Die Jahre 1986 bis 1989 standen bei der Hallenstadtmeisterschaft in Castrop-Rauxel ganz im Zeichen des Abschneidens des Verbandsligisten Spvg Schwerin. Das klassenhöchste Team sorgte auf der einen Seite für Furore, auf der anderen aber auch für Kritik.
Kuriose Geschichten boten die Titelkämpfe am zweiten Weihnachtstag im Jahr 1986. Der spätere Turniersieger SG Castrop gewann jedes Spiel während des Turniers, musste aber auch Verluste hinnehmen. Im Halbfinale setzten sich die Castroper zwar mit 4:0 gegen BW Obercastrop durch, doch die Elf von SG-Trainer Rolf Kienemund musste zwischenzeitlich nach Feldverweisen sogar mit nur noch zwei Feldspielern agieren. Das Endspiel entschied die SG mit 2:0 durch Tore von Neumann und Prause gegen den VfR Rauxel durch, Dritter wurde Obercastrop durch einen 4:2-Erfolg über den SuS Merklinde.
Kritik gab es im Jahr 1986 am Verbandsligisten Spvg Schwerin, der nicht mit seiner ersten Mannschaft in der Halle auflief und dafür die Strafe bekam: Das Aus in der Vorrunde. Übrigens: Die Einnahmen während der Veranstaltung wurden durch 16 geteilt – jeder Verein bekam letztlich 200 DM für die Vereinskasse.

1987: Der B-Kreisligist Victoria Habinghorst wird Hallenstadtmeister
Plötzlich standen sie als Sieger fest: Der B-Kreisligist Victoria Habinghorst besiegte den haushohen Favoriten Spvg Schwerin (Verbandsliga) im Finale mit 3:1 und sicherte sich den Titel.
Andreas Voigt brachte die Victoria in Führung, Berthold Jungenkrüger erhöhte. Nach dem 1:2 durch Jörg Teichmann wurde es zwar nochmal spannend, aber Peter Limke schoss die Victoria mit dem Treffer zum 3:1 zum Hallenstadtmeister.
Das Spiel um den dritten Platz entschied der VfR Rauxel souverän mit 8:0 gegen BW Obercastrop für sich. „Viele Experten waren sich einig, dass Rauxel den besten Hallenfußball bot“, hieß es in der Lokalsport-Berichterstattung der Zeitung.
1988: Die Spvg Schwerin wird erstmals ihrer Favoritenrolle gerecht
Sie machten es spannend, doch am zweiten Weihnachtstag 1988 durften die Verbandsliga-Spieler der Spvg Schwerin endlich in der Halle jubeln. Mit einem 4:3-Erfolg im Siebenmeterschießen über den VfR Rauxel wurden die Schweriner Hallenstadtmeister.
„Nach zwei Endspielniederlagen setzte sich die von Jürgen Maurer gecoachte Mannschaft nun durch und missachtete damit den Wunsch der meisten Zuschauer, die stets den klassenhöchsten Verein Castrop-Rauxels verlieren sehen wollten“, hieß es in der Zeitung einen Tag später.
Nach regulärer Spielzeit stand es 0:0. Die Chronik des Siebenmeterschießens: 1:0 Hördemann, Girndt verschießt, 2:0 Golling, 2:1 Steffen, 3:1 Gerwien, 3:2 Bollien, 4:2 Mattukat, 4:3 Bäcker, Kalwa verschießt, Katzensteiner verschießt.
Für den VfR war es die dritte Niederlage in einem Endspiel nach 1985 und 1986. Dritter im Jahr 1988 wurde der SV Dingen durch ein 5:4 im Siebenmeterschießen über den VfB Habinghorst.

1989: Spvg Schwerin verteidigt als erste Mannschaft den Titel
Souverän trat der Verbandsligist Spvg Schwerin im Jahr 1989 bei der Hallenstadtmeisterschaft auf. 12:1 Tore in der Gruppe, ein 2:1 über Victoria Habinghorst im Viertelfinale, ein 4:1 über Arminia Ickern im Halbfinale und ein 9:0 über den SV Dingen im Endspiel – die Spvg blieb am zweiten Weihnachtstag ungeschlagen.
Volker Hördemann (3), Markus Gerwien (2), Yildirim Yildiz (2), Michael Fast und Heinz Golling trafen für die Schweriner im Finale gegen Dingen. Im Duell der Bezirksligisten behielt der SC Arminia Ickern mit 6:2 gegen die SG Castrop im „kleinen Finale“ die Oberhand und wurde Dritter.
Gespielt wurde das Turnier seit der Einführung 1983 noch komplett an einem Tag. Ein Modus, der vor allem im Jahr 1989 heiß diskutiert wurde. „Fußballer, Organisatoren und Zuschauer wurden an die Grenzen der Belastbarkeit geführt“, hieß es. So fehlte dem SV Dingen im Finale gegen Schwerin vor allem die Kraft, um etwas entgegensetzen zu können.
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