Nicht nur die Sportler nehmen zwischen den Saisons einen (Vereins-)Wechsel vor. Das können auch die Reporter, die über die Teams und Tore berichten. In Castrop-Rauxel hat Jens Lukas zum 1. Juli die Schaltzentrale des Lokalsports verlassen. Sein Nachfolger ist Janis Czymoch.
Jens Lukas sagt: „Für mich wird es nach über 30 Jahren in der Castrop-Rauxeler Lokalsportredaktion Zeit für den so viel zitierten Tapetenwechsel. Ich habe mir diesen Schritt gewiss nicht leichtgemacht. Zumal ich mich in der breit gefächerten Sport-Landschaft meiner Heimatstadt und inmitten ihrer Akteure immer wohlgefühlt habe.
Ich gehe dennoch. Denn ich möchte nicht zum Opfer meiner nicht abstellbaren Reflexe werden. So konnte ich nicht davon ablassen, noch mehr zu machen, um alle vermeintlichen Kundenwünsche zu erfüllen.
Quasi wie ein Mittelfeldmotor, der überall zugleich auf dem Spielfeld sein will. Auch einer, der auf der Linie hinter dem Torwart stets noch absichern möchte, obwohl der Keeper bereits den Ball fest im Griff hat. Oder auch einer, der nach dem erfolgreichen Abschluss seines Goalgetters jedes Mal noch überflüssigerweise nachsetzt, obwohl das Leder ja bereits hinter der Linie ist. Das ist ebenso wenig gesund wie der innere Drang, wenn an einem Spieltag drei Tore gefordert sind, nicht unter sechs Treffern nach Hause gehen zu wollen.“
Jens Lukas erklärt zum Abschied: „Dass ich nicht auf den Fußball fixiert bin - dafür sind eine Reihe von letzten Amtshandlungen die Belege. Das Weiterleiten von E-Mails von Vereinsvertretern vom Schwimmen, Minigolf, Judo und Handball. Oder auch durch das Herstellen des Kontaktes zur U17-Korfball-Nationalmannschaft vor ihrem World-Cup-Auftritt.
Mein Vorgänger Carsten Loos hat mich geprägt. Daher war mir daran gelegen, die kleinen Geschichten Am Rande der Bande kompakt aufzuschreiben und stets einen Blick auf die Castrop-Rauxeler Sport-Geschichte zu legen - und sage jetzt: Auf Wiedersehen!“
Griff ins Fotoarchiv des Castrop-Rauxeler Sports: Grubengold kommt an die Oberfläche