Es geht aber auch komplizierter. Aktuell zwischen Westfalenligist SV Wacker Obercastrop und Oberligist Westfalia Herne. Dabei dreht es sich um Innenverteidiger Nick Jünemann. Der hat sich in Herne abgemeldet und für Obercastrop bereits gespielt beim 1:1 gegen den ASC Dortmund. Der 21-Jährige hat dabei überzeugt.

Hernes Vorsitzender Ingo Brüggemann sagt: „Nick hat sich bei uns abgemeldet, darf in Testspielen also überall spielen. Mehr weiß ich über dieses Thema nicht.“ Ein wenig mehr schon. Nämlich, dass es am Dienstagabend dieser Woche den ersten Kontakt zwischen Westfalia-Sportvorstand Michele Di Bari mit Wacker-Trainer Aytac Uzunoglu gegeben habe. „Aytac und ich haben telefoniert wegen eines Wechsels von Nick Jünemann. Die Ausgangslage ist sehr schwierig“, erklärt Di Bari, der sich auch um einen neuen Trainer bemühen muss.

Wacker Obercastrop würde Nick Jünemann gerne verpflichten

Wie Hernes Sportvorstand weiter anmerkt, habe das Gespräch mit Uzunoglu (er war einst Jugendtrainer bei Westfalia Herne) weder mit einem negativen noch einem positiven Ergebnis geendet. „Wir werden nun im Vorstand intern über die Jünemann-Personalie reden. Sollten wir zum Entschluss kommen, ihn gehen zu lassen, kann es Verhandlungen mit Obercastrop geben“, bleibt Di Bari vage.

Genau diese Einschätzung der Ist-Situation bestätigt auch Uzunoglu: „Das Grundinteresse über einen Jünemann-Wechsel zu reden ist bei beiden Seiten vorhanden. Wie sich alles weiter entwickelt, müssen wir abwarten.“ Nur noch soviel: „Nick Jünemann möchte bei uns spielen – wir möchten ihn gerne haben.“

Mit seinen erst 21 Jahren und seiner fußballerischen Klasse sei der Innenverteidiger eine sehr interessante Sofort-Hilfe und auch Zukunfts-Perspektive für Wacker Obercastrop, bestätigte der Vorsitzende Martin Janicki. Mit Trainer Uzunoglu hatte er bis dahin noch nicht über dessen Dienstag-Abend-Kontakt mit Hernes Sportvorstand Di Bari gesprochen.

Zur weiteren „Baustelle“ eines Wechsels von Innenverteidiger Dirk Jasmund zu Liga-Konkurrent TuS Bövinghausen hat Janicki indes eine klare Meinung: „Wir werden von unserer Forderung keinen Euro abrücken.“ Im Januar 2018 habe Obercastrop eine höhere Summe an die Sportfreunde Stuckenbusch für Jasmund überwiesen. Damals habe Wacker in der Bezirksliga gespielt – jetzt in der Westfalenliga. „Das muss in die Jasmund-Ablösesumme miteinfließen“, so Janicki.

Bövinghausen und Obercastrop sind sich nicht einig

Die im Raum stehenden 5000 Euro will Janicki indes nicht bestätigen. Nur soviel: „Wir haben Bövinghausen ein faires Angebot gemacht. Wir wollen diese Sache keinesfalls mit einem Minusgeschäft abschließen.“ Da Dirk Jasmund erst kürzlich seinen Amateur-Vertrag in Obercastrop um zweieinhalb Jahre verlängert habe, würde er auch im Sommer nicht preiswerter werden.

Die für Jasmund von Bövinghausen geforderte Ablöse sei ein Vorstandsbeschluss, von dem nicht abgerückt würde, bekräftigt Janicki kategorisch. „Stimmt die Summe, werden wir Jasmunds Vertrag auflösen. Das Angebot aus Bövinghausen liegt derzeit aber weit unter unserer Forderung.“