Mit 51 Jahren: Nowaczyk bewahrt mit Comeback den Freund vor der Blamage

© Hermann Klingsieck

Mit 51 Jahren: Nowaczyk bewahrt mit Comeback den Freund vor der Blamage

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Eine große Überraschung erlebten die Fans der Kreisliga-A-Fußballer des SuS Merklinde beim Testspiel gegen den RSV Holthausen. Das Team vom Fuchsweg bot einen ganz neuen Torwart auf.

Merklinde

, 13.07.2021, 05:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Nach vielen langen Monaten Corona-Pause sehnt sich jeder Fußballfan nach einem Spiel seiner Mannschaft. So auch beim SuS Merklinde, dessen Kreisliga-A-Mannschaft das Kreisliga-B-Team des RSV Holthausen zu Gast hatte. Überraschend war, dass nicht Max Möhrs oder Neuzugang Niklas Schmitz (kam von der A-Jugend der Spvg Horsthausen) das Tor hütete.

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Anruf am Samstag: Der Freund fragt nach Hilfe

Beide waren urlaubsbedingt verhindert. Und so kam urplötzlich der neue Torwarttrainer Jörg Nowaczyk zu seinem nicht für möglich gehaltenen Comeback. Der 51-Jährige, der jüngst als Unterstützung von Trainer Björn Brinkmann und Co-Coach Didi Gaida als Torwart-Trainer vorgestellt wurde, war selbst überrascht. Der einst bis zur Oberliga (TuS Hordel) spielende Keeper, erhielt am Tag vor der Partie einen Anruf von seinem alten Freund Didi Gaida. Mit dem spielte er lange beim DSC Wanne und beim TuS Hordel. Nowaczyk erzählte lachend dem Reporter dieser Zeitung: „Weil beide Merklinder Torhüter fehlten, sollte Didi ins Tor, aber das wollte ich ihm nicht antun.“ Das wäre für den gelernten Verteidiger wohl zur Blamage geworden.

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Also kramte er seine alten Torwartsachen heraus und sei nach Merklinde gefahren. Ganz verlernt hat er das Torwart-Handwerk aus 40 Jahre Laufbahn nicht. Natürlich ist das keine Dauerlösung, aber da die beiden SuS-Torhüter zwei Wochen fehlen, könnte er sich vorstellen, dass „Didi wieder anruft“. Er selbst merkte die Anstrengungen vom Sonntag am Tag danach: „Ich habe schon meine Knochen gespürt.“ 3:0 hatten die Merklinder bis zur Pause geführt und mussten nach dem Wechsel noch das 3:3 einstecken.

Routinier Nowaczyk war nur durch zwei Elfmeter und einem Freistoß zu bezwingen, wovon er sagte: „Die haben die Elfmeter besser geschossen als die Engländer gegen Italien“. Dazu rauschte der Freistoß genau in den Winkel. Man merkte Nowaczyk allerdings schon die höherklassige Erfahrung als langjährige Nummer Eins an.

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Sein letztes Spiel hatte Nowaczyk nach einer vorher schweren Kopfverletzung im September 2020 für die Polizeisportvereinigung Bochum (PSV) auch aushilfsweise gemacht. Dort war er bis zu dieser abgebrochenen Saison und annullierten 2020/21 Cheftrainer und auch dort fehlten an einem Spieltag die Stammhüter. Nach 2013 folgte jüngst zum zweiten Mal der Ruf seines Freundes Martin Broll, dem Sportlichen Leiter des SuS Merklinde, mit dem er einst bei der Spvg Schwerin und dem VfB Waltrop spielte.

Jetzt wollte und sollte er sich eigentlich nur als Trainer um die Merklinder Torwarte kümmern. Aber dann rief ja Didi Gaida an.

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