghausen mit 0:2 verloren. Der Vorsitzende sagte zwei Tage nach dem Duell: „Wir fühlen uns als Sieger.“
Der 18. September 2021 wird in die Vereins-Chronik des SV Wacker Obercastrop nach dem Westfalenliga-Aufstieg als ein weiterer Meilenstein eingetragen. Denn die Wackeraner durften erstmals über 1000 Zuschauer in der Erin-Kampfbahn begrüßen. 1269 zahlende Gäste kamen zum Spiel gegen den TuS Bövinghausen.
Mehr als 10.000 Euro Gewinn sind möglich
Die Partie gegen das mit Ex-Profis gespickte Team aus Dortmund ging zwar mit 0:2 verloren. Der Wacker-Vorsitzende Martin Janicki ist aus seiner eigenen aktiven Zeit als ehrgeiziger Kicker bekannt. In der Rückschau sagte er aber: „Sportlich ist der Tag vielleicht semi-optimal ausgegangen. Aber meiner Meinung nach haben wir das Spiel als Gesamtpaket gewonnen. Wir haben einige Vorteile mit echter Nachhaltigkeit daraus gezogen.“
Damit meint Janicki nicht allein die Einnahmen, die die Vereinskasse verbuchen konnte. Bei Eintrittspreisen zwischen 5 und 8 Euro sowie florierendem Verkauf von Speisen und Getränken wird womöglich ein Gewinn von über 10.000 Euro übrig bleiben. Martin Janicki: „Ich werde keine Summe nennen. Aber wir können bestimmt sehr zufrieden sein.“ Sein Verein habe auch den Vorteil, dass ein in Elmar Bök ein erfahrener Gastronom in diesem Bereich die Regie hatte: „Er hat ja auch bei Events wie ,Castrop kocht´ über mit mehr als 1000 Gästen Erfahrung.“

Martin Janicki, Vorsitzender von Wacker Obercastrop. © Jens Lukas
„Mir hat imponiert, wie wir als Verein mit vielen helfenden Händen funktionieren“, betonte Janicki. Und: Bei mancher Partie mit nur 150 Zuschauern gebe es manchmal danach leise Kritik. Diesmal, bei der Mega-Kulisse, gab es von allen Seiten nur Lob. Martin Janicki: „Es gab bei uns keine längeren Schlangen. Weder bei Essen und Trinken noch bei der Toilette und den Eintrittskarten. Das war in Zeiten von Corona eine gelungene Veranstaltung.“
Als Dankeschön soll es ein „Helfer-Grillen“ geben. Co-Trainer Steffen Golob möchte am Grill stehen. Die Westfalenliga-Spieler werden für die Helfer Getränke zapfen.
Die Nachhaltigkeit vom Bövinghausen-Spiel verspricht sich der Vorsitzende darin, dass nunmehr vielleicht 20 bis 30 Zuschauer mehr im Durchschnitt kommen: „Wenn wir 200 anstatt 150 Gäste bei jedem Heimspiel hätten, wäre das ein echter Erfolg. Wie bieten Wurst, Bier und ein gutes Spiel mit einer Mannschaft und auch gut Fußball spielt.“
Wacker hat kein Festgeld-Konto
Wacker ist nicht der FC Bayern. Denn Martin Janicki erklärt: „Wir haben kein Festgeldkonto und müssen Einnahmen als eingetragener Verein ja zeitnah ausgeben.“ Dabei denkt der Vereins-Chef nicht an neue Spieler, sondern als Modernisierungsarbeiten rund um den Platz. Wie etwa das Vereinsheim-Mobiliar, das erneuert werden soll. Oder auch die Anschaffung eines zweiten Containers für Bälle und Trainingsmaterialien.
Ein Journalist macht sich aus Prinzip keine Sache zu eigen, nicht einmal eine gute (dieses Prinzip ist auch das Motto des Hanns-Joachim-Friedrichs-Preises).
