Sportler lassen sich die kuriosesten Ideen einfallen, um nicht zur Trainingseinheit erscheinen zu müssen. So wie in diesem Fall, den uns Erkan Gül, Trainer von Eintracht Ickern, schilderte. © Grafik Nina Dittgen
Ausreden im Sport
Kuriose Trainingsabsagen: Wenn die Oma zum 15. Mal ihren 70. Geburtstag feiert
Wer nicht zur Trainingseinheit kommen kann, muss dem Trainer einen Grund nennen. Und dabei werden Hobbysportler kreativ. Die Castrop-Rauxeler Sportler berichten nun von den kuriosesten Ideen.
Die Trainingsbeteiligung von Sportlern bei ihren Teams ist mitunter ziemlich schwankend. Erfahrungsgemäß kommen bei den Fußballern beispielsweise im Sommer mehr Spieler zum Training als im Winter.
Der einfache Grund: Draußen ist es kalt, da macht es dem einen oder anderen vielleicht nicht so viel Spaß, Fußball zu spielen. Die Trainingseinheiten fallen aufgrund der Kälte aber natürlich nicht aus. Sollten Sportler daran aber nicht teilnehmen können, möchte der Trainer einen Grund für die Absage haben.
Und dann werden Sportler erfinderisch. Wir haben die besten Absagen der heimischen Sportler gesammelt.
Der Verhinderte
Womöglich ehrliche Absagen kommen natürlich vor, aber eher seltener. „Bei uns in der Siedlung ist Straßenfest“, klingt daher zunächst noch plausibel. Ein Straßenfest findet ja nicht alle paar Tage statt. Der Korfballer Benjamin Grabosch berichtete von dieser Absage. Wobei: ein Straßenfest unter der Woche? Zweifelhaft, es sei denn für eine Trainingseinheit an einem Freitag. Vor allem ist aber unglaubwürdig, wenn ein Teamkollege oder sogar der Trainer selbst ebenfalls in der Straße oder der Umgebung wohnen und sich vom Gegenteil überzeugen.
© Marcel Witte
Die Gesundheitsprobleme
Die Gesundheit geht natürlich vor. Und so ist die zweite Absage, von der Benjamin Grabosch erzählt, zwar glaubhafter - wenngleich auch nicht gerade ein konkreter Grund: „Ich kann nicht kommen, habe fast Fieber.“ Eine Definition von „fast Fieber“ gibt es nicht, vielleicht fängt das so bei 37 Grad an.
Am Plausibelsten ist da noch die Ausrede, von der uns Janis Schmitz, früherer Fußballer der SG Castrop, berichtet: „Die Kontaktlinsen wollten nicht ins Auge. Da bist du dann machtlos.“ Tatsächlich ist es von Vorteil, beim Fußball klar zu sehen.
Der Unlogische
Um sich eine Ausrede auszudenken, dass man nicht zum Training erscheinen muss, hilft manchmal auch ein Blick in den Kalender. Das hätte ein Fußballer mal besser machen sollen, wie Fatih Kantarci von Eintracht Ickern von einer Ausrede von einem früheren Teamkollegen berichtete: „Wir feiern unsere Weihnachtsfeier, sagte der Kollege. Wohlgemerkt: Das war fast zu Ostern.“
Der Klassiker
Hand aufs Herz: Es gibt wahrscheinlich viele Sportler, die den Geburtstag eines Familienmitglieds schon einmal als Grund angegeben haben. Nur blöd, wenn diese Ausrede zu häufig angewendet wird - vor allem vom selben Teammitglied. Der Herner Fußballer Joshua Eßer (früher SG Castrop) stellte daher eine simple Rechnung auf: „Meine Oma altert eben doppelt so schnell wie ein Hund. Wir feiern am Dienstag auch schon den 1050. Geburtstag von ihr.“ Woher die 1050 kommen? Ganz klar: Sie feierte schon 15 Mal den 70. Geburtstag.
Sein Kollege André Fuchs erklärt eine weitere Kuriosität dazu: „Omi ist zwar schon 1050 Jahre alt, sie hatte aber noch nie an einem Sonntag Geburtstag.“ Warum nie an einem Sonntag? Das liegt auf der Hand: Da finden Spiele statt, kein Training. Und da will jeder dabei sein.
Der Tierliebhaber
Doch was tun, wenn der Geburtstag der Oma schon so oft ausgereizt wurde, dass eine andere Ausrede her muss? Tierliebhaber sind in diesem Fall im Vorteil. Da wird dann die Liebe zum Tier über die Teilnahme am Training gestellt. Von dieser Ausrede berichtet Erkan Gül, Trainer von Eintracht Ickern: „Hi, Trainer. Wollte mich abmelden für heute, meiner Katze geht es nicht so gut. Freitag versuche ich zu kommen.“
Die Entschuldigung
Wer sich nicht abmeldet, der muss Strafe zahlen. Das ist bei den Teams die Regel. Patrick Fritz vom VfB Habinghorst berichtet von einer Entschuldigung, die beim Trainer sogar gut ankam: „Unser Spieler Marius Steger hatte mal verschlafen. Dann hat er auf dem Weg an der Tankstelle Schoko-Crossies gekauft und sie Trainer Marc Olschewski geschenkt. Der konnte ihm danach gar nicht mehr böse sein.“
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