Kaum verstehen können die heimischen Fußballer, warum die Kreis-Funktionäre nicht der Abmelde-Welle in der Kreisliga A entgegengewirkt haben. © Marcel Witte
Kommentar
Eine Kreisliga A ohne Absteiger kann zur Wettbewerbsverzerrung führen
In der Fußball-Kreisliga A stehen alle Absteiger schon vor dem Saisonstart fest. Unsere Autor stellt fest: Die Saison 2019/20 ist in dieser Liga bereits jetzt schon so gut wie gelaufen.
Eine Liga ohne Absteiger kennen Fußballer eigentlich nur aus der Kreisliga C - der untersten Spielklasse. Hier müssen sich die Teams keine Sorgen machen, in den Abstiegskampf zu geraten.
Genau diese Situation gibt es nun auch in der Kreisliga A, also zwei Spielklassen höher. 14 Teams spielen dort nun, wie es der 2. Vorsitzende von Eintracht Ickern, Marc Böttger, passenderweise auf unserer Facebook-Seite „Sport in Castrop-Rauxel“ ausdrückte, „um die goldene Ananas“. Wo bleibt der sportliche Reiz? Denn wenn man ehrlich ist: Einigen Teams ist bewusst, dass sie in der neuen Saison nicht um den Aufstieg mitspielen können. Ob sie nun am Ende der Spielzeit 6., 10. oder 14. werden, ist im Grunde egal.
Es spielen nicht so viele Teams um den Aufstieg mit
Theoretisch könnte eine Mannschaft nun zwar zu jedem Spiel antreten, aber jede Partie einfach abschenken - das könnte gerade am Ende der Saison, wenn es um den Aufstieg in die Bezirksliga geht, zu einer Wettbewerbsverzerrung führen. Denn die vergangenen Jahre zeigen: Mehr als drei, vier Teams spielen in der Regel nie bis zum letzten Saisondrittel um den Aufstieg mit. Und vielleicht strengt sich ein Herner Team dann beispielsweise weniger an, wenn es gegen einen Herner Aufstiegskandidaten geht, als gegen eine Mannschaft aus Castrop-Rauxel.
Die Entwicklung, dass sich nach Fortuna Herne nun auch Arminia Holsterhausen abmeldet, war eigentlich schon am Ende der vergangenen Saison absehbar - wenn auch nicht offiziell. Doch durch diese Rückzüge erscheint das Aufstiegsspiel zwischen Firtinaspor Herne II und Eintracht Ickern in einem ganz anderen Licht - denn es wäre überflüssig gewesen. Nun muss Eintracht Ickern weiterhin in der Kreisliga B spielen, während Teams wie der SuS Merklinde in der Kreisliga A plötzlich zwei Wochen hintereinander gar kein Spiel haben.
Ein Umdenken beim Fußballkreis muss her
„Ich finde es ebenfalls nicht sehr gut, aber vielleicht geht den Herren nun mal ein Licht auf, dass eine solche Saison eine komplett verlorene Saison ist“, schrieb der Spielertrainer des VfB Habinghorst, Marc Olschewski, auf unserer Facebook-Seite. Eine Aussage, der ich zu 100 Prozent zustimmen kann. Natürlich gibt es Regeln, an die sich der Fußballkreis halten muss. Doch kann es bei solch einer Situation nicht eine Ausnahmeregelung geben? Für den Fußball, für den Spielbetrieb und für Eintracht Ickern wäre das eine sinnvolle Lösung gewesen.
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