Victoria Habinghorst und SF Habinghorst/Dingen Schon vor der Hochzeit gibt es die Scheidung

Victoria Habinghorst und SF Habinghorst/Dingen: Schon vor der Hochzeit gibt es die Scheidung
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Am 2. Advent hat Reinhold Spohn elektronische Post aus Castrop-Rauxel bekommen. Der Vorsitzende des Fußballkreises Herne/Castrop-Rauxel hat dadurch einen Antrag von Victoria Habinghorst auf dem Tisch liegen. Mit der Bitte um Auflösung der Spielgemeinschaft (SG) mit den SF Habinghorst/Dingen. Diese wird ab dem 30. Juni 2023 Geschichte sein - durch die Zustimmung, die Spohn erteilte.

Dirk Konisch, Vorsitzender der Victoria, hatte den Antrag gestellt - und erklärte: „Damit steht auch fest, dass es nicht zu der geplanten Fusion unserer beiden Vereine kommt.“ Zuletzt seien die Diskussionen über die sportliche Ausrichtung der SG - insbesondere die Personalia rund um die Erste Mannschaft (Kreisliga A) zwischen Victoria und den Sportfreunden eskaliert, berichtete Konisch.

Sein Verein veröffentlichte auf seiner Facebook-Seite im Internet eine Information: „Victoria Habinghorst hat sich nach neuesten Ereignissen dazu entschieden, diesen Plan nicht weiterzuverfolgen, da man völlig unterschiedliche Ansichten über den weiteren Werdegang des Vereins hat. Unser Ziel, mit einem verlässlichen Partner Vereinsarbeit zu fördern, ist gescheitert. Die Spielgemeinschaft wird die Saison regulär mit allen Teams zu Ende spielen. Anschließend wird Victoria Habinghorst zum Sportplatz am Gänsebusch zurückkehren.“

Die Vorsitzenden Dirk Konisch (l/Victoria) und Klaus Holzner (r/von Sportfreunde/Dingen) verfolgten seit Januar 2020 die Idee einer Fusion ihrer Vereine. Dazu kommt es jetzt aber nicht mehr.
Die Vorsitzenden Dirk Konisch (l/Victoria) und Klaus Holzner (r/von Sportfreunde/Dingen) verfolgten seit Januar 2020 die Idee einer Fusion ihrer Vereine. Dazu kommt es jetzt aber nicht mehr. © VOLKER ENGEL

Natürlich verfolge sein Klub weiterhin das Ziel, mit einem anderen Verein zusammenzuarbeiten, um Kräfte zu Bündeln. Das erklärte Victoria-Chef Konisch: „In einer Zeit, in der immer mehr helfende Hände fehlen, ist dies nicht anders möglich.“ Auch würden Gespräche mit der Stadtverwaltung über die aktuelle Sportplatzsituation - bis die neue Spielstätte am alten Habinghorster Kraftwerksgelände fertig ist - geführt.

Klaus Holzner, der Vorsitzender der SF Habinghorst/Dingen, war jüngst in die Offensive gegangen und hatte nach dem für den Sommer 2023 angekündigten Rücktritt von Coach Danny Jordan den Vorschlag gemacht, mit der aktuellen Zweiten Mannschaft der SG (derzeit unter Federführung von Sportfreunde/Dingen) samt Trainer für einen Neuaufbau des Kreisliga-A-Teams einzusetzen.

Holzner sagte am Tag nach dem 2. Advent: „Der Grund für diese Handlung ist die Möglichkeit gewesen, in der Kreisliga A die Klasse zu halten. Diese Möglichkeit wurde am 4. Dezember von den Verantwortlichen von Victoria ausgeschlossen - nachdem über Wochen das Thema diskutiert wurde. Wir wünschen dennoch Victoria gutes Gelingen zum Klassenverbleib.“

Letzte Fusionen waren 2017 und 1997

Vereinsfusionen sind im Sport keine Seltenheit. Die letzte Fusion in Castrop-Rauxel gab es im Jahr 2017, als sich die Vereine Sportfreunde Habinghorst und der SV Dingen zusammenschlossen. Die Klubs spielten seit dem Sommer 2016 als Spielgemeinschaft.

Ein weiteres bekanntes Beispiel ist die Fusion des BV Wacker Castrop mit BW Obercastrop im Jahr 1997. Heute läuft der Verein als SV Wacker Obercastrop auf. „Es war keine Liebesheirat, sondern eine Vernunfts-Ehe zur Sicherung des Obercastroper Fußballs“, sagte einst der frühere Vorsitzende von BW Obercastrop, Wilhelm Krumtünger damals.

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