Jahresrückblick Westfalenligist Wacker Obercastrop hat einen neuen Trainer - ein Zufall half mit

Von Hans-Jürgen Weiß; Lars Biermann
Jahresrückblick: Westfalenligist Wacker Obercastrop hat einen neuen Trainer - ein Zufall half mit
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Die Westfalenliga-Mannschaft des SV Wacker Obercastrop bekam im Oktober einen neuen Cheftrainer. Der Sportliche Leiter Steffen Golob hatte den Kontakt zum neuen Übungsleiter der ersten Wacker-Garnitur tatsächlich über einen Arbeitskollegen bekommen. Der wusste, dass der vormalige Trainer des TSV Meerbusch (Oberliga-Niederrhein) mit dem klangvollen Namen, Antonio Alejandro Molina Carrasco, eine Pause einlegt.

Molina war Zaungast

Die Wackeraner wurden hellhörig, weil ihnen auch die Qualität des gebürtigen Spaniers, der in Hilden wohnt, ans Herz gelegt wurde. Und das passte schließlich alles genauso wie vom Hörensagen überliefert. Nach dem ersten Kontakt mit einem zweistündigen Telefonat, war Antonio „Toni“ Molina interessiert. Er schaute sich schon das Meisterschaftsspiel gegen den RSV Meinerzhagen (16. Oktober), das so unglücklich für Wacker mit 1:2 (0:0) ausging, in der Erin-Kampfbahn unerkannt als Zuschauer an.

Die Mannschaft hatte ihm gefallen und das ganze Ambiente an der Karlstraße auch, wie er es am 19. Oktober in einem Gespräch mit dem Reporter Hans-Jürgen Weiß dieser Zeitung erklärte. Die Entscheidung fiel aber dennoch erst nach einer vierstündigen Sitzung mit Obercastroper Verantwortlichen und dem Vorsitzenden Martin Janicki an der Spitze. Janicki erzählte damals: „Wir alle hatten ein gutes Gefühl und waren von der fachlichen wie menschlichen Seite total überzeugt.“

Antonio Molina, Martin Janicki und Steffen Golob
Am 20. Oktober 2022 präsentierte der Westfalenligist SV Wacker Obercastrop - nach dem zehnten Spieltag - Antonio Molina als seinen neuen Trainer. (v.l.) Vorsitzender Martin Janicki, Antonio Molina und der Sportliche Leiter Steffen Golob. © Onur Kocakaya/SV Wacker

Der Sprung aus seiner Komfortzone Niederrhein wäre dem neuen Trainer nicht einfach gefallen. So sagte er zu der Zeit: „Die netten Leute, die Mannschaft und die Umgebung haben schließlich meine Entscheidung beeinflusst.“ Dabei wollte der neue Wacker-Coach eigentlich nach 16-jähriger Trainertätigkeit eine Trainings-Pause einlegen. Als Spieler musste er nach einer schwierigen Verletzung die Schuhe mit schon 24 Jahren an den Nagel hängen. Gespielt hatte er in allen Jugendteams des VfB Hilden und bei den Senioren in der damaligen Verbandsliga (4. Liga).

Neuer Wacker-Coach Molina coachte U17 von Fortuna Düsseldorf

In Hilden startet der 49-jährige A-Lizenz-Inhaber seine Trainerkarriere 2006 für die U19. Weiter ging es zu Fortuna Düsseldorf (U17) und er übernahm 2013 in seinem Heimatverein Hilden die Senioren. Weiter ging es als Coach für Molina zu den Oberligisten Schwarz-Weiß Essen (Oberliga), Kapellen-Erft und schließlich 2017 zum TSV Meerbusch. Nach fünf Jahren Trainersein, sollte jetzt erstmal Ruhe im Fußballgeschäft einkehren. Bis eben ein Essener Arbeits-Kollege des Sportlichen Leiters des SV Wacker Obercastrop, Steffen Golob, das Interesse der Europastädter weckte.

Den ersten Eindruck des neuen Mannes konnten die Wacker-Fans schon am Donnerstag, 20. Oktober, in der Erin-Kampfbahn gewinnen. Um 18.30 Uhr wurde der hierzulande noch unbekannte und sehr sympathisch wirkende Trainer der Mannschaft und der Öffentlichkeit vorgestellt. Ab 19.30 Uhr folgte dann die erste Trainingseinheit unter neuer Leitung. Geeinigt haben sich beide Parteien erstmal auf einen Vertrag für diese Saison 2022/23. „Alles weitere wird man dann sehen“, sagte der neue Wacker-Mann nach seiner Unterschrift

Aus seinen sechs Partien als Wacker-Coach holte Molina bis zur Winterpause drei Siege, zwei Unentschieden und verlor nur ein mal gegen das Spitzenteam Türkspor Dortmund. Eine Bilanz, die sich sehen lassen kann.

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