Das Fußball-Derby in der Kreisliga A zwischen dem FC Frohlinde und der zweiten Mannschaft des SV Wacker Obercastrop war in der 90. Minute im Jörg-Wunsch-Park an der Brandheide mit dem 3:1 für die Heimischen eigentlich schon entschieden. Dann gab es einen Zweikampf als Manfred „Manni“ Spruch alleine auf das Tor zulief und von Moritz Budde noch attackiert wurde. Mit fatalen Folgen für den 20-Jährigen des FCF.
Brinkmann: „Unglücklicher Sturz“
Manfred Spruch vom FC Frohlinde stürzte nach einem Zweikampf im Derby gegen die Zweite des SV Wacker Obercastrop so unglücklich, dass er sich komplizierte Brüche in seinem linken (starken) Arm zuzog. Unglücklich nannte den Sturz auch Obercastrops Trainer Björn Brinkmann, den der Reporter am Samstag noch auf der Fahrt Richtung St. Pauli zum Bundesligaspiel des BVB in den Norden am Telefon erreichte.
Brinkmann sah die viel diskutierte Szene so: „Der Sturz von Manni war nach der Grätsche natürlich unglücklich, es gab zu Recht die Gelbe Karte und den Elfmeter. Der Junge tut uns und Moritz Budde, der alles andere als ein Foulspieler ist, leid. Es war einfach Pech, wie er auf den Arm gefallen ist.“
In den letzten Spielen hatte sich Manfred Spruch verstärkt in den Vordergrund gespielt. Mit blitzschnellen Läufen aus der eigenen Hälfte wie zum 2:1 gegen Eintracht Ickern, oder jetzt auch in der Schlussminute von der Mittellinie. Der Spieler selbst hat die anschließende schmerzhafte Situation noch vor Augen.
Er sagte Tage später in einem Gespräch: „Ich war frei durch und mein Kopf hat schon gejubelt.“ Mit einer Abwehr hatte er nicht mehr gerechnet und nach dem Sturz war erstmal Entsetzen beim Stürmer: „Mir war übel, als ich meinen Arm sah, der war ganz krumm.“

Radius-Fraktur und Elle gebrochen, alleine die Beschreibung der Verletzung nach dem Sturz von Manni Spruch tut schon weh. Der Spieler selbst klagt noch Tage nach dem Spiel über Schmerzen. Am Tag nach dem Geschehen wurde ihm im Castrop-Rauxeler Rochus-Hospital unter anderem eine Metallplatte eingesetzt. Die soll erstmal ein Jahr zur Verstärkung bleiben.
Nach 14 Tagen kann der in Schwerin wohnende Frohlinder Kicker mit der Rehabilitation beginnen. An die Minuten nach der schmerzhaften Lage kann er sich noch gut erinnern: „Meine Trainer Sven Berger und Ömer Kaya haben sich um mich gekümmert und es hat gefühlt eine Ewigkeit gedauert, bis der RTW (Krankenwagen) kam.“
Fußball ist das eine, die Arbeit etwas anderes. Wie geht es jetzt bei Manni Spruch, der im letzten Halbjahr seiner Kfz-Mechatroniker Ausbildung in einem Autohaus in Bochum steht, weiter? Der Verletzte selbst ist guter Dinge: „In vierzehn Tagen beginnt für mich die Behandlung, unser Sportlicher Leiter und Torwart, Meikel Wagner, hat mir seinen Physiotherapeuten in Dortmund empfohlen.“
Wagner selbst war dort seit Anfang der Saison in guten Händen, weil ihm vor dem ersten Meisterschaftsspiel die Achillessehne gerissen war. Spruch sagte weiter: „Ich kann meine Ausbildung fortsetzen, die Abschlussprüfung ist Mitte des Jahres.“
Erinnerungen an Daniel Diaz
Als sich die Verletzung von Manni Spruch schon auf dem Platz als schwerwiegend darstellte, sah das für die Frohlinder nach einem Déjà-vu aus. Als sich der FC Frohlinde im März 2017 aufmachte in die Landesliga aufzusteigen, wurde der frühere Stürmer Daniel Diaz beim Match gegen Vestia Disteln rüde gefoult. Schienbeinköpfchen-Bruch lautete die Diagnose, an Fußball lange nicht zu denken.
Viele Fans orakelten damals: „Das wars dann wohl mit dem Aufstieg.“ War es nicht, ohne den Unterschiedsspieler holten die Frohlinder zehn Siege in Folge und stiegen trotzdem auf. Gelingt solch ein genialer Streich vielleicht nochmal? Übrigens Daniel Diaz spielt mittlerweile für den VfB Börnig, dem scheinbar härtesten Rivalen im Kampf um A-Ligatitel und Aufstieg in die Bezirksliga.