Großkreutz könnte Top-Spieler anlocken Wacker Obercastrop für Kapitän „nicht oberligareif“

Großkreutz könnte Top-Spieler anlocken: Wacker Obercastrop für Kapitän „nicht oberligareif“
Lesezeit

Seit Montag bestehen keine Zweifel mehr: Kevin Großkreutz verlässt den TuS Bövinghausen und läuft ab Sommer für den SV Wacker Obercastrop auf. Der Westfalenligist bestätigte den aufsehenerregenden Wechsel am späten Montagabend (3. April).

Zumindest keine große Überraschung dürfte die Verpflichtung des Ex-BVB-Profis und Weltmeisters da für die aktuelle Wacker-Mannschaft mehr gewesen sein. Das Gerücht, dass Obercastrop eine Option für Großkreutz ist, geisterte schon mehrere Wochen durch Dortmund.

Auch Wacker-Kapitän Nico Brehm wusste schon länger, dass die BVB-Legende ein Thema in der Erin-Kampfbahn ist. „Wir haben das schon relativ früh erfahren, als die ersten Gerüchte aufkamen“, sagt Brehm.

Großkreutz zum Gespräch

Großkreutz sei dann auch zu einem Gespräch im Vereinsheim gekommen. „Das war Thema in der Mannschaft. Dem fiebert man natürlich entgegen, weil er ein absoluter Gewinner auf dem Platz ist“, sagt Brehm. Er ist künftig also der Spielführer eines Weltmeisters und Double-Siegers.

Kennengelernt hat Brehm Großkreutz bereits – allerdings als Gegenspieler. In den beiden Aufeinandertreffen zwischen Obercastrop und Wacker standen sie sich jeweils auf dem Feld gegenüber.

„Er ist nochmal eine Klasse besser als der typische Spieler, der sonst auf den Amateurplätzen rumläuft“, sagt Brehm. Aber nicht nur das zeichne Großkreutz aus: Den absoluten Wille zum Sieg, sich für keinen Zweikampf zu schade, ein Anheizer für die Mannschaft – all das attestiert der Wacker-Kapitän Kevin Großkreutz.

Mit der BVB-Legende kommt aber nicht nur fußballerische Klasse. Schon in Bövinghausen entfaltete Großkreutz eine Sogwirkung, half bei der Verpflichtung namhafter Neuzugänge. Ein Effekt, auf den auch die Obercastroper hoffen?

Wacker noch mit Abstiegssorgen

„Natürlich ist es schön, wenn der eine oder andere kommt, weil wir ihn haben. Aber der größte Punkt für Wacker Obercastrop ist Nachhaltigkeit“, bremst Brehm die Erwartungen.

Er macht deutlich: „Wacker Obercastrop ist eine andere Hausnummer als Bövinghausen.“ Damit meint er natürlich die finanziellen Voraussetzungen beider Klubs.

Dennoch: Muss es für Wacker mit Großkreutz und möglichen weiteren Neuzugängen in die obere Tabellenregion gehen? Aktuell sind die Blau-Weißen Neunter und noch nicht frei von Abstiegssorgen.

Kevin Großkreutz (M.) läuft ab Sommer nicht mehr gegen, sondern für den SV Wacker Obercastrop auf.
Kevin Großkreutz (M.) läuft ab Sommer nicht mehr gegen, sondern für den SV Wacker Obercastrop auf. © Nils Foltynowicz

„Klar, das war auch schon in dieser Saison das Ziel“, so Brehm. Der Umbruch im Sommer – unter anderem verließ der langjährige Coach Aytac Uzunoglu den Verein – habe Zeit und demnach auch eine bessere Platzierung gekostet.

„Wir hatten eine lange Findungsphase. Da, wo wir jetzt stehen, sind wir nicht glücklich. Wir wollen natürlich in die obere Tabellenregion. Für Brehm, der 2019 vom SV Sodingen in die Erin-Kampfbahn kam, ist das aber nicht gleichbedeutend damit, den Oberliga-Aufstieg anzupeilen.

Wacker: Oberliga kein Thema

„Es ist gut, wo wir sind“, sagt Brehm. Für eine höhere Liga würden die Strukturen noch nicht reichen in Obercastrop. „Alleine die Parksituation und der Kabinentrakt sind nicht oberligareif“, sagt der Spielführer. Es wartet also noch Arbeit im nicht-sportlichen Bereich. Schließlich spielte Wacker 2018 noch in der Bezirksliga.