
Sebastian Janas hatte als Vertreter von Tommy Kantzke als Coach des VfB Habinghorst II Pech mit der Aufstellung gegen den RSV Holthausen. Das Duell wurde für den VfB II als verloren gewertet. © Volker Engel
VfB Habinghorst II verliert Punkt nach Abpfiff - Funktionär hat Angst vor Mistgabeln
Fußball-Kreisliga B
So schnell kann es im Fußball gehen. Plötzlich sind erkämpfte Punkte weg. Der VfB Habinghorst II war am vierten Spieltag betroffen. Gegner RSV Holthausen legte nach einem 0:0 Einspruch ein - erfolgreich.
In der Kreisliga B1 Herne hatte der VfB Habinghorst II am vierten Spieltag den Aufsteiger RSV Holthausen II als Gast in der „Kampfbahn Habichthorst“. Das Spiel endete 0:0. Beim Blick auf die VfB-Aufstellung und die Einwechselungen wurden die Herner misstrauisch.
Holthausen zweifelte Spielberechtigung von fünf Habinghorstern an
Thomas Poersch vom RSV Holthausen bat Staffelleiter Hans Murawa daher wenige Stunden nach Abpfiff per E-Mail darum, einmal zu überprüfen, ob die Habinghorster Lukas und Silas Balassas sowie Noah Kornhoff, Justin Schlingermann und Kevin-Jason Schöpf überhaupt kicken durften für den VfB II.
Die Begründung: Diese fünf Spieler hätten eine Woche zuvor in der Kreisliga A für die Erste Mannschaft des VfB beim 3:2-Sieg bei der SG Victoria/Sportfreunde gespielt. Was sich nach Murawas Überprüfung als richtig herausstellte. Der Staffelleiter wertete daraufhin das 0:0 in ein 2:0 um für den RSV Holthausen II.
So fix war der VfB II einen Punkt los. Geschäftsführer Markus Lüneberg sagt dazu: „Das war eigene Dummheit. So etwas ist nicht schön, kann aber passieren - auch anderen ist so ein Fehler schon unterlaufen. Wir sind alle keine Vollzeit-Profis.“ Neben Dummheit gehörten auch unglückliche Umstände dazu.
So war Geschäftsführer Lüneberg mit den VfB-Altherrenfußballern bei einem Turnier im Sauerland. Er war erst im „Habichthorst“, als das Spiel der Zweiten schon längst lief. „Ich hatte auch vergessen, Sebastian Janas darauf hinzuweisen, dass er darauf achten muss, keine Leute einzusetzen, die nicht spielen dürfen.“ Janas vertrat Trainer Tommy Kantzke, der auch nicht im Stadion war.
Drei dieser fünf von Holthausen monierten Spieler hätten laut Lüneberg durchaus eingesetzt werden können, nicht aber Noah Kornhoff und Kevin-Jason Schöpf. Die gehören zwar zum Stamm des VfB II, waren aber tatsächlich eine Woche zuvor im Kreisliga-A-Derby eingewechselt worden. Somit hätten sie gegen RSV Holthausen II nicht spielen dürfen für den VfB II.
„Dass Kornhoff und Schöpf in der Kreisliga A eingwechselt worden sind, hatte ich so nicht auf dem Schirm“, bedauert Lüneberg. Und befürchtet scherzend: „Wenn ich beim Dienstag-Training vorbeischaue, werden die Jungs mich wohl mit der Mistgabel über den Platz jagen.“
Staffelleiter Murawa hat die Tabelle mit der 2:0-Wertung bereits korrigiert. RSV Holthausen II ist nun Achter mit sechs Punkten - der VfB Habinghorst II Neunter mit fünf Zählern. „Es tut mir echt leid für unsere Jungs, die das 0:0 verdient erkämpft hatten“, versichert Lüneberg.
Über 30 Jahre als Sportredakteur aktiv, bin ich nun im "Unruhestand" seit der Saison 2018/2019 als Freier Mitarbeiter für den Castroper Sport am Ball - eine neue, spannende Erfahrung. Meine journalistischen Fachgebiete sind alle Ballsportarten, die Leichtathletik und Golf. Mit den deutschen Spitzen-Fechtern war ich in den frühen 2000er-Jahren bei Welt- und Europameisterschaften in der "halben Welt" unterwegs.