Michael Maurer äußert sich nach Rauswurf in Ickern Spieler verlässt Klub aus Solidarität

Michael Maurer äußert sich nach Rauswurf in Ickern: Spieler verlässt Klub aus Solidarität
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Am Dienstagnachmittag (15. April) verkündete Dirk Konisch, Vorsitzender des SC Victoria Ickern, eine Meldung, mit der niemand gerechnet hätte: Trotz Verlängerung hat sich der vor kurzem fusionierte Klub von Trainer Michael Maurer getrennt. Grund dafür sei ein zerrüttetes Verhältnis zwischen Coach Maurer und Teilen der Mannschaft gewesen, wie Konisch erklärte. Auf Anfrage dieser Redaktion verzichtete Michael Maurer zunächst auf eine Schilderung seiner Sicht der Dinge. Der Trainer ließ die Emotionen abkühlen und äußerte sich nun am Mittwoch zu seiner Entlassung.

Michael Maurer kommentiert seine Entlassung

„Ich muss das so akzeptieren“, sagt Maurer. Wichtig sei es ihm, dass er im Nachgang nun kein Theater mit seinem Ex-Klub provozieren will. „Ich bin Patrick Höfener (Ex-Vorsitzender Arminia Ickern und stellvertretender Vorsitzender SC Victoria Ickern, Anm. d. Red.) sehr dankbar, dass er mich damals zu diesem Verein geholt hat und mich überhaupt zu fragen, während ich noch bei den Sportfreunden engagiert war“, sagt Michael Maurer.

Von anderen Teilen des Vorstandes sei er wiederum sehr enttäuscht. Doch wie kam es nun dazu, dass sich laut Angaben von Dirk Konisch ein Drittel des Kaders gegen den Trainer ausgesprochen und mit einem Abgang gedroht hatte?

Wie Dirk Konisch bekanntgab, wird neben Co-Trainer Kevin Sykora auch Kapitän Marc Olschewski (M) das Training vorerst leiten.
Wie Dirk Konisch bekanntgab, wird neben Co-Trainer Kevin Sykora auch Kapitän Marc Olschewski (M) das Training vorerst leiten. © VOLKER ENGEL

Michael Maurer denkt, dass einige Spieler mit seinen Erwartungen nicht klarkamen. „Ich lege viel Wert auf Disziplin und dass man sonntags nicht betrunken zum Spiel kommt. Man muss Leistung bringen und das nicht nur im Training“, erklärt er. Bei manchen Spielern sei das nicht der Fall gewesen. Er hätte sich zudem gerne von ihnen getrennt.

Konisch: „Diese Zeit haben wir aber nicht“

Dirk Konisch erklärte bei der Entlassung am Dienstag, er habe versucht, die Wogen zu glätten. Ein Plan für einen Kader in der kommenden Saison musste her, falls die Spieler den Verein verlassen. Michael Maurer bat, um einen Monat den Kader für die kommende Saison zu bauen. Laut eigenen Angaben bekam er eine Woche vom Klub-Chef und wurde wenig später dann entlassen.

„Michael hat nach einem Monat gefragt. Diese Zeit haben wir aber nicht. Ich habe dann gesagt, dass es am besten bis zum Ende der Woche klappt“, bestätigt Konisch Maurers Schilderungen. Dazu, dass es dann schon frühzeitig zur Trennung kam, sagt Dirk Konisch: „Acht Leute ohne Geld zu holen ist eine Mammutaufgabe - für jeden, das hat nichts mit Michael persönlich zu tun. Mir tut das wirklich sehr leid.“

Der ehemalige Arminen-Vorsitzende und stellvertretende Vorsitzende von Victoria Ickern, Patrick Höfener (l.), spielte unter Michael Maurer.
Der ehemalige Arminen-Vorsitzende und stellvertretende Vorsitzende von Victoria Ickern, Patrick Höfener (l.), spielte unter Michael Maurer. © VOLKER ENGEL

Michael Maurer weiß, dass ein Spieler bereits aus Solidarität zu ihm seinen Abgang von Victoria Ickern verkündet hat und dem Klub nicht weiter zur Verfügung steht. Dieses Aus bestätigt auch Dirk Konisch: „Nils Scheidle spielt nicht weiter für uns“, verkündet er. Alle weiteren Spieler im Kader sollen dem Klub laut Konisch erhalten bleiben.

Für Maurer und die Ickerner trennen sich nach etwas mehr als einem Jahr also die Wege. Zum Abschied macht er klar: „Ich habe den Job immer gerne und mit viel Herzblut gemacht.“