Der Fußball ist immer wieder gut für Überraschungen, wenn nicht sogar für Sensationen. Dieser Tage sorgte die SG Castrop eben für höchstes Erstaunen. In der Liste der Neuzugänge tauchte ein Name auf, der dort nicht zu vermuten war. Der Ex-Sportliche Leiter Marc Dittloff kehrt heim – als Torwart.
Nach einjähriger „Wanderschaft“ zur Spvg Schwerin als Geschäftsführer und dem FC Castrop-Rauxel als Sportlicher Leiter dockt Marc Dittloff wieder bei der SG Castrop an. Dort, wo er jahrelang als Sportlicher Leiter gewerkelt hatte. Diesmal aber als Torwart im Kader des C-Ligisten.
Wie das? Zuletzt eigentlich nur noch in Funktionärsrollen bekannt, sagt Dittloff zur zuletzt ausgeübten Sportlicher-Leiter-Funktion bei Bezirksligist FC Castrop-Rauxel: „Ich habe beim FC nicht aus Ärger oder Frust aufgehört. Vielmehr kann ich den Zeitaufwand für dieses Amt nicht mehr leisten durch den Umzug nach Werne an der Lippe.“
Zeitfaktor spielt entscheidende Rolle
Mit Trainer Tino Westphal war Marc Dittloff bei der SG Castrop zu Bezirksliga-Zeiten ein eingeschworenes Duo. Als der Klub von der Bahnhofstraße seine Mannschaft zum Ende der Saison 2022/23 aus der Bezirksliga abgemeldet hatte, gingen viele Spieler – und auch Trainer Westphal und der Sportliche Leiter Dittloff.
Zur Saison 2023/24 übernahm Marc Dittloff zunächst den Geschäftsführer-Job bei der Spvg Schwerin, um sich später als Sportlicher Leiter seinem „Spezi“ Westphal anzuschließen, der nun als Trainer bei Bezirksligist FC Castrop-Rauxel arbeitete.
Und nun die Dittloffsche Rolle rückwärts wieder hin zur alten Liebe SG Castrop, die sportlich bis in den tiefsten Ligenkeller abgetaucht ist – Kreisliga C.
„Ich habe mich bei der SG Castrop immer wohlgefühlt“, sagt Dittloff zur Heimkehr. Und warum als Torwart und nicht wieder als Funktionär? „Das lässt sich für mich zeitlich besser regeln“, erklärt Dittloff.
Marc Dittloff hat zehn Kilo abgespeckt
Als Torwart hatte Dittloff bei der SG II ab und an schon in der Vergangenheit ausgeholfen, wenn Not am Mann war. Aktiver Torwart war er indes zuletzt vor acht Jahren beim SuS Pöppinghausen. „Durch eine Ernährungsumstellung habe ich in den letzten Monaten zehn Kilo verloren“, erklärt Dittloff. Das ideale Kampfgewicht sei zwar noch nicht erreicht, daran arbeite er aber weiter.
Mit Daniel Utzmann von SF Nette hat die SG Castrop noch einen Schnapper neu verpflichtet. Wie sieht Dittloff seine Chancen, die Nummer Eins zu werden? „Der ,Utze‘ ist ein richtig guter Keeper – kampflos geschlagen gebe ich mich trotzdem nicht bei der Frage, wer von uns letztlich im Tor stehen wird“, sagt Dittloff.
Konkurrenzkampf im Tor ist eröffnet
Der Konkurrenzkampf ist also entbrannt zwischen dem 35-jährigen Routinier Dittloff und dem elf Jahre jüngeren Kollegen Utzmann. Beide kennen sich bisher nicht, da Dittloff beim Trainingsauftakt aus Zeitgründen passen musste. „Beim nächsten Training bin ich dabei – und wir lernen uns kennen“, so Dittloff.
In die Vereinsarbeit will sich Marc Dittloff nicht weiter einmischen. „Sollte es Fragen geben, beantworte ich die aber gerne.“ Ansonsten sieht der 35-Jährige die SG Castrop wieder gut aufgestellt mit dem Vorsitzenden Patrick Gebauer, dem Sportlichen Leiter Pierre Kilian und Trainer Ayhan Celik.
„Diese Drei sind schon lange bei der SG Castrop. Sie investieren viel Herzblut in die Vereinsarbeit – und werden ihn auch wieder in eine sportlich bessere Zukunft lenken“, ist sich Marc Dittloff absolut sicher.